Das Projekt soll die regionale Brautradition unter Aspekten wie Kultur, Genuss, Bildung, Wissenschaft und Tourismus beleuchten. Gesucht wird ein Standort.
Die Idee hat lange gegärt: Schon vor seiner Wahl zum Landrat hat Johann Kalb (CSU) von einem Bierkulturzentrum im Landkreis gesprochen. Das war 2014 beim CSU-Neujahrsempfang. Im September 2017 wurde dann die Erstellung eines Konzepts für ein "Internationales BierKulturZentrum" ausgeschrieben, die mit europäischen Leader-Mitteln gefördert wurde.
Vor kurzem fand nun die Präsentation des unter Federführung der Wirtschaftsförderung des Landkreises erstellten Konzepts statt. Im Bürgerhaus Lechnerbräu in Baunach wurde es zunächst unter anderem Vertretern der Brauer- und der Tourismusbranche vorgestellt.
Was die konkrete Umsetzung betrifft, ist vieles noch offen. So zum Beispiel der künftige Standort. Klar ist, dass es ein eigenständiges Gebäude sein soll, bestätigt Thomas Reichert von der Wirtschaftsförderung. Aber ob es eine Bestandsimmobilie wird oder ein Neubau, müsse noch geprüft werden. "Erste architektonische Überlegungen" sind offenbar schon im Konzept erhalten.
Über den Inhalt hat man sich sehr wohl Gedanken gemacht. Es soll ja nicht einfach ein weiteres Brauereimuseum werden. Eine Dauerausstellung und/oder Multimediapräsentation wird aber Reichert zufolge wohl sicher dabei sein.
Man muss es sich wohl eher so vorstellen: Was das Steigerwald-Zentrum in Handthal für Buchen ist, soll das Bierkulturzentrum im Landkreis Bamberg fürs Bier werden. Ein Ort, an dem sich Touristen und Einheimische über die regionale Bierkultur informieren können, wo aber auch (Fach- ) Seminare rund ums Bier stattfinden können. Zum Beispiel in einer hauseigenen Brauerei, in der Brauer in Kooperation neue Sude zu entwickeln.
Brauen außer Konkurrenz
Dabei soll das Zentrum ausdrücklich den regionalen Brauern keine Konkurrenz machen. Vielmehr sollen sie und ihre Verbände als Projektpartner gewonnen werden. Das Zentrum könnte also als Fortbildungsstätte ebenso dienen, wie als Genussstätte für ein breites Publikum. "Denkbar ist eventuell auch eine kleine Mitmach-Brauerei für Besucher", sagt Reichert. Eine angeschlossene Gastronomie wäre naheliegend, auch Übernachtungsmöglichkeiten seien nicht ausgeschlossen. Sehr wahrscheinlich wird es auch einen Shop geben, in dem die Besucher nicht nur regionale Biersorten erwerben können, sondern auch allerhand anderes rund um die Bierkultur.
In der Ausschreibung der Konzepterstellung las sich das so: "Das Internationale Bierkulturzentrum verfolgt keinen unmittelbaren musealen Ansatz. Es soll der Förderung und Entwicklung von Maßnahmen und Projekten dienen, die sich unter Berücksichtigung einer besonderen regionalen Bier- und Brautradition und unter Einbindung verschiedenster Partner in den Themen Kultur, Genuss, Bildung, Aus- und Weiterbildung, Wissenschaft, Tourismus, Landwirtschaft, regionale Wertschöpfung, Nachhaltigkeit und kulturelles Erbe widerspiegeln."
nix prost, endlich mal jemand der erkannt hat, wo die wahren prioritäten unserer gesellschaft liegen, endlich mal jemand der in der römischen tradition verwurzelt ist, brot und spiele
Prost, Herr Landrat!
Es gibt in der Tat unwichtigere Aufgaben als die Gründung eines Bier"kultur"zentrums...
Wie wär's mit Wohnraumbeschaffung, Schulsanierung und flexiblem Busverkehr auf dem Land?