Christine H., die ihren körperlich behinderten Sohn Max pflegt, hat einen Bandscheibenvorfall erlitten. Was nun?
Irgendwie war es vorhersehbar. Irgendwann ist jeder erschöpft. Irgendwie kann man aber auch nicht glauben, dass es für Max (14) und seine Mama Christine H. immer nur schlecht läuft. Max ist wegen seiner körperlichen Behinderung auf den Rollstuhl angewiesen. Und auf die Hilfe seiner Mutter. Vieles im Alltag bewältigen die beiden. Aber bis ins Bad zu kommen, durch dessen Tür kein Rollstuhl passt, wird mittlerweile zur fast unüberwindbaren Hürde. Über diese Problematik hatte der Fränkische Tag schon berichtet. Es schien eine optimale Lösung gefunden. Doch nun hat die Nachfrage gezeigt, dass sich alles zerschlagen hatte.
Im Februar war eine Wohnung im südlichen Landkreis gefunden, die gar nicht weit weg von der jetztigen lag, in der Max und seine alleinerziehende Mutter leben. Alles ideal, die Vermieter super, die Wohnung passend und wirklich barrierefrei. Richtig schön fand Christine H. die Wohnung obendrein. Amtlicherseits war alles auf den Weg gebracht.
Bis die künftige Vermieterin Christine H. bat, Max "einfach nur mal zur Sicherheit" die Auffahrt hoch zu fahren. "Es ging nicht!", schildert Christine H. verzweifelt. "Ich habe es drei Mal versucht. Keine Chance."
Es gäbe da wohl eine sogenannte Schiebehilfe für Rollstühle. Doch die koste doch einiges und müsse erst beantragt werden. "Alle waren sich sicher, dass wir das kriegen, wenn wir nur lange genug dranbleiben", schildert die 48-Jährige. "Aber was mache ich bis dahin?", war die Frage, auf die sie im Februar keine Antwort fand. Genau da stand für Max eine Operation an, weil das Hüftgelenk aus der Pfanne gesprungen war, was unbedingt operiert werden musste. Im Anschluss waren dann mehrere Wochen Reha erforderlich.
Abgesagt
So lange konnte sie die supernette Vermieterin nicht warten lassen, erklärt die Alleinerziehende. Schweren Herzens sagte sie ab.
Freilich hatte sie schon vorher etlichen anderen sehr netten und hilfsbereiten Menschen gleichfalls abgesagt, weil sie überzeugt war, die ideale Wohnung gefunden zu haben.
"Sogar der Landrat hatte sich gemeldet und gesagt, dass er eine Möglichkeit in Burgebrach weiß", zeigt sich die Mutter beeindruckt. Dann freilich kamen all die Corona-Wirren, der Wahlkampf, OP und Reha in Oberbayern.
Die Gewobau als Besitzer von einigen tausend Wohnungen hätte es doch in der Hand dieser Mutter mit ihrem schwerstbehinderten Sohn eine Wohnmöglichkeit zu geben. Ich arbeite in der freien Wirtschaft, bei mir gibt es Sonderrabatte manchmal, soll doch die Gewo dieser Frau einfach z.B. 50% Sonderrabatt geben. Die Gewo würde es im Umsatz nicht merken, die anderen Mieter auch nicht und man hätte ein gutes Herz gezeigt. Anstatt von dem Artikel bei dem alle aufhorchen hätte ich auf Seiten der Gewo der Mutter stillschweigend ein gutes Angebot gemacht und alles wäre gut. Aber leider geht Geld verdienen und Gewinn vor allem anderen.