Millionenbeute durch Geldautomatensprengungen - 15 äußern sich, einer schweigt
Ein Angeklagter hatte sich bereits früher eingelassen. Für ihn gab es deshalb keinen förmlichen "Deal". Im Fall eines weiteren Angeklagten, der zunächst keine Angaben machte, wurde das Verfahren abgetrennt.
Die Staatsanwaltschaft wirft den Männern aus den Niederlanden und Belgien vor, Geldautomaten in ganz Deutschland - vor allem in Bayern und Baden-Württemberg - gesprengt zu haben, um an Bargeld zu kommen. Ihre Beute soll mehr als 3,3 Millionen Euro betragen, der durch die Sprengungen angerichtete Schaden mehr als 5,5 Millionen Euro. Da die Ermittler den Angeklagten im Alter zwischen 23 und 43 Jahren auch Fälle in Zapfendorf und Forchheim in Oberfranken zur Last legen, kam der Fall in Bamberg vor Gericht.
Der Prozess wird aufgrund der vielen Beteiligten in einer Sporthalle auf dem Bundespolizei-Gelände in Bamberg verhandelt, das abgetrennte Verfahren in den Räumen des Landgerichts. Ein Ende dieses Prozesses ist derzeit noch nicht absehbar.
Update vom 10.07.2024: Verfahren wird gegen einzelnen Angeklagten abgetrennt
In dem mit viel Aufwand verbundenen Prozess gegen eine mutmaßliche Bande von Geldautomaten-Sprengern wird das Verfahren gegen einen Angeklagten abgetrennt. Hintergrund sei, dass der Angeklagte sich zu den Vorwürfen bislang nicht geäußert habe und das Verfahren gegen ihn deshalb noch länger dauern dürfte, erläuterte ein Sprecher des Landgerichts Bamberg.
Für die übrigen 15 Angeklagten könnte der Prozess hingegen schon bald zu Ende sein. 14 Angeklagte hätten mittlerweile eine Verständigung mit dem Gericht erreicht. Demnach haben sich die Angeklagten in sogenannten Deals zu den Vorwürfen geäußert. Im Gegenzug einigten sich Gericht, Angeklagte und Staatsanwaltschaft auf eine Ober- und Untergrenze für die Freiheitsstrafen. Ein Angeklagter hatte sich laut Gerichtsangaben bereits zuvor geäußert. Für ihn gebe es deshalb keinen förmlichen "Deal".
Update vom 08.07.2024: Überraschung im Prozess um Geldautomatensprenger - Landgericht äußert sich zu "Deal"
Es hatte gedroht, ein langwieriges, äußert zähes Verfahren zu werden: Für den Gerichtsprozess um eine mutmaßliche Bande von Geldautomatensprengern waren zuletzt Termine bis Ende Januar 2026 geplant.
16 Männer aus den Niederlanden und Belgien müssen sich seit Juni vor dem Landgericht Bamberg verantworten. Ihnen wird vorgeworfen, eine Vielzahl an Geldautomaten gesprengt zu haben - vornehmlich in Bayern und Baden-Württemberg. Da die Ermittler den Angeklagten im Alter zwischen 23 und 43 Jahren auch Fälle in Zapfendorf und Forchheim in Oberfranken zur Last legen, wird der Fall in Bamberg verhandelt. Laut Anklage erbeuteten die Männer Banknoten im Wert von mehr als 3,3 Millionen Euro.
Ein erster Versuch des Prozessauftakts scheiterte Anfang Mai, weil sich Verteidiger damals unter anderem darüber beschwerten, Beweismaterial und Akten zu spät bekommen zu haben. Beim neuerlichen Verhandlungsbeginn wurde der Fall Ende Juni in einer Sporthalle auf dem Bundespolizei-Gelände verhandelt. Nach bisherigem Stand war allgemein angenommen worden, dass das juristische Nachspiel viel Zeit in Anspruch nehmen wird. Nun gibt es allerdings eine überraschende Kehrtwende.
