Im Radhaus machen sich die Drahtesel rar, davor drängeln sie sich. Der Grund liegt auf der Hand: Vor dem Radhaus ist Parken kostenlos. Fotos: R. Rinklef
Den Stadtwerken ein Dorn im Auge: Kostenlose Stellflächen unweit der Bahngleise.
Ein Renommierprojekt der Stadt entpuppt sich als Draufzahlgeschäft. Das Radhaus am Bahnhof wird kaum angenommen. Dennoch gibt es Pläne, ein zweites zu bauen.
Es war eine Woche vor der OB-Wahl im März, als die Stadtspitze auf der Ostseite des Bamberger Bahnhofs den Beginn eines neuen Zeitalters einläutete. Bei Häppchen und Getränken feierten Politiker und Bürger die Freigabe der neuen Fußgängerunterführung, eines Park-und Rideplatz sowie des ersten vollautomatischen Radhauses in ganz Bayern.
Ein halbes Jahr später ist an der Brennerstraße Ernüchterung eingekehrt. Der Grund: Die Auslastung des Radhauses liegt weit unter der angestrebten Grenze zur Wirtschaftlichkeit. Im nicht öffentlich tagenden Aufsichtsrat der Stadtwerke wurden unlängst alarmierende Zahlen genannt, die die Öffentlichkeit bislang nicht erfahren durfte. Demnach lag die durchschnittliche Nutzerquote bei den 333 Stellplätzen in den Monaten März bis Juni bei nur 16,49 Prozent. Gerechnet hatte man offenbar mit einer Auslastung von 70 Prozent.
Peter Scheuenstuhl, Chef der Verkehrs- und Park GmbH der Stadtwerke, ist trotz der niedrigen Quote weit davon entfernt, das Radhaus als Flop zu bezeichnen. "In der Fahrradparkanlage stehen an guten Tagen häufig 90 bis 100 Räder. Das ist immerhin etwas. Wir müssen uns allerdings darauf einstellen, dass wir noch viel Überzeugungsarbeit bei den Radfahrern leisten müssen."
Warum das Radhaus in Bamberg trotz eines überschaubaren Obolus von 50 Cent am Tag nicht gut angenommen wird, erklärt sich bei einem Rundgang um den Bamberger Bahnhof wie von selbst: Die große Masse der Fahrrad fahrenden Bahnkunden bevorzugt nach wie vor kostenlose Stellflächen. Davon gibt es rund um den Bahnhof jede Menge, allerdings handelt es sich meist um wenig gepflegte Flächen.
Doch genau die sind den Stadtwerken ein Dorn im Auge. Dort glaubt man, dass der bislang fehlende Anreiz zur Benutzung des Radhauses nur durch eine "konsequente Bewirtschaftung" des ruhenden Fahrradverkehrs im gesamten Bahnhofsumfeld erreicht werden kann.
Im Klartext: Damit sich das Radhaus der Stadtwerke lohnt, sollen die kostenlosen Fahrradstellflächen am Bahnhof so weit ausgedünnt werden, dass die Radfahrer keine andere Möglichkeit mehr haben als das kostenpflichtige Radhaus zu benutzen. Scheuenstuhl spricht von der "Disziplinierung" der Radfahrer. Ziel sei es, die Radfahrer zum Benutzen der kostenpflichtigen Abstellanlage zu motivieren und ein ordentliches Bahnhofsumfeld herzustellen.
Das lassen sich die Stadtwerke einiges kosten: Nachdem der Umbau eines denkmalgeschützten Bahngebäudes zum vollautomatischen Radhaus an der Brennerstraße bereits mit stolzen 1,1 Millionen Euro zu Buche geschlagen hatte, soll nun im Westen des Bahnhofs eine zweite kostenpflichtige Abstellanlage für 300 000 Euro gebaut werden. Sie soll Platz für 190 Fahrräder bieten. Nur weil es im Aufsichtsrat zu kritischen Anmerkungen kam, lässt man sich noch etwas Bedenkzeit: "Wir wollen es bauen, diskutieren aber noch darüber, wann", sagt Scheuenstuhl.
