Über insgesamt sieben Bauplätze im neuen Gebiet "Himmelreich" kann der Gemeinderat "verfügen". Für das Einheimischenmodell wird an Richtlinien gebastelt, die jungen Bischbergern das Bauen hier ermöglichen sollen.
Im "Himmelreich" tut sich was: Die Kanalisation wird hergestellt. Die Erschließung ist also angelaufen. Nach Auskunft von Geschäftsstellenleiter Michael Dütsch ist das "Himmelreich" im Herbst kommenden Jahres erschlossen, "wenn alles gut läuft und der Winter nicht streng ist." Es eilt demnach ein bisschen, was das Zutun des Gemeinderates anbelangt. Denn im "Himmelreich" soll nach Willen des Gemeindeparlamentes auch ein Einheimischenmodell greifen. Das heißt, möglichst junge Bischberger Familien sollen die Möglichkeit haben, sich hier den Traum vom Eigenheim zu verwirklichen. Kostengünstig.
Von insgesamt 72 Baurechten verfügt die Gemeinde über sieben. Gut ein Drittel wird über den Erschließungsträger, die Gewo-Bau Bamberg, vermarktet, der Rest befindet sich im Besitz einiger weniger Familien.
Wie Bürgermeister Johann Pfister (BI) in einer Gemeinderatssitzung dazu anmerkte, ist der Verkauf angelaufen, der Absatz reißend. Es handele sich hier um eine "sehr, sehr begehrte Lage, ich glaube, es sind schon fast alle Bauplätze verkauft."
Kein Wunder, schon lange herrscht Nachfrage nach weiterem Bauland in dem stadtnahen Ort. Der will aber nicht nur Schlafgemeinde sein, sondern möchte Bürger, die sich auch hier engagieren, brachte unter anderem Theo Schnörer (SPD) zum Ausdruck.
Die Verwaltung hatte den Entwurf für einen Richtlinienkatalog erstellt, den die Gremiumsmitglieder vorab durcharbeiten konnten. Ziel dieses Kataloges ist es, mittels Punktesystem für größtmögliche Gerechtigkeit zu sorgen. Punkten können Bewerber demnach mit Ortstreue, das heißt wenn sie und auch ihre Eltern lange in Bischberg wohnen.
Bonus für Engagierte Kinder bringen gleichfalls Punkte, pflegebedürftige Menschen im Haushalt ebenso. Menschen mit Behinderung werden auch punktemäßig ebenfalls berücksichtigt. Auf Wunsch des Gremiums soll aber auch (soziales) Engagement bei der Bewerbung Vorteile bringen. Ein weiteres Kriterium stellt das steuerpflichtige Einkommen dar. Hierbei forderten insbesondere Zweiter Bürgermeister Tobias Knoblach (CSU ) und Raimund Meister (FFB) den Mittelwert aus insgesamt drei Jahren. Die genauen Details werden feststehen, wenn der Entwurf seitens des Landratsamtes rechtlich geprüft ist, gab der Bürgermeister zu verstehen. "Wir müssen ein Modell haben, das auch rechtlich hält."
Neben den Bewerbungskriterien war natürlich der Quadratmeter-Preis ein zentraler Aspekt. Einen offiziellen Marktpreis für das neue Gebiet kann es logischerweise noch nicht geben, versuchte Bürgermeister Pfister mehrfach zu erklären. Wie er bislang jedoch mitbekommen habe, liege der Verkaufspreis im "Himmelreich" im Durchschnitt bei um die 230/240 Euro, wobei er auch Ausreißer von bis zu 320 Euro erwähnte. Die sozialverträglichen Preise im Einheimischenmodell müssen deutlich darunter liegen, war sich das Gremium einig. Verwaltungschef Dütsch stellte dann die in den bestehenden Baugebieten geltenden, vom Gutachterausschuss des Landratsamtes übermittelten Bodenrichtwerte (Grundlage 2013) vor. Im "Altort", so Dütsch variierten die Preise zwischen 179 und 214 Euro je Quadratmeter.
Bei angenommenen 230 Euro forderte Theo Schnörer im "Himmelreich" eine Ermäßigung von 20 bis 25 Prozent fürs Einheimischenmodell. Er regte einen Betrag um die 170 Euro an. Nach ausgiebiger Aussprache einigte man sich auf 180 Euro, um den untersten Preis im Kernort nicht zu unterschreiten.
Mainstraße wird ausgebaut Gleichfalls geschlossen stimmte der Gemeinderat einem weiteren Bauvorhaben zu. Gemäß einer Aufstellung zu den Gemeindestraßen, bei denen Handlungsberdarf herrscht, ist im kommenden Jahr der Ausbau der Mainstraße in Bischberg an der Reihe. Regelmäßig werden Straßen erneuert, um einen Investitionsstau zu vermeiden, so der Bürgermeister. Die Mainstraße müsse auf einer Länge von etwa 111 Metern voll ausgebaut werden.
Nach Voruntersuchungen wisse man, dass keine Erneuerung des Kanals nötig ist. Allerdings sollen sämtliche Schieber und Schächte im Ausbaubereich erneuert werden. Die Fahrbahn soll - mit Ausnahme des Bereichs, in dem sich die Trafostation befindet, auf einer Breite von 5,50 Metern ausgebaut, entlang der westlichen Fahrbahnseite ein 1,5 Meer breiter Gehsteig gebaut werden. Vorgesehen sind auch Parkplätze. Wie viele es genau sein werden, wird nach einer Aussprache mit den Anliegern entschieden, so Pfister auf eine Anregung von Robert Schmitt (Aktive Bürger).
Die Schätzkosten für dieses Vorhaben belaufen sich auf etwa 135 000 Euro. Genauere Zahlen wird man wissen, wenn die Details der Planung stehen, so Bürgermeister Pfister abschließend dazu. Für die Gemeinde-Wehren Bischberg, Trosdorf und Tütschengereuth gab es grünes Licht zur Anschaffung von vier Atemschutzgeräten sowie 16 Temperatur-Überwachungsgeräten zum Preis von rund 7800 Euro.