Greift mit 71 Jahren noch einmal an: Helmuth Jungbauer, der frühere Herausgeber des Fränkischen Tag, möchte die CSU zu alter Stärke führen. Foto: Ronald Rinklef
Seit der verlorenen OB-Wahl wackelt der Posten des Kreisvorsitzenden Christian Lange. Kommt es jetzt zur Abwahl?
Christian Lange, umstrittener Vorsitzender der Bamberger CSU hat überraschend Konkurrenz bekommen. Bei der kommende Woche anstehenden Vorstandswahl in Bamberg tritt der 71-jährige Helmuth Jungbauer gegen den Amtsinhaber an. Jungbauer, früher FT-Herausgeber, will die CSU zu alter Stärke und Geschlossenheit führen.
In Bambergs Gerüchteküche, zumal in der der CSU, war der Name schon öfter zu hören. Nun ist es gewissermaßen amtlich: Helmuth Jungbauer, seines Zeichens Alt-Verleger des Fränkischen Tags, greift noch einmal an und wirft seinen Hut in den Ring. Als CSU-Chef möchte er dazu beitragen, dass die Partei wieder zurück zu alter Stärke und Selbstachtung findet,wie er sagt.
Die Plattform dafür bietet ihm sein Ortsverband Dom-Wildensorg, dem der 71-Jährige seit 2010 angehört.Dieser hat ihn einstimmig als Kandidat vorgeschlagen. Die Wahl findet am kommenden Samstag statt - nach völlig neuem Verfahren. Wahlberechtigt sind nicht mehr wenige handverlesene Delegierte, sondern alle CSU-Mitglieder, das heißt über 500. Mathias Zeck, der Vorsitzende des Ortsverbands Dom-Wildensorg, hat am Freitag auch den amtierenden Kreisvorsitzenden Christian Lange von seinem Schritt informiert. "Jungbauer bringt nach meiner Auffassung von Lebenserfahrung, öffentlichem Ansehen, Integrationsfähigkeit und politischer Überzeugungskraft sehr gute Voraussetzungen für das Amt des Kreisvorsitzenden mit." Eine solche Wahl sei geeignet, um die Partei wieder stärker in der Bamberger Bevölkerung Fuß fassen zu lassen.
Laut Zeck gibt es viele Parteifreunde, die die Kandidatur unterstützen. So hätten sich auch Mitglieder aus den Ortsverbänden Berg, Mitte, Gartenstadt und Wunderburg für Jungbauer ausgesprochen.
Der Überraschungskandidat selbst begründet seinen Einstieg mit dem "Niedergang der Bamberger CSU". "Die CSU hat an Profil verloren. Durch die handelnden Personen kam es zeitweise dazu, dass man sich schämen musste, zur CSU zu gehören." Jungbauers erklärtes Ziel ist es, der Partei wieder die innere Geschlossenheit und Selbstachtung zu geben, die nötig sei, um als Impulsgeber für die Stadt wirken zu können. Der promovierte Diplom-Volkswirt sieht Handlungsbedarf auf vielen Gebieten, so den Politikfeldern Fremdenverkehr, Verkehr und Verwaltungsreform. Weiter gehende politische Ambitionen verfolgt Jungbauer nach eigenen Angaben nicht.
Lange kann sich auf Unterstützer berufen
Mathias Zeck, der auch stellvertretender Kreisvorsitzender ist, forderte am Freitag Christian Lange auf, dem Neuanfang der CSU nicht im Weg zu stehen. Trotz aller Ankündigungen sei es nicht gelungen, eine Trendwende herbeizuführen. "Insbesondere ist die innere Geschlossenheit der Bamberger CSU wesentlich geringer als du sie offensichtlich wahrnehmen willst."
Doch zu einer kampflosen Übergabe des Siegerlorbeers wird es bei den Christsozialen nicht kommen. Christian Lange will sich zur Wiederwahl stellen. Der promovierte Kirchengeschichtler, der heute 41 Jahre alt wird, fühlt sich durch die Ergebnisse der vergangenen Jahre ermutigt, den eingeschlagenen Kurs weiter zu verfolgen: "Die Bilanz der CSU in den letzten Jahren ist nicht so schlecht. Wir haben etliche neue Mitglieder gewonnen und sind im Stadtrat auf aktuell 17 Sitze gewachsen."
