Hier klingt und schwingt Musik

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Ein Blickfang nur von außen: das historische Schulhaus, das in mancherlei Hinsicht sanierungsbedürftig ist Fotos: Ronald Rinklef
Ein Blickfang nur von außen: das historische Schulhaus, das in mancherlei Hinsicht sanierungsbedürftig ist  Fotos: Ronald Rinklef
Foto: Ronald Rinklef
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Foto: Ronald Rinklef
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Norbert Eger (links) und sein Stellvertreter Marcus Werber Foto: Ronald Rinklef
Norbert Eger (links) und sein Stellvertreter Marcus Werber Foto: Ronald Rinklef
 
Foto: Ronald Rinklef
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Paul Löblein Foto: Ronald Rinklef
Paul Löblein  Foto: Ronald Rinklef
 

An der Kaulbergschule werden junge Talente gefördert. Auch will man Kindern Orientierungshilfen für unsere komplexer werdende Gesellschaft geben.

Bald ist es wieder soweit: Ende Mai feiert die Kaulbergschule ihr großes Musikfest, dem etliche Nachwuchstalente schon entgegen fiebern. Auch die Buben und Mädchen aus Bug. Schließlich haben alle an dem Tag Gelegenheit, sich singend oder Instrumente spielend vor Publikum zu beweisen. Ja, an der Kaulbergschule wird das gemeinsame Musizieren großgeschrieben. Das ist eine Stärke der Einrichtung, die derzeit 310 Kinder besuchen - verteilt auf drei Schulhäuser.

"Bei den Erstklässlern setzen wir mit der musikalischen Früherziehung an", berichtet Rektor Norbert Eger. So üben sich die Jüngsten auf dem Xylophon oder trommeln mit Begeisterung, während ältere Schüler Flöte spielen oder etwa Gitarre. Lehrer der städtischen Musikschule geben den Instrumentalunterricht.



Acht Musikgruppen

"Neben unserem Chor gibt es mittlerweile acht Musikgruppen", sagt Eger, der sein diesbezügliches Faible ebenso wie Konrektor Marcus Werber schon zu Studienzeiten auslebte. Über den Unterricht hinaus engagieren sich die Buben und Mädchen der Kaulbergschule. Mal freuen sich auf diese Weise Senioren über musizierende und singende Kinder, mal andere Interessenten. "Auch bei der letztjährigen Verabschiedung der Schulamtsleiterin kam unser Chor zum Einsatz", berichtet Eger.


Im 18. Jahrhundert

Weit reichen die Anfänge der Bildungseinrichtung zurück: bis ins 18. Jahrhundert, als es auf dem Kaulberg noch die "Anstaltsschule" des damaligen Waisenhauses gab. Die beiden heutigen Schulhäuser wurden 1861 und 1908 errichtet, nachdem das Waisenhaus längst aufgelöst worden war. Die Zeit hinterließ an den historischen Gemäuern mittlerweile aber deutliche Spuren. "Es gibt einen immensen Sanierungsstau. Unsere Elektrik ist veraltet. Wasch- und Umkleideräume entsprechen nicht mehr den hygienischen Standards." Eger hofft darauf, dass die erforderlichen Arbeiten im Zuge der geplanten Brandschutzsanierung in Angriff genommen werden.
"Die Frage ist allerdings, wann."




In Eigenregie

Manchen Missstand hat die Schule in Eigenregie behoben. "Lange hatten wir wegen unserer hohen Räume extreme akustische Verhältnisse", berichtet Marcus Werber. Der Geräuschpegel in den Klassenzimmern sei kaum mehr erträglich gewesen. Mit Unterstützung des Hausmeisters und finanziellen Hilfen eines engagierten Fördervereins, des Bürgervereins Kaulberg und des Immobilienmanagements der Stadt legten Rektor und Konrektor selbst Hand an. Und die gemeinsam geschaffene Schallisolierung funktioniert im regulären Schulalltag sehr gut, obwohl sie kostengünstig umgesetzt wurde.

So sollen die Kinder an der Kaulbergschule eben auch in dieser Hinsicht optimale Lernbedingungen finden. Neben der Vermittlung des Unterrichtsstoffes liegt dem Schulleiter in einer immer komplexer werdenden Gesellschaft die Vermittlung von Werten am Herzen. Soziales Engagement wird dementsprechend gefördert, um die Schüler für die Bedürfnisse anderer zu sensibilisieren. Der Umwelt- und Artenschutz ist ein Thema, wie eine Auszeichnung belegt, die Erst- und Zweitklässler beim "Turmfalken-Projekt" erhielten. Auch "sportliche Aktivitäten wie die überdurchschnittlich hohe Beteiligung unserer Schule am Weltkulturerbelauf sind uns wichtig", so Eger. Als naturwissenschaftliches Zusatzangebot soll es in Kürze eine "AG Technik" geben.


Keine Zwischenzeugnisse mehr

Übrigens wurde 2014 schon an der Kaulbergschule als einer der ersten Grundschulen in Stadt und Landkreis das Zwischenzeugnis der ersten bis dritten Klassen erstmals durch "Lernentwicklungsgespräche" ersetzt. "Womit wir gute Erfahrungen machten", wie der Schulleiter betont.

Bleibt zu hoffen, dass nun möglichst bald auch die überfälligen Sanierungsmaßnahmen in Angriff genommen werden. Schülern und Lehrern wäre es zu wünschen ...


Interview - Noten für die Kaulbergschule: Pauls Wertung

Die vierte Klasse besucht Paul Löblein, der unser Interviewpartner an der Kaulbergschule war. Wird der Zehnjährige hier normalerweise von Lehrern bewertet, so hatte er nun Gelegenheit, sich zu revanchieren.

Also Paul, heute zählt Deine Meinung: Welche Gesamtnote gibst Du Deiner Schule ?
Paul Löblein: Hmmm. Ich denke, eine Zwei.

Wie begründest Du die Note?
Die Lehrer sind nett. Mir gefällt auch der Pausenhof. In den Pausen gibt's leckere belegte Brötchen. Ja, und man kann an unserer Schule gut Basketball oder etwa Fußball spielen. In der Turnhalle gibt es eine große Auswahl an Bällen.

Warum dann keine glatte Eins für Deine Schule?
Weil die Farbe an den Wänden des Schulhauses an vielen Stellen abblättert. Und ich finde die Toiletten schlimm. Deswegen nur eine Zwei.

Hättest Du einen Wunsch frei, was würdest Du Dir erträumen?
Ich würde den Kunstunterricht abschaffen. Ich bastle lieber als zu zeichnen.
Gibt's noch andere Fächer, die Dir nicht liegen?
Ja, Musik

Auf was freust Du Dich dagegen?
Ich mag Sport, Mathe, Heimat- und Sachkunde, auch Werken und Gestalten.

Kannst Du dir vorstellen, mal selbst Lehrer zu werden?
Nee. Ich würde lieber ein Ingenieur werden, der Baupläne zeichnet - umweltfreundlich.