Es bleibt beim Standort des umstrittenen Hochbehälters unweit der Hangkante des Rothofhügels. Allerdings wurde die oberirdische Gestaltung modifiziert.
Es bleibt beim Standort des umstrittenen Hochbehälters unweit der Hangkante des Rothofhügels. Allerdings wurde die oberirdische Gestaltung modifiziert.Lange war nichts mehr von ihm zu hören, doch nun erscheint es so, als ob der Stadtrat seine Handlungsfähigkeit mit Nachdruck unter Beweis stellen wollte. Trotz nicht verstummender Bürgereinwände nutzte er eine der wenigen Sitzungen vor der Kommunalwahl, um ein schwebendes Verfahren nach etwa einjähriger Debatte zu Ende zu bringen. Das Ergebnis: Der umstrittene Hochbehälter auf dem Rothofhügel kann gebaut werden. Die Stadtwerke erhielten ein klares Ja für ihre ca. drei Millionen Euro teueren Pläne.
Ja mehr noch. Daniela Reinfelder von Bamberg Unabhängigen Bürger nutzte ihr Plädoyer für den Standort, um der Initiative "Rettet den Rothof" schwere Vorwürfe zu machen, weil diese die Höhe des Bauwerks in Bildern verfälschend dargestellt habe. Und auch vom grünen Sprecher Ralf Dischinger kamen am Ende einer einjährigen Debatte überraschende Worte. Dischinger stellte die Frage, warum sich ein Gebäude für die öffentliche Wasserversorgung überhaupt verstecken müsse. "Was hätten die Römer gemacht aus einem solchen Bauwerk am Beginn eines Aquäduktes gemacht?"
An der grundsätzlichen Kontroverse änderten die Redebeiträge aber nichts. Nach wie vor gibt es in der Bürgerschaft erhebliche Zweifel an der optischen Wirkung eines Bauwerkes, das den mit 382 Metern über dem Meer bislang noch zweithöchsten Hügel Bambergs um fünf Meter erhöhen soll, wenn auch durch weitgehende Erdüberdeckung optisch kaschiert. "Rettet den Rothof" nennen sich die Anhänger des Rothofhügels, zu denen auch Bernhard Schmidt zählt. Schmidt fürchtet unwiederbringliche Eingriffe, wenn der Wasserspeicher mit seinen tausend Kubikmetern erst einmal gebaut ist. "Das Plateau wird dann in seiner Einzigartigkeit nicht mehr erlebbar sein."
Natürlich ist die Planung längst mehrfach modifiziert worden. Vom ersten Standort des Hochbehälters nur wenige Meter neben der Linde sind die Stadtwerke nach heftigen Protesten mittlerweile abgerückt. Nun soll der oberirdisch sichtbare Zugangsgebäude in respektvollem Abstand von dem alten Baum stehen . Laut Michael Fiedeldey, Geschäftsführer der Stadtwerke, wurde der von Bürgern vorgeschlagene alternative Standort am Sendemast geprüft - und verworfen. Er würde wegen des zu geringen Gefälles technische und damit auch erhebliche finanzielle Probleme aufwerfen.
Auch die zuletzt vorgeschlagene Drehung des Einstiegsgebäudes um 90 Grad nach Norden entpuppte sich als Irrweg. Der Naturschutzbeirat der Stadt lehnte diese Variante ab. Sie würde laut Stadtwerke bedeuten, das Gebäude um einen halben Meter anzuheben und den Abstands zur Linde um 20 auf 100 Meter zu verringern.
Glaubt man den Stadtwerken hat sich der langwierige Planungsprozess dennoch gelohnt. Vorteile verspricht sich der städtische Wasserversorgung nicht zuletzt durch die Ausführung des Zugangsgebäudes mit Flachdach und Steinen hinter Drahtgeflechten (Gabionen). So sei es möglich, auf die ursprüngliche geplante Umzäunung zu verzichten. Das Areal um den Hochbehälter wird also nicht nur mit Büschen und Bäumen optisch eingegrünt, es soll künftig auch für Spaziergänger zugänglich sein und könnte als Aussichtsplattform eine gewisse Bedeutung erlangen.
