Der Bahnausbau durch Bamberg rückt näher. Schon werden im Stadtwald die Brunnen verlegt. Doch wie überlebt die Stadt das Baustellenjahrzehnt?
Memmelsdorfer Unterführung weg, Pfisterbrücke weg, Münchner Ring weg? Was heute wie ein Alptraumszenario wirkt, soll schon in wenigen Jahren Wirklichkeit werden.
Grund ist der Bahnausbau durch Bamberg. Die Verdoppelung von derzeit zwei Gleisen auf vier führt zu einer Riesenbaustelle in Bamberg. Über eine Milliarde Euro sollen hier in weniger als zehn Jahren verbaut werden. Eine ähnliche Maßnahme gab es in Bamberg noch nicht.
Was die gesamte Stadtgesellschaft vor große Herausforderungen stellen wird: Wie überlebt Bamberg ein Baustellenjahrzehnt, bei der nacheinander alle Ostwestverbindungen gekappt, abgebrochen und neu gebaut werden?
Wie schafft es die Stadt, den Verkehrskollaps zu verhindern? Darüber berät der Stadtrat in einer Sondersitzung am 29. Mai. Darin wird es vor allem darum gehen, die städtischen Forderungen für die elf neuen Bahntraversen zu stellen.
Acht davon sind Verkehrsschlagadern, von deren Funktionieren in Bamberg viel abhängt. "Die Umsetzung des Bahnausbau ist eine der größten Bedrohungen für den Wirtschaftsstandort Bamberg", sagt Klaus Stieringer, Chef der SPD-Fraktion und Stadtmarketing-Geschäftsführer.
Welche Forderungen will die Stadt an die Bahn richten, um die Verkehrsbehinderungen im nächsten Jahrzehnt im Rahmen zu halten? Gibt es schon einen Bauphasenplan der Bahn, aus dem hervorgeht, wann es wo ernst wird? Und wird die Bahn Rücksicht nehmen auf die Forderungen der Stadt? Dies und mehr erfahren Sie hierim Premiumbereich von inFranken.de.
Ob das Unternehmen Bahn danach so verlässlich und kundenorientiert wie im Ausland wird?
Auf jeden Fall wird der Bamberg dann noch mehr zum Abenteuerspielplatz mit Rad und Auto.
Alptraumszenario oder Chance?
Viele Bamberger Bahn-Querungen sind erneuerungsbedürftig. Wenn nun der Zwang besteht dies im Zuge des ICE-Bahnausbaus zu realisieren, kann das Umfeld der Unterführungen gleichzeitig verkehrsberuhigt gestaltet und für Fahrradfahrer und Fußgänger optimiert werden. Dies ist eine interessante Herausforderung für alle Beteiligten und kein Alptraum. Aufgrund der langen Bauzeit ist eine Bauablaufplanung möglich, die nur Teilsperrungen der Ost-Westverbindungen nötig macht.
Die Aufgabe der Bahnplaner ist Ihre Bahnstrecke auszubauen. Die Aufgabe der Stadt Bamberg ist ein lebenswertes Bahnumfeld und moderne Bahnquerungen in diesen Planungen zu fixieren. Schön wäre es, wenn die Presse dies unterstützen würde und weniger von Problemen, Schuldigen und Alpträumen berichtet, sondern die Chance für Bamberg sieht hier die Gebiete links und rechts der Bahnstrecke aufzuwerten und dies begleitet.
Das dies gelingen kann zeigt im Landkreis Bamberg eine Gemeinde, in der im Zuge des ICE-Bahnausbau zwei höhengleiche, gefahrgeneigte, innerörtliche Bahnquerungen durch zwei außerörtliche, höhenfreie Bahnquerungen ersetzt wurden und zusätzlich drei neue, innerörtliche Fußgänger- und Fahrradunterführungen geschaffen wurden. Ohne das sachliche planungsbegleitende Engagement von Ortsbürgern, die die Chance rechtzeitig erkannt haben, wäre dies nicht möglich gewesen. Angstmachen und Blockadehaltung führt hier nicht zum Ziel.
ja, diese Chanchen gäge es... wenn wir fachlich qualifizierte und erfahrene Planer/Entscheider hätten

Wo im Landkreis soll denn diese Gemeinde sein, wo durch den Bahnausbau alles so toll geworden ist?
In den Gemeinden im nördlichen Landkreis ist's über all ziemlich "hübsch hässlich" geworden
Da kann der Bamberger Stadtrat seine (Un-)Fähigkeit erneut unter Beweis stellen. Wenn's nicht so traurig wäre, wär's DIE Lachnummer.
Sehr überraschend, mal wieder für unseren rührigen Stadtrat. Da gab es mal Ideen die die Innenstadt nicht oder fast nicht tangiert hätte. Aber da hätte man wahrscheinlich den einen oder anderen Baum fällen müssen. Die Folgen für den innerstädtischen Verkehr hat man damals wieder einfach "vergessen". Wie neu ist das denn???