Gleichzeitig müsse aber auch ein sogenannter Spurwechsel ermöglicht werden. Statt nicht anerkannte Asylbewerber sofort in ihr Heimatland abzuschieben, sollte es ihnen möglich sein, auf legale Weise einzuwandern - wenn sie die Kriterien erfüllen. "Das ist rational und pragmatisch, und es ist völlig absurd, dass die Union das nicht sieht."
Natürlich geht es in Hallstadt auch um umweltpolitische Themen: Für die dringend notwendige Verkehrswende stehe ihre Partei für eine nachhaltige, ökologische Lösung. Elektroantriebe seien ein Anfang. Folgen müsse das große Umdenken in Sachen Mobilität.
Um die Plastikflut - laut Schulze "die Seuche des 21. Jahrhunderts" - einzudämmen, müsse die Bundespolitik Rahmenbedingungen schaffen. Verbote von Plastiktüten, die in anderen EU-Ländern bereits bestehen, seien das Mindeste.
An einer Beschränkung beim Verbrauch von Grünflächen wolle man festhalten - obwohl ein entsprechendes Volksbegehren kürzlich vorm Bayerischen Verfassungsgerichtshof gescheitert war. "Das war eine bittere Niederlage für den Naturschutz - aber wir Grünen sind das ja gewöhnt", sagt Schulze und verspricht, weiterzukämpfen.
Kämpfen werde ihre Partei auch gegen das Polizeiaufgabengesetz (PAG). "Dummerweise hat die CSU-Regierung da komplett die Bodenhaftung verloren", sagt Schulze. Bayern sei das sicherste deutsche Bundesland - dank guter Arbeit der Polizei und der Mithilfe der Zivilgesellschaft. "Warum will die CSU da unsere Freiheit einschränken?" Diese strategische Angstmache sei nicht nur gefährlich, sondern schlichtweg verfassungswidrig - deshalb die Klage gegen das PAG.
Könne man auf dieser Basis in Koalitionsgespräche mit der CSU gehen? Der Wahlkampf werde "grün-pur" geführt und sie wolle sich auf keine Koalitionsspekulationen einlassen, sagt Schulze, lässt sich aber zu der Aussage hinreißen: "Wir werden diese Klage nicht zurückziehen."