Nicht gerade erbaulich für einen Gemeindechef. Die Vorkommnisse binden Einsatzkräfte von Polizei aber auch örtlicher Wehr und Verwaltung. Der Marktgemeinderat habe sich schon mehrfach damit befassen müssen.
In der jüngsten Sitzung habe die CSU, so lässt Dittrich weiter wissen, die von der Gemeinde für sachdienliche Hinweise ausgesetzte Belohnung von 1000 Euro um zusätzliche 500 Euro aufgestockt.
Auf FT-Nachfrage, was es mit der genannten Verhaftung auf sich hat, antwortet Volker Dittrich, dass seit Ende Oktober "jemand weg von der Straße" ist. Er bittet um Verständnis dafür, dass er aus ermittlungstaktischen Gründen nicht mehr sagen könne. Nur so viel: "Die Ermittlungsbehörden befassen sich mit dem Thema."
Weitere Vorfälle
Allerdings erwähnt Dittrich auch, dass es bereits im November wieder Vorfälle und zwar am Bahnhof und die genannten am Waldkindergarten gegeben hat. Er selbst sei "wütend, traurig und enttäuscht" in Bezug auf die Geschehnisse in Zapfendorf, die er als Tyrannisierung bezeichnet, und dass es "Menschen gibt, die so was machen."
Dittrich hoffe dennoch, dass seine Botschaft vom Volkstrauertag verstanden wurde und es zu keinen weiteren Ereignissen mehr kommt. Die Bevölkerung bittet er dennoch weiter um Aufmerksamkeit und dass sie die Polizei verständigt, wenn man "Eindeutiges" wahrnimmt.
Was sagt die Polizei zu der Sache mit der "Verhaftung"? Der FT hat bei der Pressestelle des Präsidiums in Bayreuth nachgefragt. Pressesprecher Jürgen Stadter dazu: "Im Zuge der Ermittlungen der Kriminalpolizei Bamberg geriet Ende Oktober ein Tatverdächtiger ins Visier der Ermittler. In diesem Zusammenhang stehen aktuell noch kriminalpolizeiliche Untersuchungsergebnisses aus." Weitere Angaben könnten aus ermittlungstaktischen Gründen nicht gemacht werden.
Kommentar:
Den Bogen überspannt
Sie können einem schon leid tun, die Zapfendorfer und die ermittelnden Beamten. Da ist jemand, der den Ort seit Monaten tyrannisiert. Eine Einzelperson? Eine Gruppe? Eine Kombination aus beidem? Trittbrettfahrer? Man darf vermuten, dass die Ermittlungen in alle Richtungen gehen.
Leider leben wir in Zeiten, in denen Terrorismus und Anschläge zusammen mit Drohungen nicht mehr nur aus den Nachrichten bekannte Phänomene sind, sondern mittlerweile die Angst davor auch in der Bevölkerung hierzulande angekommen ist.
Von daher sind Bomberattrappen, sollten diese als solche deponiert worden sein, beileibe nicht mehr in die Kategorie schlechter Scherz einzuordnen, sondern werden absolut ernst genommen. Dass der Staat hier keinerlei "Spaß" mehr versteht, liegt auf der Hand. Gleiches gilt für dezidiert geäußerte Drohungen. Damit bleibt letztlich nur eine Folgerung: Entweder handelt es sich um Aktionen kranker und damit hilfsbedürftiger Personen, oder um solche von gefährlichen und damit potenziell oder bereits kriminellen. Sollte jedoch weder das eine noch das andere zutreffen, müsste ein vernunftbegabtes Wesen verstehen, dass der Bogen nun überspannt ist.
Lächerlich. Niemand hat in Zapfendorf Angst. Jetzt mal die Kirche im Dorf lassen und Ruhe bewahren.