Laut aktuellen Informationen des Bamberger Landgerichts wurde sich mit den Verfahrensbeteiligten teils über den weiteren Fortgang und das Ergebnis des Verfahrens verständigt. In dem Verfahren sei es bislang mit 13 der Angeklagten zu einer Verständigung im Sinne von § 257c StPO gekommen, teilt die Pressestelle des Gerichts am Montag (8. Juli 2024) mit. Die Rede ist von einem sogenannten "Deal".
Der Verlautbarung zufolge haben sich das Gericht, die Angeklagten und die Staatsanwaltschaft gegen eine weitreichende Einlassung zu den erhobenen Vorwürfen geeinigt. "Die Ober- beziehungsweise Untergrenzen der Strafen, auf die man sich verständigt hat, liegen im Bereich zwischen sieben Jahren und zwei Monaten und einem Jahr und neun Monaten", erklärt das Landgericht gegenüber inFranken.de.
Auf dieser Grundlage verkürze sich die durchgeführte beziehungsweise noch durchzuführende Beweisaufnahme "erheblich", heißt es vonseiten der Pressestelle. "Derzeit geht die Kammer davon aus, dass ausschließlich die Vernehmung von drei Zeugen und einer Sachverständigen für DNA-Analyse erforderlich sein wird."
Laut Angaben des Gerichts besteht somit die Möglichkeit, dass bereits am kommenden Mittwoch (10. Juli 2024) mit den Schlussvorträgen begonnen werden wird. Zu deren Dauer und damit auch der Anzahl der Verhandlungstage, die hierfür insgesamt in Anspruch genommen werden, könne derzeit gleichwohl keine Aussage getroffen werden. "Mit einer Verkündung des Urteils ist spätestens am elften Tag nach der Hauptverhandlung zu rechnen", erklärt das Landgericht Bamberg bezüglich der unerwarteten Wende im Geldautomatensprenger-Prozess.
Update vom 25.06.2024: Prozess könnte erneut ausgesetzt werden
Sie schlugen laut Anklage bei Banken bundesweit zu und machten Beute in Millionenhöhe: 16 Männer aus den Niederlanden und Belgien sollen eine Vielzahl an Geldautomaten vor allem in Bayern und Baden-Württemberg gesprengt haben. Vor dem Landgericht Bamberg begann am Montag (24. Juni 2024) unter viel Aufwand der zweite Anlauf, die Taten vor Gericht aufzuarbeiten. Ein erster Versuch scheiterte Anfang Mai, weil sich Verteidiger damals unter anderem darüber beschwerten, Beweismaterial und Akten zu spät bekommen zu haben.
Beim neuerlichen Prozess-Auftakt konnten auch die Anklageschriften verlesen werden. Darin warf die Staatsanwaltschaft der mutmaßlichen Bande "mafiöse Strukturen" vor: Ihre Taten sollen die Männer genau geplant, die Umgebung der Geldautomaten genau ausgekundschaftet und ihre Rückkehr in die Niederlande nach den Sprengungen genau vorbereitet haben. Um nicht gefasst zu werden, sollen sie Nummernschilder fremder Autos für ihre Fahrzeuge gestohlen haben. "Der Ablauf spielte sich immer weiter ein", hieß es. Die Aufgaben innerhalb der Bande sollen genau verteilt gewesen sein, man habe sich auch hocharbeiten können vom "Logistiker" zum "Sprenger".
Mammutverhandlung in Bamberger Turnhalle - wird der Automatensprenger-Prozess wieder ausgesetzt?
Um zu ihrer Beute zu gelangen, sollen die Angeklagten Spezialwerkzeug in Form eines Pizzaschiebers genutzt und so den Sprengstoff in den Geldausgabeschacht der Automaten geschoben haben. Als Basis für ihre mutmaßlichen Taten dienten laut Anklage mehrere als Autowerkstatt getarnte Garagen in den Niederlanden an der Grenze zu Deutschland, in denen die Angeklagten ihre Wagen wie auch den Sprengstoff vorbereitet haben sollen. Um den eigentlichen Zweck zu verschleiern, soll ein Vermieter als Strohmann aufgetreten sein. Für den Prozess sind zwei Verfahren gegen je 12 und 4 Angeklagte zusammengelegt worden.