Bamberger Stadträte, die auch Aufsichtsräte sind, sehen die Entwicklung am Bahnhof mit Skepsis, zumal das Radhaus nur eines von vielen Draufzahlgeschäften ist, die man den Stadtwerken in jüngster Zeit aufgebürdet hat. Dieter Weinsheimer von den Freien Wählern hat Zweifel, dass man das Problem rund um den Bahnhof mit mehr Reglementierung und Druck auf die Radfahrer in den Griff bekommt; es würde aus seiner Sicht nur zu einer Verdrängung kommen: "Es gibt immer genug Ausweichmöglichkeiten, die man nicht so ohne weiteres auflösen kann, etwa unter den Arkaden des Atriums", sagt Weinsheimer.
Er ist nicht allein: Auch CSU-Chef Helmut Müller gehört zu jenen, die schon immer Zweifel hatten, dass das Konzept funktioniert und die Bamberger Radfahrer, unter ihnen tausende Studenten, bereit sind, für das Abstellen ihrer "Bahnhofsräder" den Geldbeutel aufzumachen. "Die Erfahrungen aus meinem Umfeld sind da eindeutig negativ. Die jungen Leute zahlen das einfach nicht."
Auch die Stadtwerke selbst haben dazu beigetragen, dass die Begeisterung für das neue Radhaus nicht eben hohe Wellen schlägt. So wurden vorschriftswidrig parkende Räder in den letzten Monaten teils unter Zuhilfenahme von roher Gewalt in Gewahrsam genommen. Die Bambergerin Iris Höfener berichtet davon, dass die Stadtwerke ihrem Sohn kurzerhand das 66 Euro teuere Abus-Schloss durchgezwickt hatten, als er auf dem Platz parkte, das für Tandems und Sonderfahrräder reserviert ist. Für sie ein klarer Fall von Sachbeschädigung: "Wenn ich mein Auto ins Halteverbot stelle und es abgeschleppt wird, schlagen die Abschlepper ja auch nicht die Scheibe ein oder stechen die Reifen auf."
Wie bereits von anderen geschrieben, ist die Freifläche für Fahrräder mit Anhängern, Tandems etc. wie ausgestorben. Es gibt da ordentliche Streben zum Anketten, z.T. sogar überdacht, also genau das, was wir Radler brauchen. Nicht mehr, und nicht weniger. Trotz täglicher Nutzung habe ich solche sperrigen Räder dort aber noch so gut wie nie gesehen. Ich bin nun dazu übergegangen, immer einen eigentlich nicht benötigten Anhänger am Fahrrad zu haben. Der stört nicht groß und ermöglicht es mir, genau da zu parken, wo ich es gerne möchte, ohne bei der Rückkehr feststellen zu müssen, dass die Stadtwerke das nächste Schloss auf dem Gewissen haben. Wenn die Stadtwerke das so haben wollen - bitte!
Entgegen der Irrläufigen Meinung gibt es m . E. im Radhaus keinen Diebstahlschutz oder eine Versicherung. Etwas schwerer wird es einem Dieb vielleicht gemacht, wegen der Kameras.... aber das war's dann schon. Ein 2.000€ Bike da rein? Viel Vertrauen.
Falls es wider Erwarten Sonderkonditionen bei der Polizei, den Stadtwerken oder einer Versicherung gibt sollten das die Startwerke ganz groß bekannt geben!
Ich bin jetzt neu nach Bamberg gezogen und hatte als erstes fetsgestellt, daß es umständlich ist, mit dem Bus zum Bahnhof zu kommen, man muß am ZOB umsteigen (andere Städte haben den ZOB am Bahnhof). Mit einem Schrottfahrrad muß ich nachhause schieben, da ich auf´m Berg wohne. Daher finde ich das Radhaus toll, da ich dann auch mit einem teureren Rad kommen kann, ohne daß nachher 2 dastehen (oder gibt´s da keinen Diebstahlschutz?). Etwas unpraktisch ist tatsächlich der Weg zum Parkhaus, aber dies ging wohl nicht anders. Unerträglich finde ich die Maulerei, sobald mal irgendwo etwas bezahlt werden muß. 0,50 €/Tag sind echt geschenkt, diese Mauler sollten sich mal in anderen Städten umschauen. Und wenn die Nutzer nicht zahlen, muß die Allgemeinheit zahlen, und das sind auch alle, die das Radhaus nicht nutzen.
