Zwar sind die 35 000 Euro für die Befestigung des Burgwindheimer Festplatzes nicht der größte Posten im investiven Bereich, aber einer, der die Bürger beschäftigt - auch nach der Pflasterung. Es gibt nun eine Tonnagebegrenzung.
Drei freie Tage haben Gemeinderäte, Kerwaburschen und Madli, aber auch ganz "normale" Bürger in die Befestigung des Festplatzes investiert. Rechtzeitig zur Kerwa im Juli präsentiert sich das Areal bereits jetzt staubfrei. Damit das Gemeinschaftswerk nicht gleich wieder zunichte gemacht wird, sollen hier keine Fahrzeuge über 7,5 Tonnen - von wenigen Ausnahmen abgesehen - verkehren. Immerhin 35.000 Euro aus dem Gemeindesäckel sind für diese Maßnahme in den Haushalt eingestellt. Insgesamt umfasst der Etat in diesem Jahr ein Volumen von knapp 3,4 Millionen Euro.
Sparsam und mit Bedacht hat die Gemeinde bislang gewirtschaftet, weswegen die Rücklagen anstehende größere Investitionen wie Dorferneuerungsmaßnahmen in Schrappach, Oberweiler und dem Kernort Burgwindheim speisen können. Weshalb sie logischerweise auch in den kommenden Jahren abnehmen, wie Kämmerer Konrad Götz erklärte.
"Meister der Kammeralistik" stellt die Zahlen vor Dem "Meister der Kammeralistik", wie Erster Bürgermeister Heinrich Thaler (CSU) ihn mehrfach respektvoll bezeichnete, war die Präsentation des aktuellen Haushaltes vorbehalten. Gewohnt präzise und prägnant stellte Götz die wesentlichen Daten und Zahlen vor.
In der Marktgemeinde Burgwindheim wird in diesem Jahr eine Haushalt mit einem Gesamtvolumen von knapp 3,4 Millionen Euro bewegt. Dabei entfallen auf den Verwaltungshaushalt (laufende Einnahmen und Ausgaben) 2 082 729 Euro auf den Vermögenshaushalt (die investiven Maßnahmen) 1 303 102 Euro. Vom Verwaltungshaushalt fließen übrigens 336 253 Euro zu und damit weit mehr als der gesetzlich vorgeschriebene Mindestzuführung in Höhe der Schuldentilgung (heuer: 39 000 Euro).
Weiter zurückgeführt werden die Schulden der Gemeinde. Zum Jahresende werden sie noch 44 000 Euro betragen, was einer Verschuldung von 34 Euro pro jedem der 1289 zu Grunde gelegten Einwohner entspricht.
Kreditaufnahme ist heuer keine geplant. Das werde sich im Laufe der kommenden Jahre aber wieder ändern, so Götz, der dabei die Investitionen für die Dorferneuerungsmaßnahmen im Blick hat. Er warnte zugleich davor, drei Dorferneuerungen parallel zu machen, "das ist finanziell nicht zu verkraften." Die Rücklagen der Gemeinde betrugen zu Jahresbeginn 918 438 Euro und werden sich zum Ende des Jahres noch auf voraussichtlich 964 915 Euro erhöhen.
Weniger Steuern Gegenüber dem Vorjahr reduziert sich die Gewerbesteuer auf nunmehr 500 000 Euro. Infolge von Investitionen des größten Gewerbesteuerzahlers werde der Betrag wohl in den kommenden Jahren erst mal noch weiter sinken. Weitere Einnahmeposten der Gemeinde sind die staatlichen Schlüsselzuweisungen mit 352 044 Euro, die um 112 724 Euro gegenüber dem Vorjahr gestiegen sind. Leicht gestiegen ist auch der Einkommensteueranteil - 491 930 Euro.
Zu den großen Ausgaben des Verwaltungshaushaltes zählen die Kreisumlage 416 588 Euro (Vorjahr: 492 218), die Verwaltungsumlage an die VG Ebrach mit 205 825 und die Schulverbandsumlagen mit 182 300 Euro.
Zu den größten investiven Maßnahmen (Vermögenshaushalt) werden in diesem Haushaltsjahr die Instandsetzungsarbeiten an den Schulgebäuden mit 160 600 Euro, 35 000 Euro sind zusätzlich zu den berejts zurückgelegten 300 000 Euro für die zwei neuen Feuerwehrautos zu bezahlen. Dank der besseren Förderprozentsätze (nun 80 Prozent) können in die weitere Breitbanderschließung rund 100 000 Euro investiert werden und für die Dorferneuerung Schrappach werden 120 000 Euro eingeplant. Nach einem dezidierten Dank an den Kämmerer brachte das Gremium den Etat auf den Weg.
Dank sagte Thaler auch den Akteuren rund um Peter Thomann, die sich bei der Befestigung des Festplatzes einbrachten. Der Platz, so ein weiterer Beschluss, soll nun für Fahrzeuge ab 7,5 Tonnen gesperrt werden, worauf ein entsprechendes Schild hinweisen soll.
Kommentar:
Dem Platz eine Chance geben!
Auf dem Festplatz hat sich was getan: Die riesige Fläche ist befestigt, gepflastert. Damit sollte das Thema eigentlich erledigt sein. Das Pflaster ruht auf einem demokratischen Beschluss, auch wenn ein Gutachten zum Bauuntergrund dafür möglicherweise kein tragfähiges Fundament bildet.
Die Mehrheit hat das Pflaster jedenfalls gewollt, ein großer Teil der Befürworter nicht nur zur Abstimmung die Hand gehoben, sondern auch bei der Umsetzung Hand angelegt. Das ist konsequent, lobenswert und Ausdruck echter Überzeugung.
Neben Schweiß steckt auch Geld, das der Gemeinde und damit aller Bürger im Platz. Genau deswegen sollten alle dafür Sorge tragen, dass die doch nicht unerhebliche Investition - neben Euros auch Zeit - nicht gleich durch unnötige Großzügigkeit Schaden nimmt. Konkret bedeutet das eine Tonnage-Begrenzung. Zu bestimmten Anlässen nötige und als Ausnahme zugelassene schwerere Fahrzeuge wird die Fläche vermutlich verkraften. Anderes würde ein unnötiges Risiko darstellen.
Es geht nun darum, dafür zu sorgen, dass der Platz möglichst lange hält. Egal, ob man das Pflaster wollte, oder nicht. Schön wäre es zudem, wenn sich nach und nach weitere Nutzungsmöglichkeiten ergäben. Die optische Aufwertung sollte eine Entsprechung auf funktionaler und emotionaler Ebene finden, der neue Platz seine Chance bekommen.