Leerstand ist auch eine Chance

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Mit einem Aufwand von 392 000 Euro soll das Pödeldorfer Gemeindehaus saniert werden, um fünf bis sechs anerkannte Flüchtlingsfamilien zu beherbergen. Der Staat bezuschusst die Modernisierung mit 82 Prozent der Kosten. Foto: Gemeinde Litzendorf
Mit einem Aufwand von 392 000 Euro soll das Pödeldorfer Gemeindehaus saniert werden, um fünf bis sechs anerkannte Flüchtlingsfamilien zu beherbergen. Der Staat bezuschusst die Modernisierung mit 82 Prozent der Kosten. Foto: Gemeinde Litzendorf
Von links: MdL Heinrich Rudrof, Innenminister Joachim Herrmann und Bürgermeister Wolfgang Möhrlein
Von links: MdL Heinrich Rudrof, Innenminister Joachim Herrmann und Bürgermeister Wolfgang Möhrlein
 

Litzendorf bekommt vom Staat rund 409 000 Euro für die Sanierung alter Gemeindehäuser.

Als eine der ersten in der Region greift die Gemeinde Litzendorf einen gehörigen Batzen Geld aus einem Sonderprogramm der Städtebauförderung ab: "Leerstand nutzen - Lebensraum schaffen" lautet die Devise. 409 000 Euro macht der Freistaat Bayern zur Sanierung zweier Gemeindehäuser in Pödeldorf und Litzendorf locker. Als Innenminister Joachim Herrmann (CSU) dieser Tage in der "Fränkischen Toskana" weilte, händigte er dem sichtlich erfreuten Bürgermeister Wolfgang Möhrlein (CSU) die Bewilligungsbescheide aus.


Sechs Wohnungen

Möhrlein hat das Einverständnis seines Gemeinderats schon eingeholt, so dass die Sanierung der beiden Objekte umgehend ausgeschrieben und verwirklicht werden kann. Das noch von zwei Mietern bewohnte Gemeindehaus zwischen der Schule und dem Feuerwehrgerätehaus von Pödeldorf wird mit einem Aufwand von annähernd 400 000 Euro generalsaniert.


Eine Mietpartei will ausziehen, die andere möchte bleiben. Es werden insgesamt sechs Wohnungen entstehen, die für Obdachlose beziehungsweise anerkannte Flüchtlinge gedacht sind.

Bei dem unbewohnten Litzendorfer Objekt handelt es sich um eine kleinere Maßnahme, die nur etwa 114 000 Euro verschlingen soll. Dazu wurden 87 000 Euro Zuschuss aus dem Bund-Länder-Programm "Sanierung gemeindeeigener Gebäude zur Bereitstellung von Wohnraum für anerkannte Flüchtlingsfamilien" bewilligt. Das Vorhaben in Pödeldorf wird mit 322 000 Euro (82 Prozent) gefördert.

Mit den beiden Projekten beteiligt sich die Gemeinde Litzendorf an der Aufgabe, Flüchtlingsfamilien Wohnraum außerhalb der Erstaufnahmeeinrichtungen zur Verfügung zu stellen. Nach Informationen von Bürgermeister Möhrlein leben derzeit 130 anerkannte Flüchtlinge im Landkreis. Sie konkurrieren mit meist sozial schwachen einheimischen Familien um günstige Wohnungen.


Kosten werden eingespart

Wie der Bauminister Herrmann bei der Vorstellung des Programms erläuterte, werden mit der Sanierung eines geeigneten leerstehenden Gebäudes Kosten für einen Abriss und Neubau eingespart und gleichzeitig alte Gebäude im Ortskern wiederbelebt. Mit der Städtebauförderung könne zusätzlich das Umfeld aufgewertet sowie der soziale Zusammenhalt und die Integration vor Ort gestärkt werden. Und: "Von der neuen Lebendigkeit im Ort können alle Bürgerinnen und Bürger profitieren", ist sich Joachim Herrmann sicher.