Kunstturner Hambüchen bändigt mit "Zyculus" Seifenblasen

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Erster Probentag in Köln: Fabian Hambüchen (links) bekommt von Markus Götz alias Zyculus gezeigt, wie man eine Seifenblase formt. Foto: Zyculus/Facebook
Erster Probentag in Köln: Fabian Hambüchen (links) bekommt von Markus Götz alias Zyculus gezeigt, wie man eine Seifenblase formt. Foto: Zyculus/Facebook
Hambüchens Versuche sind gar nicht schlecht. Fotos: Zyculus/Facebook
Hambüchens Versuche sind gar nicht schlecht. Fotos: Zyculus/Facebook
 

Unter Anleitung des Franken Markus Götz konnte in einer Fernsehshow Fabian Hambüchen erkennen, wie widerspenstig Seifenblasen sein können.

Ein Franke ist dafür verantwortlich, dass man Fabian Hambüchen zukünftig für Geburtstage buchen kann. Naja, der Kunstturner hat kein neues Geschäftsmodell entwickelt. Hambüchen hat sich viel mehr zusätzlich zum Trainingsalltag vier Wochen lang weiteren Herausforderungen gestellt - alles für den guten Zweck. Und auch ein bisschen für die Eigenwerbung und fürs Vergnügen.

Der 28-Jährige war einer der sechs prominenten Teilnehmer bei der ZDF-Live-Show "I can do that". Er musste sich immer donnerstags gegen die Konkurrenten, das Model Lilly Becker, die Sport-Journalistin Katrin Müller-Hohenstein, die Schauspielerin Gesine Cukrowski, den Moderator Jochen Schropp und den Entertainer Lutz van der Horst, durchsetzen.


Das Konzept der neuen ZDF-Abendshow: Artisten, Varieté-Künstler, Zauberer präsentieren ihr Kunststück - der Promi, der sich am schnellsten für die Performance entscheidet, tritt eine Woche später selbst auf.


Fingerspitzengefühl mit Hornhaut

In seiner letzten Wettbewerbswoche ging Hambüchen bei dem gebürtigen Franken Markus Götz alias Zyculus in die Schule.

Allerdings nicht ganz freiwillig: "Ich hatte einfach Panik, dass meine Hände zu rau sind", gesteht das Kraftpaket, das sich sonst am Reck austobt und dafür eine Extraschicht Hornhaut zugelegt hat. Markus Götz hat sich schon vor dem entscheidenden Moment Gedanken über einen potenziellen Kandidaten gemacht. Für ihn war klar: Wenn sich kein Promi freiwillig zum Training meldet, wählt er denjenigen, der es am wenigsten erwarten würde - und der auch die Zuschauer mit einer für ihn ungewöhnlichen Show überraschen kann. Diese Mission führte ihn zu Hambüchen, denn in den Wochen davor hat sich der Sportler am Hochseil, in der Jonglage und bei einer Feuerprobe bewiesen und an die Spitze der Zuschauerwertung gekämpft.

Zyculus kennen die Franken als künstlerischen Leiter von "Bamberg zaubert", als Magier, der Tauben aus dem Ärmel zaubert, als Hypnotiseur, der die Bühne auf dem Maxplatz in ein großes Orchester verwandeln kann - oder eben als Seifenblasenkünstler.

Zyculus, ein Mann, bei dem die schmierige Flüssigkeit zwischen den Fingern zu einer Kugel wächst, wie ein durchsichtiger Gummiball tanzt und wie ein großes Stück Wackelpudding auf der Handfläche balanciert wird, um im nächsten Augenblick wieder zu platzen. Was einfach aussieht, entpuppt sich in der Trainingswoche als besondere Herausforderung für den Kunstturner. Denn: "Die Dinger fliegen immer dahin, wo man sie nicht haben möchte und platzen immer dann, wenn man es nicht gebrauchen kann", weiß Götz. Der Künstler ist in Nürnberg geboren und in Kronach aufgewachsen. Mittlerweile lebt Götz bei Landshut, wenn er nicht - wie für die Show in Köln - unterwegs ist.


Studio-Bedingungen sind anders

Eine Woche lang haben Götz und Hambüchen trainiert. Fernsehen bedeutet "viel mehr Proben und viel mehr Wartezeiten", sagt Markus Götz rückblickend. Während die Studio-Bedingungen durch Bodennebel, Hitze und Verwirbelungen den Auftritt erschwert und Hambüchen vor dem Auftritt noch ein bisschen nervöser gemacht haben, konnte die Direktübertragung im Fernsehen zumindest den Künstler nicht aus der Ruhe bringen.
Denn, "wir arbeiten ja immer live" - egal ob auf dem Bamberger Maxplatz oder im Fernsehstudio. Götz zaubert seit seinem siebten Lebensjahr und ist vor ungefähr 15 Jahren über einen Zaubertrick zur Seifenblasen-Kunst gekommen.

Trotz anfänglicher Bedenken, Hornhaut und Bodennebel formt Hambüchen im entscheidenden Moment große, kleine, wild tanzende und anmutig schwebende Seifenblasen und sichert sich den Gesamtsieg. Die Freude nach dem Auftritt offenbart das Geheimnis der schillernden Luftgebilde, die am Kindergeburtstag ebenso wie vor erwachsenem Publikum begeistern: "Die Seifenblasen-Kunst ist keine Zauberei, hat aber etwas Magisches."