Auf Monika Schmitt aus Hirschaid bei Bamberg wartet ein großes Abenteuer: 900 Kilometer will sie in neun Tagen mit dem Fahrrad schaffen - einmal ganz rum um die Insel Taiwan. Diesen Mittwoch geht's los.
Monika Schmitt hat eine ziemlich coole Aufgabe: Sie ist die offizielle deutsche Radsport-Botschafterin der Insel Taiwan in Asien! Und das kam so: "Ich war letztes Jahr zum ersten Mal in Taiwan. Und es hat mir dort so gut gefallen, dass ich gar nicht mehr zurück wollte", erzählt die 29-Jährige.
Ein ganz toller Zufall
Also setzte sich die junge Frau aus dem Ort Hirschaid bei Bamberg zuhause an ihren Computer und suchte nach einem Job in Taiwan. "Es sollte etwas mit Fahrradfahren zu tun haben", so viel war Monika klar. Denn Fahrradfahren gefällt ihr ebenso gut, wie andere Länder kennenzulernen. "Also habe ich ,Taiwan‘ und ,Fahrrad‘ in die Suchmaschine im Internet eingegeben." Und ihr Wunsch ging wirklich in Erfüllung: "Ich habe gesehen, dass jemand gesucht wird, der mit dem Fahrrad einmal rund um Taiwan fährt und über diese Tour berichtet. Und da hab' ich gesagt: Ja! Das mache ich!" Schon als Schülerin hat Monika nämlich überlegt, vielleicht mal Reise-Journalistin zu werden.
100 Kilometer Strecke am Tag
Und am Mittwoch geht's ab nach Asien: 900 Kilometer muss Monika auf dem Fahrrad schaffen. In neun Tagen. Das sind 100 Kilometer am Tag - so weit wie von Coburg nach Nürnberg. Täglich! "Es ist zum Glück nicht so kalt wie bei uns", freut sich Monika. 17 bis 24 Grad hat der Wetterbericht für Taiwan angekündigt. Allerdings ist die Luftfeuchtigkeit auf der Insel so hoch, "dass Klamotten anfangen zu schimmeln, wenn man nicht aufpasst".
Lutscher mit krassem Geschmack
"Aufpassen" muss man übrigens auch, wenn man in Taiwan etwas zu Essen bestellt, denn es gibt ein paar echt schräge Sachen. Zumindest für unseren Geschmack: Lutscher aus Reis mit Schweineblut! Puh, so einen hat Monika aus Versehen bei ihrem ersten Besuch in Taiwan bestellt. Die Lutscher sehen nämlich ein bisschen so aus wie Puffreis mit Schoko am Stiel. Und beim beliebten Bubble Tea muss man sich zwischen den Geschmacksrichtungen "süß", "sehr süß" und "total süß" entscheiden.
Zum Glück kann Monika schon ganz gut Chinesisch sprechen. Sie hat im Studium ein paar Monate mit zwei Deutschen und zwei Chinesinnen zusammengewohnt. Eines Abends beschlossen die jungen Frauen, alle zusammen nach China zu fahren. Monika hat's tatsächlich gemacht und war so begeistert, dass sie anfing, Chinesisch zu lernen. Sie kann sogar schon ganz viele Schriftzeichen. Die sehen ganz anders aus, als unsere Buchstaben. Links seht ihr das chinesische Zeichen für "Berg". Auf Chinesisch heißt das "Shan". Versucht doch mal, es nachzuzeichnen. So hat Monika das auch gelernt.
Die Kinder in Taiwan lernen übrigens auch viel. Sehr viel sogar. Schon die Jüngsten haben bis abends Unterricht. "Das Verhältnis zum Lehrer ist sehr respektvoll", erzählt Monika. "Man redet einen Lehrer zum Beispiel oft nur mit ,Lehrer‘ an und nicht mit seinem Namen." Und Taiwans Schüler sind ziemlich brav: "Niemand käme auf die Idee, in einer Prüfung zu schummeln."
Eine Nonne steht auf "Hello Kitty"
Ganz besonders gefällt Monika an Taiwan, dass es dort viele Gegensätze gibt. Es wundert sich zum Beispiel niemand, dass eine buddhistische Nonne zu ihrem traditionellen braunen Nonnen-Gewand rosafarbene "Hello Kitty"-Schuhe anhat!
Übrigens: Ihr könnt Monika auf ihrer spannenden Fahrrad-Tour rund um die asiatische Insel begleiten: Auf ihrer Seite
www.facebook.com/taiwanfahrrad/könnt ihr sie anfeuern und jeden Tag ein neues chinesisches Wort von ihr lernen.