Insgesamt geht die Staatsanwaltschaft von einer Beute von mehr als 3,3 Millionen Euro aus. Noch höher soll der durch die Sprengungen angerichtete Schaden sein: mehr als 5,5 Millionen Euro. Da die Ermittler den Angeklagten im Alter zwischen 23 und 43 Jahren auch Fälle in Zapfendorf und Forchheim in Oberfranken zur Last legen, wird der Fall in Bamberg verhandelt.
Die Räume des Landgerichts-Gebäudes sind für die 16 Angeklagten, zahlreichen Verteidiger sowie Dolmetscher jedoch zu klein. Deshalb wird in einer Sporthalle auf dem Bundespolizei-Gelände verhandelt. Der Aufwand ist immens: Zu den Verhandlungstagen müssen die Angeklagten aus unterschiedlichen Gefängnissen in ganz Bayern nach Bamberg gebracht werden, begleitet von zahlreichen Polizeikräften.
Auch am Montag wurden sie einzeln mit Hand- und Fußfessel in die Halle gebracht. Den Prozess verfolgten die Angeklagten mitunter gelangweilt und ohne den Kopfhörer mit der Übersetzung des Dolmetschers auf den Ohren. Von den Verteidigern kam zum neuerlichen Auftakt ein Befangenheitsantrag gegen den Vorsitzenden Richter sowie erneut ein Antrag auf Aussetzung des Verfahrens. Eine Entscheidung fällte die Kammer zunächst nicht. Laut einem Gerichtssprecher könnte diese am Mittwoch verkündet werden. Es droht damit weiter, ein zäher Prozess zu werden. Bislang sind Termine bis Ende Januar 2026 vorgesehen.
Update vom 24.06.2024, 13.47 Uhr: Vorwurf von "mafiösen Strukturen" im Automatensprenger-Prozess
Genau geplante Taten, Millionenbeute - und nun ein aufwendiges Gerichtsverfahren: Vor dem Landgericht Bamberg hat erneut der Prozess gegen 16 Angeklagte einer mutmaßlichen Bande von Geldautomaten-Sprengern begonnen. Die 16 Männer aus den Niederlanden und Belgien sollen laut Staatsanwaltschaft verantwortlich sein für eine Vielzahl von gesprengten Geldautomaten vor allem in Bayern und Baden-Württemberg.
Es ist bereits der zweite Anlauf, die Taten vor Gericht aufzuarbeiten. Ein erster Versuch scheiterte Anfang Mai, weil sich Verteidiger damals unter anderem darüber beschwerten, Beweismaterial und Akten zu spät bekommen zu haben.
Beim neuerlichen Prozess-Auftakt am Montag konnte auch die Anklageschrift gegen zwölf der Angeklagten verlesen werden. Darin warf die Staatsanwaltschaft der mutmaßlichen Bande "mafiöse Strukturen" vor: Ihre Taten sollen die Männer genau geplant, die Umgebung der Geldautomaten genau ausgekundschaftet und ihre Rückkehr in die Niederlande nach den Sprengungen genau vorbereitet haben. Um nicht gefasst zu werden, sollen sie Nummernschilder fremder Autos für ihre Fahrzeuge gestohlen haben. "Der Ablauf spielte sich immer weiter ein", hieß es. Die Aufgaben innerhalb der Bande sollen genau verteilt gewesen sein, man habe sich auch hocharbeiten können vom "Logistiker" zum "Sprenger".
Update vom 24.06.2024, 09.37 Uhr: Bundesweit Geldautomaten gesprengt - Prozess in Bamberg beginnt erneut
Sie sollen bundesweit Geldautomaten gesprengt und dabei eine Millionenbeute gemacht haben. Gegen 16 Angeklagte einer mutmaßlichen Bande hat am Montag )24. Juni 2024) um 9 Uhr erneut der Prozess vor dem Landgericht Bamberg begonnen.
