Franken "dodal": a Mordsschboss

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Kommt als Liedermacherin aus dem badischen Frankenland: Ulrike Walter Fotos: pr
Kommt als Liedermacherin aus dem badischen Frankenland: Ulrike Walter  Fotos: pr
Wilhelm Wolpert zeigt, wie vielfältig die fränkische Mundart ist. Foto: pr
Wilhelm Wolpert zeigt, wie vielfältig die fränkische Mundart ist.  Foto: pr
 
"Die Schreibera" erwartet das Publikum . Foto: Harald Rieger
"Die Schreibera" erwartet das Publikum .  Foto: Harald Rieger
 
Klaus Karl-Kraus präsentiert sein Programm: "KKK fasst zam" Foto: pr
Klaus Karl-Kraus präsentiert sein Programm: "KKK fasst zam" Foto: pr
 
Wolfgang Reichmann ist zurück: die Stimme Bambergs Foto: sk
Wolfgang Reichmann ist zurück: die Stimme Bambergs Foto: sk
 

Fünf Originale aus allen Teilen Frankens erwarten Fans bei einem Mundartabend mit witzigen Gschichtla und Liedern am 20. September. Eine Vorschau

Man nehme Klaus Karl-Kraus und Wilhelm Wolpert als fränkische Kult-Kabarettisten. Dazu Wolfgang Reichmann, Bamberchs legendären Sport-Reporter und Vertreter Oberfrankens bei der "Mundart-Rallye". Noch eine satte Portion "handgmochti Lieder" von Ulrike Walter - und neue "Dochäbuch"-Gschichtla der Schreibera: Fertig ist das Gute-Laune-Rezept, das die Lachmuskeln strapaziert und trübe Gedanken vertreibt. Balsam für die fränkische Seele dürfte auch der zweite Mundartabend sein, der am 20. September im Festzelt des Fränkischen Tags steigt: An der Gutenberstraße soll's wieder hoch hergehen.

Schon bei der Premiere im vergangenen Jahr begeisterten Reichmann, Wolpert und die Schreibera neben anderen Mundartkünstlern ihr Publikum. Der Besucherandrang war so groß, dass sich die Mediengruppe Oberfranken (MGO) als Veranstalter dazu entschied, ein Jahr später "nachzulegen" und einen weiteren Mundartabend zu bieten. Wobei diesmal eine badische Fränkin neben Vertretern Oberfrankens, Mittel- und Unterfrankens mit von der Partie ist: Liedermacherin Ulrike Walter.


Über "Weibsbilder"

Warum schwört die Uissigheimerin als Musikerin auf Mundart, obwohl Nordlichter im Publikum somit stellenweise nur Bahnhof verstehen? "Weil man unsere heimischen Dialekte pflegen sollte, damit sie weiterleben und nicht in Vergessenheit geraten", meint Ulrike Walter.



"Bei uns zu Hause wurde auch von jeher nichts anderes als Mundart gesprochen", berichtet die badische Fränkin, die in Bamberg "Lieder, die das Leben schreibt" präsentiert: "A Lied über Schoklod" beispielsweise, über "Weibsbilder" und "a hoarichi Sach", die beide Geschlechter beträfe. Und sollten das Zuhörer aus dem hohen Norden partout nicht verstehen, müssten sie sich eben "a bissle o-strenge".


Witziges und Aberwitziges

Klaus Karl-Kraus schrieb schon diverse fränkische Wörterbücher, um Laien den Zugang zu den sprachlichen Gefilden diesseits des Bratwurstäquators zu eröffnen. Beim zweiten Mundartabend des FT präsentiert er aber sein neues Programm "KKK fasst zam". Von seiner "seelenkomödiantischen Seite" möchte sich der Mittelfranke zeigen, der somit auch über seine Suche nach dem inneren roten Faden der fränkischen Seele spricht. Witzige und aberwitzige Erlebnisse teilt "KKK" mit seinen Fans. Schließlich erforscht der Erlanger die hiesige Mentalität mit all ihren schrillen Facetten seit langem - bis hin zur Boesie, die im Homo Franconius steckt und nur darauf wartet, entdeckt zu werden.



Schon 1997 war der mittelfränkische Kabarettist, Musiker und Autor mit dem "Frankenwürfel" ausgezeichnet worden. Als Oberfranke sicherte sich Wolfgang Reichmann 2013 den "Nobelpreis" für verdienstvolles Frankentum: Ein Bamberger Urgestein, das man niemandem mehr vorstellen muss. Schließlich machte die oberfränkische Sportreporterlegende des Bayerischen Rundfunks die Domstadt als Basketball-Hochburg bekannt. Am 20. September aber erlebt man Reichmann, der früher selbst als Bundesliga-Spieler auf Korbjagd ging, als Kabarettisten. Besucher erwartet "ein amüsanter Rückblick mit all den Unzulänglichkeiten, die Bambergern gemeinhin aufstoßen", so der Botschafter und Sportbeauftragte Bambergs.



"Mundart-Rallye"-Kollegen

Wilhelm Wolpert kehrt auf die Bühne des Fränkischen Tags zurück: Ein "Mundart-Rallye"-Kollege von Wolfgang Reichmann und Ulrike Walter übrigens. Auch der in Haßfurt lebende Autor hat das Innenleben seiner Landsleute analysiert, um es in seinen Programmen liebevoll zu karikieren. Ganz nach dem Motto: "Mir Frankng lachng am liebstn über uns selber, da wiss mer was mer hamm." Ob Wolpert dabei nun die Doppelmoral der Menschen oder den Geschlechterkampf zwischen "Fraa" und "Moo" aufs Korn nimmt: Er macht's mit einem Geschick, das dem Autor ebenfalls den "Frankenwürfel" bescherte. Im Festzelt des FT zeigt der gebürtige Bamberger, wie vielseitig die fränkische Mundart ist: "Vo die Mädli vom Mee zu die Madla vom Maa", heißt das Programm das Wolpert vorstellt.


"Mol schaua"

Als hauseigenes Mundart-Gewächs, das seit Jahren FT-Lesern seine "Dochäbücher" serviert - in feinstem Bamberger Dialekt - betritt am 20. September die "Schreibera" die Bühne. Wobei die FT-Redakteurin wieder moderiert und darüber hinaus noch "Gschichtla" aus dem fränkischen Alltag präsentiert. Darf man sich demnach auf neue "Viechereien" freuen, auf kleine und große Katastrophen im Alltag einer Reporterin? "Mol schaua, lossd Euch überraschen", meint die Schreibera vielsagend. Und genau das sollten Mundartfans tun.


Auf einen Blick

Termin: Am 20. September findet im Festzelt des Fränkischen Tags (Gutenbergstraße 1) ab 18.30 Uhr der "Fränkische Mundartabend" mit Klaus Karl-Kraus, Wolfgang Reichmann, Anette Schreiber ("Die Schreibera"), Ulrike Walter und Wilhelm Wolpert statt.

Tickets sind bei allen Geschäftsstellen des Fränkischen Tags, über die kostenlose Hotline 0800/9009100 und unter tickets.infranken.deerhältlich.