Auch Lange kann sich auf Unterstützer berufen. Die Mittelstandsunion zählt der Stadtrat dazu, Bürgermeister Werner Hipelius und Gerhard Seitz, den OB-Kandidaten, der 2012 für die CSU 27 Prozent der Stimmen holte. "Die CSU befindet sich nach einem schwierigen Wahljahr in einem ordentlichen Zustand. Eine Kurskorrektur macht jetzt keinen Sinn."
Zu Langes Förderern zählte in der Vergangenheit stets der CSU-Fraktionsvorsitzende Helmut Müller. Zur Personalie Jungbauer mochte der 69-Jährige aber nichts sagen: Er hoffe in jedem Fall auf eine Entscheidung, die die CSU in der Zukunft voran bringt.
Über ein Geschehen von Weltbedeutung, die Befreiung Bambergs von der Hitlerdiktatur am 13. April 1945, verliert der FT kein Wort. Dafür schreibt er lang und breit, dass ein alternder Zeitungsverleger die Bamberger CSU retten möchte. Als ob das ein furchtbar wichtiges Ereignis wäre und als ob ein Kapitän ein Schiff ordentlich befehligen könnte, dessen Mannschaft schon längst den Überblick verloren hat und keinen Schuss Pulver mehr taugt. Dass der Stellvertreter Zeck und alle abgetakelten früheren Vorsitzenden einen neuen Kapitän fordern, ist geradezu lachhaft. Warten wir’s ab. Am Samstag werden die Mitglieder „mit voller Kraft voraus“ die CSU in ihren Untergang segeln. Das scheint unausweichlich zu sein. Die Bamberger CSU hat sich aus dem Politgeschäft abgemeldet. Sie hat in Bamberg ihre einstige Vormachtstellung verloren. Das ist es – und ihr Problem! Nach seinem Naturell und seinem bisherigen Lebenslauf scheint Jungbauer als Vorsitzender die schlechteste Lösung aller schlechten Lösungen zu sein. Ich wüsste nicht, wer ihn ernst nehmen sollte.
ebrueckner41
Prägnant geschrieben mit schöner Graphik, die an Defregger: "Das letzte Aufgebot " unwillkürlich denken läßt.
na, wenn's herr jungbauer nochmal wissen will - ist es sein gutes recht.
und ab samstag (20.4.) wird er wissen, dass jedenfalls nicht er der retter der csu sein wird.
KediXBamberg
Unter Verjüngung der CSU stelle ich mir was anderes vor. FT - Jungbauer - CSU - da passt was nicht zusammen....
..sieht anders aus, als das letzte aufbegehren alter granden
Über ein Geschehen von Weltbedeutung, die Befreiung Bambergs von der Hitlerdiktatur am 13. April 1945, verliert der FT kein Wort. Dafür schreibt er lang und breit, dass ein alternder Zeitungsverleger die Bamberger CSU retten möchte. Als ob das ein furchtbar wichtiges Ereignis wäre und als ob ein Kapitän ein Schiff ordentlich befehligen könnte, dessen Mannschaft schon längst den Überblick verloren hat und keinen Schuss Pulver mehr taugt. Dass der Stellvertreter Zeck und alle abgetakelten früheren Vorsitzenden einen neuen Kapitän fordern, ist geradezu lachhaft.
Warten wir’s ab. Am Samstag werden die Mitglieder „mit voller Kraft voraus“ die CSU in ihren Untergang segeln. Das scheint unausweichlich zu sein. Die Bamberger CSU hat sich aus dem Politgeschäft abgemeldet. Sie hat in Bamberg ihre einstige Vormachtstellung verloren. Das ist es – und ihr Problem!
Nach seinem Naturell und seinem bisherigen Lebenslauf scheint Jungbauer als Vorsitzender die schlechteste Lösung aller schlechten Lösungen zu sein. Ich wüsste nicht, wer ihn ernst nehmen sollte.
Prägnant geschrieben mit schöner Graphik, die an Defregger: "Das letzte Aufgebot " unwillkürlich denken läßt.
na, wenn's herr jungbauer nochmal wissen will - ist es sein gutes recht.
und ab samstag (20.4.) wird er wissen, dass jedenfalls nicht er der retter der csu sein wird.
Unter Verjüngung der CSU stelle ich mir was anderes vor.
FT - Jungbauer - CSU - da passt was nicht zusammen....
..sieht anders aus, als das letzte aufbegehren alter granden