Die angeklagten Männer aus den Niederlanden und Belgien sollen laut Staatsanwaltschaft für 30 Sprengungen von Geldautomaten in ganz Deutschland verantwortlich sein. Vor allem in Bayern und Baden-Württemberg sollen sie von 2021 bis 2023 zugeschlagen haben. Ihre mutmaßliche Beute: mehr als 3,3 Millionen Euro. Noch höher soll der durch die Sprengungen angerichtete Schaden sein: mehr als 5,5 Millionen Euro. Da die Ermittler den Angeklagten im Alter zwischen 23 und 43 Jahren auch Fälle in Zapfendorf und Forchheim in Oberfranken zur Last legen, wird der Fall vor dem Landgericht Bamberg verhandelt. In Zapfendorf schlugen Geldautomaten-Sprenger am 18. Januar 2022 zu, zwei Zeugen berichteten kurz nach einem Vorfall von ihren Eindrücken; am 28. Juli 2022 machten sie sich an einem Bankautomaten in Forchheim zu schaffen und flüchteten über die A73.
Es ist bereits der zweite Anlauf: Ein erstes Verfahren war Anfang Mai auf Antrag der Verteidiger ausgesetzt worden. Sie hatten bemängelt, Akten und Videomaterial erst so spät erhalten zu haben, dass eine Sichtung nicht möglich war.
Aufgrund der vielen Beteiligten ist der Prozess mit einem enormen Aufwand verbunden: 16 Angeklagte, mehr als 30 Verteidigerinnen und Verteidiger, dazu Dolmetscher. Der Prozess wird deshalb in einer Sporthalle auf dem Gelände des Bundespolizeiaus- und -fortbildungszentrums verhandelt. Zu den Verhandlungstagen müssen die Angeklagten aus unterschiedlichen Gefängnissen in ganz Bayern nach Bamberg gebracht werden. Bislang sind Termine bis Ende Januar 2026 vorgesehen.
Update vom 17. Mai 2024: "Geldautomaten-Sprenger"-Prozess beginnt neu - Termine bis 2026
Der mit erheblichem Aufwand verbundene Prozess gegen eine mutmaßliche Bande von 16 Geldautomaten-Sprengern beginnt am 24. Juni von Neuem. Für die Hauptverhandlung vor dem Landgericht Bamberg wurden Dutzende Termine bis Ende Januar 2026 festgelegt, wie ein Gerichtssprecher am Freitag (17. Mai 2024) mitteilte. Der Prozess würde damit fast zwei Jahre dauern.
Zuvor war das Verfahren bereits am zweiten Verhandlungstag nach zahlreichen Anträgen von Verteidigern der 16 Angeklagten ausgesetzt worden. Sie hatten bemängelt, Akten und Videomaterial erst so spät erhalten zu haben, dass eine Sichtung nicht möglich war.
Die angeklagten Männer aus den Niederlanden und Belgien sollen, so die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft, eine Bande gebildet und für 30 Sprengungen von Geldautomaten in ganz Deutschland verantwortlich sein. Vor allem in Bayern und Baden-Württemberg sollen sie von 2021 bis 2023 zugeschlagen haben. Die Beute der Angeklagten: mehr als 3,3 Millionen Euro. Noch höher ist der durch die Sprengungen angerichtete Schaden mit mehr als 5,5 Millionen Euro. Da die Ermittler den Angeklagten im Alter zwischen 23 und 42 Jahren auch Fälle in Zapfendorf und Forchheim in Oberfranken zur Last legen, wird der Fall vor dem Landgericht Bamberg verhandelt.
Für Justiz und Polizei in Bamberg ist der Prozess mit einem enormen logistischen Aufwand verbunden: 16 Angeklagte, mehr als 30 Verteidigerinnen und Verteidiger, dazu Dolmetscher. Um Platz für alle Beteiligten zu schaffen, wich das Gericht in eine Sporthalle auf dem Gelände des Bundespolizeiaus- und -fortbildungszentrums aus, die zum Verhandlungssaal umfunktioniert wurde. Zu den Verhandlungstagen müssen die Angeklagten aus unterschiedlichen Gefängnissen in ganz Bayern nach Bamberg gebracht werden.