Wann kommt eigentlich das Radhaus am Grünen Markt beim Fielmann? Da laufen wahrscheinlich mehr Touristen rum als am Bahnhof und wenn wir schon dabei sind, dieses unordentlich Sitzen auf den Steinen am Gabelmoo…….
Seit ich mit dem Zug fahren bin ich bestrebt meinen Weg zur Arbeit möglichst wirtschaftlich zu gestalten. Regional Express statt S-Bahn, Monatskarte statt Einzelfahrschein. Natürlich bin ich auch bestrebt dem Weg zum Bahnhof und vom Bahnhof Zur Arbeit möglichst schnell und kostengünstig zurückzulegen. Also was liegt näher als mit einem alten Rad zum Bahnhof zu fahren und mit einem weiteren alten Rad vom Bahnhof weiter zur Arbeit? Das ist kostengünstig und geht schnell. Für mein altes Rad benötige ich auch keinen teures vollklimatisiertes Radhaus. In Erlangen stehen auch genügend freie Rad Parkplätze zur Verfügung. Erlangen ist ja auch eine Fahrrad freundliche Stadt. Der größte Schildbürgerstreich aber sind die Radlparkplätze neben der Treppe zur Gleisunterführung für "übergroße Räder". Wer stellt bitte sein teures Tandem oder sein Rad mit Kinderanhänger dort ab um mit dem Zug zu verreisen? Dafür sind diese Räder wirklich zu teuer! Seit dieser Parkplatz dort eingerichtet ist standen maximal 3 Räder gleichzeitig dort. In der Regel ist dieser „Parkplatz für übergroße Räder“ aber leer. Als Eingangstore zur Stadt sind diese Anhäufungen an Rädern wirklich nicht schön, das liegt aber nicht an den Radfahrern! Sondern an dem nicht Vorhandensein von freien Radlparkplätzen. Wenn es nur eine Unkraut überwucherte Schotterfläche zum abstellen gibt sieht der Platz schon ab 3 Fahrädern unordentlich aus. Da kann man als Radfahrer sein Rad hinstellen wie man will! Liebe Stadt Bamberg, besorgt doch einfach einige Fahrradständer die nicht so verrostet sind die wie auf der Westseite. Dann können sie Radfahrer auch ihr Rad sauber dort abstellen und anketten und das Einfahrtsbild für die Stadt ist gleich ein anderes. DER Fahrradfahrer ist der Letzte der nicht bereit sein Fahrrad ordentlich in einen Ständer abzustellen! Er will aber verständlicherweis den Wert seines Rades nicht monatlich verdoppeln! Andere Städte schaffen das ja auch!
Wie bereits von anderen geschrieben, ist die Freifläche für Fahrräder mit Anhängern, Tandems etc. wie ausgestorben. Es gibt da ordentliche Streben zum Anketten, z.T. sogar überdacht, also genau das, was wir Radler brauchen. Nicht mehr, und nicht weniger. Trotz täglicher Nutzung habe ich solche sperrigen Räder dort aber noch so gut wie nie gesehen. Ich bin nun dazu übergegangen, immer einen eigentlich nicht benötigten Anhänger am Fahrrad zu haben. Der stört nicht groß und ermöglicht es mir, genau da zu parken, wo ich es gerne möchte, ohne bei der Rückkehr feststellen zu müssen, dass die Stadtwerke das nächste Schloss auf dem Gewissen haben. Wenn die Stadtwerke das so haben wollen - bitte!
