MS "Franken" hat Betriebsgenehmigung bis Sommer 2020

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Das Bild entstand während der Sandkirchweih, als die Zwangspause der MS "Franken" zu Ende war. Foto: RiegerPress
Das Bild entstand während der Sandkirchweih, als die Zwangspause der MS "Franken" zu Ende war. Foto: RiegerPress

Die Stadt Bamberg hat den Weiterbetrieb des Motorschiffs "Franken" an eine Reihe von Auflagen geknüpft. Damit scheint der Zwist zwischen den Betreibern und einzelnen Anwohnern von Klein-Venedig beigelegt zu sein.

Leicht hat man sich die Entscheidung im städtischen Ordnungsreferat nicht gemacht und mehrere Monate Zeit benötigt, um die unterschiedlichen Interessen abzuwägen - die der Personenschifffahrt Kropf und des Tourismus' auf der einen Seite und die von Anrainern in Klein-Venedig auf der anderen.

Am Ende gab es die vom Unternehmen beantragte verlängerte Betriebsgenehmigung für sein Motorschiff "Franken". Seit der Sandkirchweih darf es wieder fahren - und künftig an maximal 80 Tagen im Jahr.


Wochenlang vor Anker gelegen

Knapp vier Monate war das Schiff zwangsläufig bei Klein-Venedig vor Anker gelegen, weil die befristete Genehmigung aus dem Landesgartenschau-Jahr 2012 Ende April abgelaufen war.

Sie seien froh, dass endlich Klarheit herrscht, sagte auf Anfrage Markus Kropf, Mitinhaber des Familienunternehmens und einer der Kapitäne auf der Bamberger Regnitz-Flotte. Bis Mitte August hätten sie ja nicht gewusst, ob es überhaupt weitergehen kann mit der "Franken". Bei der Stadt hatten sich zwei Nachbarn gegen eine Verlängerung der Betriebsgenehmigung ausgesprochen. Ihr Hauptkritikpunkt war die angebliche Umweltbelastung durch die Abgase der Schiffsmotoren. Angeblich verpesten sie die Luft in ihren Häusern und Gärten am Fluss.

Mit den jetzt ergangenen Auflagen hofft die Stadt allen Seiten gerecht zu werden. Laut Umweltreferent Ralf Haupt fand eine umfangreiche Abwägung statt.

Eine Gesundheitsgefährdung von Anrainern durch die Immissionen der drei Ausflugsschiffe ist dem Bescheid zufolge nicht gegeben. Trotzdem machte die Kommune Auflagen, die die Auswirkungen des Schiffsverkehrs für die Nachbarn minimieren sollen.

So sind die Kapitäne verpflichtet, beim Befahren der Regnitz fortan den größtmöglichen Abstand zu den historischen Fischer- und Schifferhäusern von Klein-Venedig zu halten. Sie dürfen nicht mit laufendem Motor im Fluss stehen, es sei denn, das Schiff legt gerade an oder fährt ab. Lautsprecherdurchsagen an Bord sind laut Bescheid nur vor der Abfahrt gestattet.

Der Einsatz der "Franken" ist jetzt bis Mitte 2020 erlaubt. Sie darf an nicht mehr als 80 Tagen im Jahr fahren. Es sei denn, eines der beiden anderen Schiffe fällt aus; dann dürfte die "Franken" als Ersatz verkehren.

Die 80 Tage entsprächen dem "Angebot", das sie der Stadt gemacht hätten, sagt Markus Kropf. Man brauche das kleinste der drei Schiffe nicht ständig, aber zur Verstärkung an den Wochenenden in der Hochsaison. Rückblickend auf diesen Sommer und die Menschentrauben, die oft "Am Kranen" auf eine Mitfahrt warteten, stellt er fest: "Im Mai, Juni und Juli hätten wir die ,Franken' schon gut einsetzen können."

Entlastet sieht sich die Familie Kropf vom Vorwurf, der Schiffsbetrieb sei Ursache von schlechter Luft in Klein-Venedig. Dem Genehmigungsbescheid zufolge liegen die Immissionen innerhalb des gesetzlichen Rahmens.

Dank der "guten Belüftungssituation" am Fluss würden sich die Schadstoffe auf dem Wasser sogar schneller verflüchtigen als in mancher viel befahrenen Bamberger Straße, heißt es in dem umfangreichen Bescheid aus dem Bamberger Rathaus.


Wogen scheinen sich zu glätten

Er scheint geeignet, den Hausfrieden in Klein-Venedig wiederherzustellen. Die Wogen haben sich bereits geglättet. Die beiden Nachbars-Familien, die zunächst einer Verlängerung der Betriebserlaubnis widersprochen hatten, haben den Genehmigungsbescheid zur Kenntnis genommen und akzeptiert. Die Frist für rechtliche Schritte gegen die Stadt Bamberg beziehungsweise den Bescheid ist inzwischen abgelaufen, ohne dass Klage erhoben wurde.