Diese Hoffnung hat jedenfalls die Mehrheit im Bausenat, die grünes Licht für das Projekt erteilte, das noch heuer begonnen werden soll. "Die Gestaltung ist entschieden gefälliger", sagte Franz-Wilhelm Heller (CSU). Auch Heinz Kuntke (SPD) freute sich über schrittweise Verbesserungen, zu denen er auch den Verzicht der Umzäunung zählte. Ein klares Ja kam auch von Ralf Dischinger (Grünes Bamberg). Auch wenn klar, sei, dass viele Bürger durch den Bau in starkem Maße beeinträchtigt würde, so genieße die öffentliche Wasserversorgung in der Abwägung der Güter doch überragende Bedeutung. Von einer guten Lösung sprach auch Michael Bosch von der Bamberger Allianz. Norbert Tscherner warnte davor, Bambergs Trinkwasserversorgung als selbstverständlich zu erachten. "Die Grundwasserstände haben sich noch immer nicht erholt."
Ich finde die gefundene Lösung eine gute, wenn ich auch die ganze Diskussion als übertriebene Korinthenkackerei empfunden habe! So steht da dann aber wenigstens kein eingezäunter mausgrauer Betonwürfel! Es erinnert mich auch irgendwie an die Energiewende und den Atomausstieg der so bejubelt wurde, aber die selben Leute möchten weder Windräder, noch Stromtrassen in ihrer Nähe! Protest um des Protestes willen und grenzenloser scheint groß in Mode!
...................grenzenloser Egoismus sollte das heißen.....................irgendwer hat das Wort gefressen!
Schützt doch endlich die privilegierten Bamberger Bürger richtig:
1. Kein Hochbehälter am Rothofhügel - wo kommen wir denn da hin ?
2. Nieder mit dem Watzmann - sie fordern völlig korrekt den freien Blick auf Südtirol.
Hat jemand tatsächlich bisschen Ironie finden können ? War gut versteckt, ne ?
"...Auch wenn klar sei, dass viele Bürger durch den Bau in starkem Maße beeinträchtigt würden..." (Zitat Ralf Dischinger, Grüne) Was genau meint denn Herr Dischinger damit?
- Etwa die geringe Zahl an Bürgern, die auf diesem Hügel spazieren geht/ihre Hunde Gassi führt/die Aussicht genießt? So schön die Aussicht auch sein mag, mir ist nicht bekannt, dass sich auf dem Hügel (regelmäßig) Massen an Bamberger Bürgern bewegen...was unterm Strich vermutlich wohl auch besser sein wird für diesen Ort...
- Oder die noch geringere Anzahl an nahen Anwohnern - von DIREKTEN kann bei diesen Entfernungen keine Rede sein - die in ihrer privilegierten Wohnlage ein unterirdisches Bauwerk mit leichter und dezent gestalteter und sogar begrünter Erhöhung als Nachbarschaft erhalten? Nach sich ziehender Parksuchverkehr, Lärm durch unterirdisches Wasser-tropfen etc. wäre mir neu! Die wirklich DIREKTEN Nachbarn der Arena aus der Gereuth, die eine wirkliche Lärmbelästigung, Parksuchverkehr usw. regelmäßig erleben, würden sich über so ein stilles Bauwerk in der Nachbarschaft sicherlich freuen!
- Oder letztendlich wieder die nahen Bewohner, für die Zeit während des Baus/Bauphase? Falls das gemeint ist und diese somit Zitat "in starkem Maße beeinflusst werden", dann bin ich gespannt wie Herr Dischinger die ICE-Baustelle und ihre Auswirkungen für die betroffenen Anwohner quer durch Bamberg (Gereuth, Wunderburg, Gärtnerstadt, Mitte, Nord) bezeichnet? Alles unterhalb von "lebensbedrohlich oder tödlich" wäre somit untertrieben...
Was wollte uns Herr Dischinger nun damit eigentlich sagen?
"Was wollte uns Herr Dischinger [Grüne] nun damit eigentlich sagen?"
Sollen sie doch mit Schampus duschen, wenn kein Wasser aus der Leitung kommt.