Entgegen der Irrläufigen Meinung gibt es m . E. im Radhaus keinen Diebstahlschutz oder eine Versicherung. Etwas schwerer wird es einem Dieb vielleicht gemacht, wegen der Kameras.... aber das war's dann schon. Ein 2.000€ Bike da rein? Viel Vertrauen.
Falls es wider Erwarten Sonderkonditionen bei der Polizei, den Stadtwerken oder einer Versicherung gibt sollten das die Startwerke ganz groß bekannt geben!
Ich bin jetzt neu nach Bamberg gezogen und hatte als erstes fetsgestellt, daß es umständlich ist, mit dem Bus zum Bahnhof zu kommen, man muß am ZOB umsteigen (andere Städte haben den ZOB am Bahnhof). Mit einem Schrottfahrrad muß ich nachhause schieben, da ich auf´m Berg wohne. Daher finde ich das Radhaus toll, da ich dann auch mit einem teureren Rad kommen kann, ohne daß nachher 2 dastehen (oder gibt´s da keinen Diebstahlschutz?). Etwas unpraktisch ist tatsächlich der Weg zum Parkhaus, aber dies ging wohl nicht anders.
Unerträglich finde ich die Maulerei, sobald mal irgendwo etwas bezahlt werden muß. 0,50 €/Tag sind echt geschenkt, diese Mauler sollten sich mal in anderen Städten umschauen. Und wenn die Nutzer nicht zahlen, muß die Allgemeinheit zahlen, und das sind auch alle, die das Radhaus nicht nutzen.
Wann kommt eigentlich das Radhaus am Grünen Markt beim Fielmann? Da laufen wahrscheinlich mehr Touristen rum als am Bahnhof und wenn wir schon dabei sind, dieses unordentlich Sitzen auf den Steinen am Gabelmoo…….
Seit ich mit dem Zug fahren bin ich bestrebt meinen Weg zur Arbeit möglichst wirtschaftlich zu gestalten. Regional Express statt S-Bahn, Monatskarte statt Einzelfahrschein. Natürlich bin ich auch bestrebt dem Weg zum Bahnhof und vom Bahnhof Zur Arbeit möglichst schnell und kostengünstig zurückzulegen. Also was liegt näher als mit einem alten Rad zum Bahnhof zu fahren und mit einem weiteren alten Rad vom Bahnhof weiter zur Arbeit? Das ist kostengünstig und geht schnell. Für mein altes Rad benötige ich auch keinen teures vollklimatisiertes Radhaus. In Erlangen stehen auch genügend freie Rad Parkplätze zur Verfügung. Erlangen ist ja auch eine Fahrrad freundliche Stadt. Der größte Schildbürgerstreich aber sind die Radlparkplätze neben der Treppe zur Gleisunterführung für "übergroße Räder". Wer stellt bitte sein teures Tandem oder sein Rad mit Kinderanhänger dort ab um mit dem Zug zu verreisen? Dafür sind diese Räder wirklich zu teuer! Seit dieser Parkplatz dort eingerichtet ist standen maximal 3 Räder gleichzeitig dort. In der Regel ist dieser „Parkplatz für übergroße Räder“ aber leer.
Als Eingangstore zur Stadt sind diese Anhäufungen an Rädern wirklich nicht schön, das liegt aber nicht an den Radfahrern! Sondern an dem nicht Vorhandensein von freien Radlparkplätzen. Wenn es nur eine Unkraut überwucherte Schotterfläche zum abstellen gibt sieht der Platz schon ab 3 Fahrädern unordentlich aus. Da kann man als Radfahrer sein Rad hinstellen wie man will!
Liebe Stadt Bamberg, besorgt doch einfach einige Fahrradständer die nicht so verrostet sind die wie auf der Westseite. Dann können sie Radfahrer auch ihr Rad sauber dort abstellen und anketten und das Einfahrtsbild für die Stadt ist gleich ein anderes. DER Fahrradfahrer ist der Letzte der nicht bereit sein Fahrrad ordentlich in einen Ständer abzustellen! Er will aber verständlicherweis den Wert seines Rades nicht monatlich verdoppeln! Andere Städte schaffen das ja auch!