Update vom 08.05.2024, 11 Uhr: Prozess gegen mutmaßliche Geldautomatensprenger in Bamberg ausgesetzt - Gericht wird neuen Termin ansetzen
Der große und aufwendige Prozess gegen eine Bande mutmaßlicher Geldautomatensprenger in Bamberg wird ausgesetzt. Das gab das Landgericht Bamberg am Mittwoch (8. Mai 2024) bekannt. Verteidiger der 16 Angeklagten hatten zum Auftakt Ende April entsprechende Anträge gestellt. Sie hätten Akten und Videomaterial erst so spät bekommen, dass eine Sichtung nicht möglich war, lautete die Begründung. Das Gericht werde einen neuen Termin ansetzen, sagte der Vorsitzende Richter Markus Reznik. Ab dem 19. Juni könne mit einer Neuansetzung gerechnet werden.
16 Männer aus den Niederlanden und Belgien sind angeklagt. Sie sollen, so die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft, eine Bande gebildet und für 30 Sprengungen von Geldautomaten in ganz Deutschland verantwortlich sein. Vor allem in Bayern und Baden-Württemberg sollen sie von 2021 bis 2023 zugeschlagen haben. Die Beute der Angeklagten: mehr als 3,3 Millionen Euro. Noch höher ist der durch die Sprengungen angerichtete Schaden mit mehr als 5,5 Millionen Euro. Da die Ermittler den Angeklagten im Alter zwischen 23 und 42 Jahren auch Fälle in Zapfendorf und Forchheim zur Last legen, wird der Fall vor dem Landgericht Bamberg verhandelt.
Für Justiz und Polizei in Bamberg ist das Hauptverfahren mit einem enormen logistischen Aufwand verbunden: 16 Angeklagte, mehr als 30 Verteidigerinnen und Verteidiger, dazu Dolmetscher - das Gerichtsgebäude wäre dazu viel zu klein. Deshalb wich das Gericht in eine Sporthalle auf dem Gelände des Bundespolizeiaus- und -fortbildungszentrums aus. Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen wurden die Angeklagten aus Gefängnissen aus ganz Bayern nach Bamberg gebracht. Sie sitzen allesamt in U-Haft. Mehr als 70 Verhandlungstage hatte die Kammer eigentlich bereits terminiert, bei der Neuansetzung ist mit einer ähnlich hohen Zahl zu rechnen.
Update vom 08.05.2024, 7.09 Uhr: Prozess gegen Automatensprenger geht weiter - wird Verfahren scheitern?
Sie sollen in ganz Deutschland Geldautomaten gesprengt und Beute in Millionenhöhe gemacht zu haben: 16 Mitglieder einer mutmaßlichen Automatensprenger-Bande stehen seit Donnerstag (25. April 2024) vor dem Landgericht in Bamberg. Doch der Prozessauftakt verlief holprig und das Verfahren könnte sich hinziehen.
"Höchst professionell" sollen sie agiert haben, erläutert ein Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Bamberg gegenüber der Nachrichtenagentur News5. Nicht nur die Zahl der Beschuldigten ist außergewöhnlich hoch, sondern auch das Interesse an dem Fall. Aus diesem Grund findet die Verhandlung in einer Turnhalle auf dem Gelände des Aus- und -fortbildungszentrums der Bundespolizei in Bamberg statt.
Der aufwendige Prozess gegen die 16 mutmaßlichen Geldautomatensprenger wird am Mittwoch (8. Mai 2024) um 10.00 Uhr in Bamberg fortgesetzt. Allerdings ist es auch möglich, dass das Hauptverfahren vorerst scheitert: Zum Prozessauftakt Ende April hatten Verteidiger Anträge gestellt, das Verfahren einzustellen.
