Grüne Bananen: Unterschätztes Nahrungsmittel - mit gesundem Potenzial

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Grüne Bananen rufen bei vielen Verbrauchern Unsicherheit hervor. Ist es sinnvoll, die unreifen Früchte zu kaufen, oder sollten sie besser im Supermarkt bleiben?

  • Sind grüne Bananen unbedenklich?
  • Welche Vorteile haben die Früchte?
  • Was musst du beachten? 

In der Obst- und Gemüseabteilung sind grüne Bananen häufig erhältlich. Sie unterscheiden sich sowohl im Aussehen als auch im Geschmack von reifen, gelben Bananen. Darüber hinaus variieren die beiden Reifestadien in ihrer Zusammensetzung. Es stellt sich die Frage, ob der Verzehr grüner Bananen unbedenklich ist oder ob gesundheitliche Risiken bestehen.

Warum sind grüne Bananen eine gute Wahl?

Ob du zu grünen oder gelben Bananen greifst, ist eigentlich persönliche Geschmackssache. Grüne Bananen sind keineswegs giftig, sondern einfach nur unreif. Die Früchte sind stärkehaltiger und schmecken etwas herber. Außerdem hat das Fruchtfleisch eine feste Konsistenz. Daher sind sie für die Zubereitung von Smoothies oder Shakes nicht so gut geeignet

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Dennoch hat die grüne Variante zahlreiche Vorteile, denn sie ist weniger süß. Deshalb rufen grüne Bananen eine geringere Ausschüttung von Insulin hervor und sind ideal für Menschen, die unter Diabetes leiden. Auch für Personen, die allgemein auf Zucker verzichten möchten, sind die unreifen Früchte empfehlenswert. Mit zunehmender Reife wandelt sich die Stärke in Zucker um. Das trägt zwar zu einer schnelleren Energielieferung bei, hat aber einen größeren Einfluss auf den Blutzuckerspiegel

Unreife Bananen enthalten Kohlenhydrate in Form von resistenter Stärke. Diese ähnelt Ballaststoffen, macht länger satt und stabilisiert den Blutzuckerspiegel. Resistente Stärke wird nicht vom Dünndarm aufgenommen, sondern erst im Dickdarm verarbeitet. Dort wird sie von Milchsäurebakterien zersetzt. Die Mikroorganismen können sich vermehren und sorgen für eine verbesserte Verdauung. Hierzu hat das Aarhus-Krankenhaus in Dänemark eine Studie erstellt. Menschen mit einer sensiblen Verdauung sollten jedoch vorsichtig sein, denn die hohe Stärkemenge kann Bauchschmerzen oder ein unangenehmes Völlegefühl auslösen. Manchmal klagen die Betroffenen über Übelkeit oder Brechreiz. Für diesen Personenkreis sind reife Bananen besser geeignet, weil sie verdauungsschonender sind. 

Wie nahrhaft sind grüne Bananen?

Auch wenn sie bei vielen Menschen nicht bevorzugt auf dem Speiseplan stehen, sollten grüne Bananen in eine vielseitige Ernährung integriert werden. Sie enthalten Ballaststoffe sowie wichtige Vitamine und Mineralien:

  • Vitamin B6 sorgt für einen gut funktionierenden Energie- und Eiweißstoffwechsel und fördert das Nervensystem. Es ist an der Bildung roter Blutkörperchen beteiligt und hilft, die Körpertemperatur konstant zu halten. 
  • Vitamin B9 wird auch Folsäure genannt. Sie ist wichtig für die Zellteilung und die Blutbildung.
  • Vitamin C stärkt die Abwehrkräfte und schützt die Zellen vor freien Radikalen.
  • Vitamin E bewahrt ebenfalls die Zellen vor Schäden. 
  • Kalium hält das Herz gesund, gleicht den Blutdruck aus und reguliert den Flüssigkeitshaushalt.
  • Mangan hält den Energiestoffwechsel im Gleichgewicht.

Magnesium ist ein weiteres Mineral, das in Bananen enthalten ist. Magnesium ist essenziell für Nerven und Muskeln und ein Mangel kann zu heftigen Krämpfen führen. Dein Körper benötigt Magnesium zur Energiegewinnung und für die Bildung und Erhaltung von Knochen und Zähnen. Daher sind Bananen eine gute Möglichkeit, um den täglichen Bedarf zu decken. Während des Reifeprozesses von der grünen zur gelben Farbe steigt der Magnesiumanteil an. Verfärben sich die Bananen braun, sinkt die Menge wieder etwas. 

