Bayern-Trainer Julian Nagelsmann hat mit seinem Feuerwehr-Spruch den Unmut vieler ehrenamtlicher Einsatzkräfte auf sich gezogen. "Ich war etwas stinkig", sagt der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Gerach. Er erklärt, was ihn dabei besonders stört.
Bayern Münchens Trainer Julian Nagelsmann hat mit seiner flapsigen Bemerkung über die "Freiwillige Feuerwehr Südgiesing" für viel Wirbel und teils heftige Kritik gesorgt. Insbesondere bei den zahlreichen Freiwilligen Feuerwehren im Freistaat löste der lockere Spruch des 34-jährigen Fußballcoachs Kopfschütteln, Verärgerung und Wut aus.
"Ich war etwas stinkig", betont auch Stefan Gröger von der Freiwilligen Feuerwehr Gerach (Landkreis Bamberg). Den Kommandanten stört vor allem die Aussage, die Nagelsmann mit seinem Statement vermittelt habe.
Feuerwehr Gerach kritisiert Nagelsmann: "Klang alles ein bisschen abwertend"
FC-Bayern-Coach Julian Nagelsmann hatte am vergangenen Donnerstag während der Pressekonferenz zum anstehenden Topspiel gegen Borussia Dortmund zur Motivation seiner Mannschaft gesagt: "Wir sind nicht bei der Freiwilligen Feuerwehr Südgiesing, sondern beim FC Bayern München." Mit seinem Spruch zog der Trainer des deutschen Rekordmeisters die Wut der bayerischen Feuerwehren auf sich.
Auch der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Gerach zeigte sich im Gespräch mit inFranken.de spürbar irritiert. "Ich selbst habe davon über die sozialen Medien erfahren", erklärt Stefan Gröger am Montag (25. April 2022) inFranken.de. "Ich war etwas stinkig, als ich das gelesen habe." Nagelsmanns Wortwahl sei demnach "sehr unglücklich" gewesen. "Das klang alles ein bisschen abwertend."
Gröger kritisiert in erster Linie die nach seinem Empfinden kolportierte Botschaft. "Die Aussage, die ich da heraushöre, ist: 'Da wird ja keine Leistung gebracht.'" Laut dem Kommandanten sei gleichwohl das Gegenteil der Fall. "Wir leisten zum Teil mehr als andere", hält Gröger fest. "Und das ehrenamtlich, ohne Bezahlung."
Landesfeuerwehrverband empfindet Nagelsmanns Äußerung als "herabwürdigend"
Auf Facebook wendet sich die Feuerwehr Gerach direkt an den Trainer und seinen Verein. "Lieber Julian Nagelsmann, lieber FC Bayern München, bei uns, den Freiwilligen Feuerwehren, zeigt man Leistung auch ohne Geld. 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche, 365 Tage im Jahr. IMMER und ohne Kompromisse." Die Geracher Feuerwehr verweist in ihrem Beitrag zudem auf einen öffentlichen Brief des Landesfeuerwehrverbands Bayern an Nagelsmann.
"Ihre öffentlichen Äußerungen über die Freiwilligen Feuerwehren empfinden wir als herabwürdigend für die über 300.000 ehrenamtlichen Feuerwehrleute der rund 7700 Freiwilligen Feuerwehren in ganz Bayern", moniert der Verband. "Aus unserer Sicht ein grobes Foulspiel gegenüber jeglichem Ehrenamt, insbesondere gegenüber dem sicherheitsrelevanten Ehrenamt bei den Freiwilligen Feuerwehren."
Einfach nur dekadent….
Der Kommentar wurde gesperrt.
Typisch FC Bayern, typisch großmäulig und ohne nachzudenken.