Etwa 20.000 Menschen kamen zum Kontakt-Festival Bamberg. Die Veranstalter hatten das Areal auf dem Metalluk-Gelände im Vergleich zum Vorjahr noch ausgeweitet. Doch jetzt steht eine herausfordernde Änderung bevor.
- Bamberger Kontakt-Festival lockte etwa 20.000 Besucher
- Veranstalter berichten von schmerzlichem Verlust
- Zukunft des Festivals unsicher - "wir wissen nicht"
- Sprecherin zieht Bilanz zu 2023 - erfreuliche Nachricht nach Zitterpartie
Von Donnerstag (18. Mai 2023) bis Sonntag (21. Mai 2023) fand auf dem ehemaligen Metalluk-Gelände wieder das Kontakt-Festival statt. Etwa 20.000 Menschen sollen es laut Katharina Breinbauer aus dem erweiterten Vorstand von "Kontakt - Das Kulturprojekt" schätzungsweise besucht haben. Bei allem Erfolg haben die Veranstalter auch mit "enorm vielen Unsicherheiten" zu kämpfen. Allen voran jetzt die Frage, wo das Festival künftig stattfindet.
Mietvertrag für Bamberger Kontakt-Festival läuft aus - neues Gelände "teurere Ausgabe"
Vor dem Umzug auf das Metalluk-Gelände hatte das Kontakt-Festival noch auf dem Lagarde-Gelände stattgefunden, wo mittlerweile ein neues Stadtviertel entsteht. "Es ist viel gewachsen und es hat sich enorm viel etabliert", so Breinbauer über das Kontakt-Festival. Bezüglich der Teamressourcen sei es dieses Jahr "viel machbarer" gewesen, weil bereits viel erprobt sei. Die Erstertüchtigung einer Fläche "ist ein enormer Kraftakt und kostet viel", betont sie. Jetzt müsse das Team damit rechnen, dass "wir im nächsten Jahr auf einer neuen Fläche wieder von null anfangen". Denn der Mietvertrag laufe im Juli 2023 aus.
"Wir wissen nicht, wo im nächsten Jahr ein Kontakt stattfindet und ob es in der Größe stattfindet", so der unsichere aktuelle Stand. Die Erfahrung zeige, dass ein neues Gelände bedeute, dämmen oder Wände einreißen zu müssen. "Eine Neubespielung wird dann auch wieder eine teurere Ausgabe", erklärt sie. Zu über 80 Prozent werde das Festival über Spenden und Getränkeeinnahmen finanziert - diese Tatsache habe in diesem Jahr zu einer kurzzeitigen Zitterpartie geführt: "Nach Donnerstag und Freitag konnten wir abschätzen, dass wir deutlich unter den Spendenbeträgen der letzten Jahre waren."
Das Team wies deshalb an den kommenden Tagen vermehrt auf die Spendenboxen hin. "Es ist kein Umsonst-Festival. Wir stellen unseren Gästen nur frei, zu entscheiden, was im Rahmen ihrer Möglichkeiten liegt", betont Breinbauer im Gespräch mit inFranken.de. "Hier steht kein großer Geldgeber dahinter, sondern das ehrenamtliche Team ermöglicht es, dass das Festival überhaupt mit solch einem geringen Etat möglich ist."
"Hängen komplett von unseren Gästen ab" - was passiert bei zu wenigen Spenden?
15.000 Euro gebe es von der institutionellen Kulturförderung der Stadt, was allerdings "nur einen Bruchteil der tatsächlichen Kosten" darstelle. In den kommenden Monaten kämen die restlichen Rechnungen, aber sicher sei bereits, dass das Spendenziel letztlich doch erreicht worden sei. Was wäre die Folge eines Defizits gewesen? Breinbauer weist hier auf den Asta Bamberg e.V. als Trägerverein hin, der neben dem Kontakt-Festival noch viele andere Projekte habe.
"Man müsste das Festival nicht komplett einstampfen, aber wir müssten ein deutlich kleineres Festival fahren und versuchen, es wieder auszugleichen." Zum Schluss macht Katharina Breinbauer auf die Bedeutung der Unterstützung von Gästen aufmerksam.