Was solltest du sonst noch über Bananen wissen?

Bananen gehören überraschenderweise zu den Beeren. Diese Einordnung erfolgt aufgrund der Tatsache, dass sie aus einem Fruchtknoten entstehen und eine fleischige Fruchtwand besitzen, die Samen umschließt. Doch warum hat die im Handel erhältliche Ware keine Samen? Diese wurden nach und nach weggezüchtet. Zu den Gründen zählen mehr Fruchtfleisch und eine verbesserte Essbarkeit, weil die Textur weicher und süßer wurde. Diese Eigenschaften machen sie für die Konsumenten interessanter. Allerdings sind die samenlosen Bananen steril und können auf natürlichem Weg keine neuen Sorten entwickeln. 

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Bananenstauden benötigen eine feuchtwarme Umgebung. Sie sind beispielsweise in Brasilien, Costa Rica, Kolumbien und weiteren äquatornahen Ländern beheimatet. Aber auch in Afrika, Indien oder auf den Philippinen werden Bananen angebaut. Grüne Bananen sind allgemein nicht umweltfreundlicher als ihre gelben Geschwister. Beide Sorten müssen lange Transportwege überwinden, bis sie beim Kunden ankommen.

Konventionell angebaute Bananen werden oft mit chemischen Mitteln gespritzt und können deshalb die Gesundheit beeinträchtigen. Nach dem Entfernen der Schale solltest du deine Hände gründlich waschen. Biete Kindern vorsichtshalber geschälte Bananen an. Umweltfreundlicher und nachhaltiger sind Bananen aus ökologischem Anbau, denn der Einsatz von Pestiziden und chemischen Düngern wird vermieden. Achte beim Einkauf auf ein offizielles Bio-Siegel. Noch besser ist der Kauf von Ware aus fairem Handel. Die Bauern arbeiten unter verbesserten Bedingungen und erhalten finanzielle Unterstützung, unter anderem in Form von Vorfinanzierungen. 

Wie bleiben Bananen appetitlich?

Wichtig ist eine richtige Lagerung, damit Bananen mehrere Tage genießbar bleiben. Du solltest sie keinesfalls im Kühlschrank, sondern bei Raumtemperatur aufbewahren. Die tropischen Früchte mögen schlichtweg keine kühle Umgebung, weil Kälte ihre Zellen schädigt. Folglich werden sie matschig und verlieren ihr Aroma. Außerdem wird die Schale schneller braun. Bananen gehören zu den klimakterischen Früchten, das heißt, sie reifen nach der Ernte nach. Hierfür ist das natürliche Pflanzenhormon Ethylen verantwortlich, das die Bananen selbst produzieren. Durch äußere Bedingungen kann der Prozess beschleunigt werden, denn Bananen werden unreif geerntet und in Kühlcontainern nach Europa exportiert. Hier werden sie in speziellen Reifekammern mit Wärme und Ethylen behandelt, damit sie die für den Verkauf perfekten Eigenschaften erhalten.

Bevorzugst du die Früchte im nicht ausgereiften Zustand, solltest du nur die Menge einkaufen, die du in kurzer Zeit verzehrst. Die Bananen behalten über einen längeren Zeitraum die grüne Farbe, wenn du den Strunk jeder Banane einzeln in Frischhaltefolie einwickelst. Das verhindert den Austritt von Ethylen und unterbricht den Reifeprozess. Vermeide in diesem Fall die Nähe zu Äpfeln, denn sie strömen ebenfalls Ethylen aus. Möchtest du zwischendurch gelbe Früchte genießen, kannst du die unreifen Bananen mitsamt einem Apfel in einen Papierbeutel legen. Bewahre die Tüte an einem warmen Ort auf und warte bis zum gewünschten Reifegrad.

Gelbe Bananen werden sehr schnell überreif. Das erkennst du an braunen Stellen, die sich auf der Schale ausbreiten. In diesem Stadium musst du das Obst nicht wegwerfen, sondern kannst es zu leckeren Gerichten wie Bananenbrot verarbeiten. Ein weiterer Trick, um die Haltbarkeit zu verlängern, ist das Einfrieren. Schneide die geschälten Bananen in gleichmäßige Scheiben und portioniere sie in Beutel oder geeignete Behälter. Die Stücke kannst du zum Mixen von Milchshakes oder Bananeneis verwenden.

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