Unter anderem bemängelten sie, dass ihnen Unterlagen und Speichermedien zu spät zur Verfügung gestellt worden seien. Die Kammer will ihre Entscheidungen zu den Anträgen am Mittwoch bekannt geben. Geplant sind eigentlich mehr als 70 Prozesstage. Die Angeklagten werden für die Verhandlungstage aus Gefängnissen in ganz Bayern nach Bamberg gebracht.
Da die Ermittler den Angeklagten im Alter zwischen 23 und 42 Jahren auch Fälle in den oberfränkischen Kommunen Zapfendorf und Forchheim zur Last legen, wird der Fall vor dem Landgericht Bamberg verhandelt.
Update vom 25.04.2024, 17.10 Uhr: Automatensprenger-Prozess ist gestartet - Hauptquartier in den Niederlanden
Die 16 Männer aus den Niederlanden und Belgien sollen in den Jahren 2021 bis 2023 vor allem in Bayern und Baden-Württemberg zugeschlagen haben. Weitere Geldautomaten sprengten sie demnach in Brandenburg, Niedersachsen, Sachsen, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern und Hessen. Da die Ermittler den Angeklagten im Alter zwischen 23 und 42 Jahren auch Fälle in den oberfränkischen Kommunen Zapfendorf und Forchheim zur Last legen, wird der Fall in Bamberg verhandelt. In Zapfendorf schlugen Geldautomaten-Sprenger am 18. Januar 2022 zu, zwei Zeugen berichteten kurz nach einem Vorfall von ihren Eindrücken; am 28. Juli 2022 machten sie sich an einem Bankautomaten in Forchheim zu schaffen und flüchteten über die A73.
Die Beute der Angeklagten: insgesamt mehr als 3,3 Millionen Euro. Noch höher ist der durch die Sprengungen angerichtete Schaden mit mehr als 5,5 Millionen Euro. Die Beschuldigten sollen bei ihren Taten höchst professionell und arbeitsteilig vorgegangen sein. Als Hauptquartier diente ihnen demnach ein Gebäude in den Niederlanden, wo die Bande Sprengstoff und Autos für die mutmaßlichen Taten vorbereitet haben soll. Gegen 12 Beschuldigte erhob die Staatsanwaltschaft bereits im Oktober 2023 Anklage. Im Zuge der Ermittlungen wurden vier weitere Beschuldigte gefasst und die Verfahren zusammengelegt.
Der Prozess in Bamberg begann zunächst schleppend. Noch bevor der Vertreter der Staatsanwaltschaft die Anklage verlesen konnte, wurde die Verhandlung unterbrochen. Die Verteidiger beantragten, das Verfahren wegen der unzureichenden Möglichkeit zur Vorbereitung einzustellen. Mehrere Verteidiger forderten zudem, den Haftbefehl gegen ihre Mandanten aufzuheben, da die Ermittlungen und damit die Anklage fehlerhaft seien. Eine Entscheidung über die Anträge stand zunächst aus.
Prozess mit hohem Aufwand
Der Prozess ist aufgrund der vielen Beteiligten mit hohem Aufwand verbunden. Um eine Verzögerung des Verfahrens durch einen möglichen Ausfall eines Verteidigers zu verhindern, hat jeder Angeklagte zwei bis drei Anwälte. Verhandelt wird in der John F. Kennedy-Halle auf dem Gelände des Bundespolizeiaus- und -fortbildungszentrums in Bamberg.
Der Weg zur Halle war am Donnerstag mit stacheldrahtbestückten Bauzäunen versehen. Zu jedem der bislang mehr als 70 geplanten Prozesstage werden die Angeklagten aus Gefängnissen in ganz Bayern nach Bamberg gebracht.
Unterdessen sind Geldautomaten-Sprenger weiterhin in ganz Deutschland aktiv. Allein in Bayern gab es in diesem Jahr laut LKA bereits zwölf Fälle. Auch in Franken sind die Fälle von Bankautomatensprengungen stark gestiegen. Das Bayerische Landeskriminalamt erläutert, dass die Fälle insgesamt weniger geworden sind - Franken aber als Hotspot gilt.
