120 Einsatzkräfte haben am Mittwoch einen Großbrand in der Wunderburg bekämpft. Die Flammen machten mehrere Wohnungen unbewohnbar.
Es ist eine Horrorvorstellung: Es brennt in der Wohnung, viele persönliche Gegenstände müssen zurückgelassen werden - und am Ende des Tages bleibt die Frage: Was hat das Feuer überstanden und wo findet man eine Bleibe für die Nacht? Ein Zustand, der für mehrere Menschen am Mittwoch zur Realität geworden ist.
Mehrere Wohnungen, in denen Anwohner der Hans-Böckler-Straße in der Wunderburg lebten, sind innerhalb weniger Stunden unbewohnbar geworden. Stadtbrandrat Matthias Moyano spricht von zwei, in der Stadtverwaltung war die Rede von vier Wohnungen. Die exakte Zahl war am Mittwochabend nicht mehr in Erfahrung zu bringen. Der Ablauf des Rettungseinsatzes schon.
Um 14.15 Uhr entdeckte ein Zeuge laut Anne Höfer, Sprecherin beim Polizeipräsidium Oberfranken, an der Fassade eines mehrstöckigen Wohngebäudes Flammen und alarmierte den Notruf. Innerhalb kurzer Zeit traf ein Großaufgebot von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei ein, insgesamt etwa 120 Einsatzkräfte.
Am Brandort überprüfte die Polizei sofort, ob tatsächlich alle Bewohner das Haus rechtzeitig verlassen hatten und unversehrt waren. Eine Bewohnerin wurde wegen leichter gesundheitlicher Probleme zwischenzeitlich in einem Krankenwagen behandelt. Unterdessen sperrten Polizeibeamte die umliegenden Straßen ab, damit die Feuerwehr bei ihrer Arbeit nicht behindert wurde.
Feuer breitete sich aus
Das Feuer griff bei dem Großbrand vom Dach aus auf mehrere Wohnungen über, wie Stadtbrandrat Moyano erläutert. Vor allem am Anfang hätten sich die Flammen sehr schnell ausgebreitet."Nach 20 Minuten hatten wir das Feuer unter Kontrolle, unsere Einsatzkräfte waren dann noch bis 17.45 Uhr vor Ort." Moyano schätzt den Schaden auf 150.000 bis 200.000 Euro.
Von den 120 Rettungskräften waren allein 80 von der Feuerwehr. "Das ist ungewöhnlich für einen Zimmerbrand", sagte Moyano - "das war aber auch ein außergewöhnlicher Zimmerbrand." Er war im zweiten und dritten Stock des Wohnkomplexes ausgebrochen.
Beamte der Bamberger Kriminalpolizei haben vor Ort Ermittlungen aufgenommen, um der bislang völlig unklaren Brandursache nachzugehen. Relativ schnell war dagegen klar, dass Wohnungen in dem Gebäudekomplex vorerst nicht mehr bezogen werden können.
Christine Feldbauer, Leiterin des Bamberger Ordnungsamtes, erläuterte gegenüber inFranken.de, dass die Betroffenen ein Lager für die Nacht gefunden hätten. Alle seien bei der Familie oder im Hotel unterkommen. Da allerdings mehrere Wohnungen nicht mehr bewohnbar sind, "brauchen sieben Personen ein Dach über dem Kopf", sagte Feldbauer. Sie stehe im engen Kontakt mit der "Baugenossenschaft für den Stadt- und den Landkreis
Bamberg".
Die Genossenschaft ist Eigentümerin des Anwesens in der Wunderburg und bemüht sich laut Feldbauer, die wohnungslos gewordenen Menschen unterzubringen. Konkret habe man zwei aktuell leere Wohnungen ins Auge gefasst, die kurzfristig gestrichen und vorbereitet werden sollen. Zudem sollen die Ausweichquartiere mit einer Teilmöblierung ausgestattet werden. Fürs Erste war die Leiterin des Ordnungsamtes Mittwochabend froh "zu wissen, dass die Leute unterkommen".