Monika Cosma und Kerstin Ziegler kümmern sich in Stadt und Landkreis Kulmbach um junge Familien. Sie stehen ihnen bei wichtigen Fragen zur Seite und bewahren sie vor Fehlern.
Eine kleine Hilfestellung kann manchmal Wunder bewirken. Das wissen die beiden Sozialpädagoginnen Monika Cosma und Kerstin Ziegler aus jahrelanger Erfahrung. Beide beraten und unterstützen Familien mit kleinen Kindern im gesamten Landkreis Kulmbach im Rahmen des Programms Koki (Koordinationsstelle frühe Kindheit).
Die Unterstützung geht von einfachen Fragen wie "Wie kann ich mich mit meinem Kind in welchem Alter beschäftigen" bis hin zu existenziellen Hilfeleistungen. "Oft sind es zuerst Fragen nach Behördengängen, vielleicht nach dem Elterngeld, die junge Familien zu uns bringt", so Monika Cosma. "Doch immer wieder zeigt sich dann auch: Wenn die Frauen Vertrauen gefasst haben, öffnen sie sich und berichten auch über persönliche Probleme."
Dabei werden alle Fragen und Schwierigkeiten vertraulich, kostenlos, passgenau und manchmal sicher auch unkonventionell behandelt und vielleicht auch gleich gelöst. Beraten werden Frauen aus allen gesellschaftlichen Schichten, Risikofamilien genauso wie solche, die ganz kleine überschaubare Probleme haben. "Manchmal braucht es vielleicht nur eine Haushaltshilfe, die dafür sorgt, dass sich Mutter und Kind in den ersten Wochen ganz aufeinander konzentrieren können. Bei manch einer Schwierigkeit müssen wir ein bisschen recherchieren, manch ein Problem kann aber auch recht schnell gelöst werden", so Cosma.
Zum Beispiel indem sie den Kontakt zu einem der zahlreichen Netzwerkpartner vermittelt. Denn die Koki-Beraterinnen sind nicht als einzige für junge Familien da. Es ist ein engmaschiges Netz aus Beratungsstellen, Frauen- und Kinderärzten, Betreuungseinrichtungen, der Jugendhilfe, dem Gesundheitsamt und vielen mehr, die junge Familien auffangen sollen. Die Pflege dieses Netzwerk ist neben der Beratung Hauptaufgabe der Koki-Stelle. "Die Geburt eines Kindes verändert das ganze Leben. Kleine Kinder bringen viel Freude, aber auch Anstrengung mit sich und stellen Mütter und Väter vor besondere Herausforderungen", so Ziegler. "Gleichzeitig sind die Erfahrungen der frühen Kindheit besonders prägend für die weitere Entwicklung eines Kindes," ergänzt Cosma.
Vom Familienministerium initiiert Bindungsfähigkeit, Urvertrauen - in diesen Bereichen und vielen mehr wird der Grundstein in der frühen Kindheit gesetzt. Was in dieser Phase schief geht, ist kaum mehr zu kitten. Hier will Koki ansetzen. Die Koordinationsstellen in ganz Bayern, die vom Bayerischen Familienministerium ins Leben gerufen wurden, sind vor rund sechs Jahren eingesetzt worden. Damals waren bundesweit mehrere Fälle von vernachlässigten und misshandelten Kindern in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. "Eltern lieben ihre Kinder - auch die, die ihren Sprösslingen so etwas schreckliches antun", so Ziegler. "Sie reagieren wegen ihrer Probleme, wegen Stress oder ihrer Sorgen über."
Zum Beispiel der Fall der 32-jährigen Stefanie (Name geändert) Sie hat bereits drei Kinder und ist nun mit Baby Nummer vier schwanger. An sich hat sie ihr Leben gut im Griff, doch nun muss ihr Mann immer mehr arbeiten und hat kaum Zeit, sie zu Hause zu unterstützen. Über die Schwangerenberatung ist sie zur Koki-Stelle gekommen. Um die junge Mutter zu unterstützen, wird ihr eine Familienhebamme zur Seite gestellt. Sie unterstützt über das normale Maß einer Hebamme hinaus und hilft der Mutter bei allen Fragen, die auftauchen.
Die Mutter spürt: Sie ist nicht allein, sie darf um Hilfe bitten und ihr wird von behördlicher Seite geholfen. "Das kann ein sehr guter Türöffner sein", so Ziegler. "Auch um den Kontakt zum oft angstbesetzten Jugendamt herzustellen. Denn das kann durch sozialpädagogische Unterstützung Hilfestellung leisten." Diese Hilfe hat Stefanie gerne in Anspruch genommen. Heute kommt sie vorwiegend allein zurecht, doch sie weiß: Kein Problem ist so groß, dass man es nicht lösen kann. Und wenn alles zu schwer erscheint, dann weiß sie, an wen sie sich wenden kann.