Gundelsheim schafft Platz für Häuslebauer

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Am Ortsrand, im Bild rechts, soll das neue Gundelsheimer Baugebiet entstehen. Luftbild: Ronald Rinklef
Am Ortsrand, im Bild rechts, soll das neue Gundelsheimer Baugebiet entstehen. Luftbild: Ronald Rinklef
Der Blick aus Richtung OstenLuftbild: Ronald Rinklef
Der Blick aus Richtung OstenLuftbild: Ronald Rinklef
 
Am Rand der Bebauung soll das neue Wohngebiet entstehen. Adolf Nüßlein
Am Rand der Bebauung soll das neue Wohngebiet entstehen. Adolf Nüßlein
 
Foto: Adolf Nüßlein
Foto: Adolf Nüßlein
 
Foto: Adolf Nüßlein
Foto: Adolf Nüßlein
 

Lange hat Gundelsheim nach dem Bereich gesucht, wo sich ein Neubaugebiet am besten ansiedeln lässt. Nun hat der Gemeinderat den Planentwurf für "Nord-West II" gebilligt.

Gundelsheim gehört zu den Gemeinden im Landkreis, denen Experten ein Wachstum voraussagen, wo andere sich auf einen Bevölkerungsrückgang einstellen müssen. Die Ein-Ort-Gemeinde im Speckgürtel Bambergs hat in den vergangenen Jahren einiges getan, um ihre Attraktivität nicht nur zu erhalten, sondern auch dauerhaft zu steigern. Mit Projekten in den Bereichen Schule, Kindergarten, Betreutes Wohnen etwa. Mit der Ausweisung eines seit langem geforderten neuen Baugebietes im Norden des Ortes und im direkten Anschluss an die dortige Bebauung wird nun den vielen Nachfragen Rechnung getragen.

Dieses Thema war es wohl auch, das die Zuschauerplätze restlos füllte. Bürgermeister Jonas Merzbacher (SPD) wies in seiner Einleitung auf die für Gundelsheim positiven Prognosen hin. "Wir sind unter den Top Fünf!" Schlechtestenfalls werde man um 4,4 Prozent wachsen, im Optimalfall steigt die Einwohnerzahl um 12,3 Prozent.

Merzbacher ließ noch einmal die intensive Baugebietsdebatte - ein intensiver Abwägungsprozess - in Kurzversion Revue passieren. Zwar sei eine Innenentwicklung stets der Außenentwicklung vorzuziehen. Nach intensiver Erörterung sei das Gremium zu der Auffassung gelangt, dass sich im Bereich des Gewerbegebietes kein Potenzial für neues Bauland findet.

Die im Flächennutzungsplan für eine Friedhofserweiterung vorgesehene Fläche hingegen habe man für die Wohnbebauung aber nutzbar machen können. Hier laufen bereits entsprechende Arbeiten. "Im Friedhofsgebiet rollen die Bagger", brachte Merzbacher es auf den Punkt.

Rund 37 Baurechte

70 Familien, die sich für das neue Baugebiet mit seinen etwa 37 Baurechten interessieren, wurden zu dem Vorhaben gehört, ihre Vorstellungen zum Teil auch in den Planentwurf eingearbeitet.

Bevor Planer Franz Ullrich noch einmal die Eckdaten für das neue Baugebiet ansprach, erklärte der Bürgermeister, dass es jetzt um einen Grundsatzbeschluss - die Billigung des vorgelegten Planentwurfes - gehe. Die Gemeinde behalte sich immer noch die Planungshoheit vor. "Die wesentlichen Entscheidungen werden im Gemeinderat getroffen." Im Rahmen der nach dem (Billigungs-) Beschluss erfolgenden öffentlichen Auslegung, bestünde die Möglichkeit, Wünsche und Anregungen zu formulieren. Mit denen sich der Gemeinderat dann beschäftigen werde.

Bereits vor dem Beschluss hatten Gremiumsmitglieder noch etliche Punkte, die sie schon in diesem Stadium geklärt haben wollten. Dazu zählten etwa die Dachformen, die zulässig sein sollen, der Abstand der Baulinie, die Straßenbreite und die Zahl der zulässigen Geschosse. Mit dem Hinweis, dass man das Ganze voranbringen müsse, ließ Merzbacher dann zu den jeweiligen Punkten abstimmen, wobei er allerdings seine Verwunderung zum Ausdruck brachte, weil die nun angesprochenen Details der Entwurfsplanung auf bereits gefassten Beschlüssen beruhen.

Baulinie bleibt

Jedenfalls bleibt es im Entwurf bei der Baulinie und bei den Dachformen: Zelt- und Satteldächer im nördlichen Bereich, Zelt-, Sattel- und Pultdächer im südlichen; der auch nur eingeschossige Häuser vorsieht, die allerdings mit Einliegerwohnungen ausgestattet werden können. Auf Flachdächer soll in dem Gebiet verzichtet werden. Wichtig ist auch, dass die Gundelsheimer auf ihren gewohnten Wegen in die Flur im Norden gelangen. Auf diesen wiederum sollen die Bewohner des Neubaugebietes in den Ortskern gelangen. Haupterschließungsstraße wird der Königsweg.

Zuerst billigte das Gremium den Planentwurf für das neue Baugebiet "Nord-West II" (bei drei Gegenstimmen), im Anschluss einstimmig die dafür erforderliche Änderung des Flächennutzungsplans.