Update vom 25.04.2024, 15 Uhr: Mammut-Verfahren in Bamberger Turnhalle - Holpriger Start bei Automatensprenger-Prozess
Der Mammut-Prozess gegen 16 mutmaßliche Geldautomaten-Sprenger lief holprig an: Die Staatsanwaltschaft wirft den aus den Niederlanden und Belgien stammenden Männern 30 Geldautomaten-Sprengungen in den Jahren 2021 bis 2023 vor. Die Angeklagten im Alter zwischen 23 und 42 Jahren sollen dabei Bargeld in Höhe von mehr als 3,3 Millionen Euro erbeutet haben. Der durch die Sprengungen angerichtete Schaden beläuft sich demnach auf mehr als 5,5 Millionen Euro. Die meisten der ihnen vorgeworfenen Taten waren in Bayern und Baden-Württemberg. Die Bande soll zudem in Brandenburg, Niedersachsen, Sachsen, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern und Hessen zugeschlagen haben.
Noch vor Verlesung der Anklage am Donnerstagvormittag (25. April 2024) wurde der Prozess zunächst auf unbestimmte Zeit unterbrochen. Mehrere der über 30 Verteidiger in dem Verfahren bemängelten, dass sie erst einen Tag vor Beginn der Hauptverhandlung weitere umfangreiche Akten erhalten hätten, ohne diese bislang einsehen zu können. Der Vorsitzende Richter Markus Reznik sagte, die Kammer sei damit auch nicht glücklich. Mit Blick auf ein möglichst schnelles Verfahren und die bestehende Haft der Angeklagten habe er aber zunächst keine andere Möglichkeit gesehen.
Aufgrund der vielen Beteiligten wird der Prozess in einer Halle auf dem Gelände des Aus- und -fortbildungszentrums der Bundespolizei in Bamberg verhandelt. Um eine Verzögerung des Prozesses durch einen Ausfall eines Verteidigers zu verhindern, wird jeder Angeklagte von zwei bis drei Anwälten vertreten. Es sind mehr als 70 Prozesstage bis Ende Dezember dieses Jahres geplant.
Ursprungsmeldung: Bamberger Turnhalle wird zu Gerichtssaal - Mammut-Prozess gegen Automatensprenger startet
Die Staatsanwaltschaft wirft insgesamt 16 Beschuldigten vor, zwischen 2021 und 2023 in insgesamt 30 Fällen Geldautomaten von Banken gesprengt und damit Bargeld in Höhe von mehr als 3,3 Millionen Euro erbeutet zu haben, wie ein Gerichtssprecher mitteilte. Der durch die Sprengungen angerichtete Schaden beläuft sich den Angaben zufolge auf mehr als 5,5 Millionen Euro. Die meisten der ihnen vorgeworfenen Taten fanden in Bayern und Baden-Württemberg statt. Die Bande soll zudem in Brandenburg, Niedersachsen, Sachsen, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern und Hessen zugeschlagen haben.
Dabei sollen die Beschuldigten höchst professionell und arbeitsteilig vorgegangen sein. "Es gab sogenannte Logistiker, Sprengsatzbauer, Fluchtwagenfahrer und Sprenger dann vor Ort", heißt es von der Staatsanwaltschaft. Als Hauptquartier diente ihnen demnach ein Gebäude in den Niederlanden, wo die Bande Sprengstoff und Autos für die mutmaßlichen Taten vorbereitet haben soll. Gegen 12 Beschuldigte aus den Niederlanden und Belgien erhob die Staatsanwaltschaft bereits im Oktober Anklage. Im Zuge der Ermittlungen wurden vier weitere Verdächtige gefasst und die Verfahren im Anschluss zusammengelegt.
Dabei ist ein richtiger Mammut-Prozess geplant: Es sind mehr als 70 Prozesstage angesetzt. "Was dann letztlich an konkreten Strafstrafen rauskommt, muss das Landgericht Bamberg dann prüfen und entscheiden", so der Sprecher der Staatsanwaltschaft zu News5. sbu/sl mit dpa