"Fahrradstadt Bamberg": Was kostet eine Radzählanlage?

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Massenansammlungen von Fahrrädern, wie hier am Gabelmann, sollen die Ausnahme sein. Neue Fahrradbügel sollen nur noch in kleineren Grüppchen angeordnet werden. Foto: Ronald Rinklef
Massenansammlungen von Fahrrädern, wie hier am Gabelmann, sollen die Ausnahme sein. Neue Fahrradbügel sollen nur noch in kleineren Grüppchen angeordnet werden. Foto: Ronald Rinklef

Noch 2018 soll damit begonnen werden, die Infrastruktur für Fahrradfahrer auszubauen. Doch bei zwei Punkten gab es nicht nur Begeisterung im Umweltsenat.

Es sind wohl wahre Worte, die Baureferent Thomas Beese in der jüngsten Sitzung des Umweltsenats sprach: "Man wird es nicht jedem recht machen können." Noch in diesem Jahr soll das Maßnahmenpaket für die "Fahrradstadt Bamberg" anlaufen. Schon im Senat zeigte sich, wo es zukünftig knirschen dürfte: Wenn etwa Autostellplätze für zusätzliche Fahrradbügel wegfallen. Ein Punkt, bei dem Markus Huml (CSU) nachhakte. Gertrud Leumer von der Grün-Alternativen Liste (GAL) reagierte genau gegensätzlich: "Wir freuen uns, dass es los geht. Jetzt kommen mal die Radler dran."

Doch auch Dieter Weinsheimer von der Bamberger Allianz (BA) merkte an, nur "grundsätzlich" zuzustimmen. "Wir wissen, dass es Probleme geben wird, wenn die ersten Parkplätze fallen." Ebenso könne er sich nicht vorstellen, wie es funktionieren solle, wenn etwa die Judenstraße in eine Fahrradstraße umgewidmet werden sollte. Glaubt man dem Baureferenten, geht es wohl vor allem um eine psychologische Komponente: In der Realität seien bundesweit fast alle Fahrradstraßen auch für Kraftfahrzeuge freigegeben.


Was kostet ein Radzählanlage?

Ein weiterer Punkt, bei dem Weinsheimer, Joseph Kropf (BBB) und Gerhard Seitz (CSU) gleichermaßen Erklärungsbedarf hatten, war die geplante Radzählanlage: Brauche es die wirklich? Zumal Kosten in Höhe von 25 000 im Raum standen. Bürgermeister Christian Lange (CSU) merkte an: "Die Einrichtung einer Radzählanlage war schon im Beschluss der Vollsitzung." Und Baureferent Beese erklärte: "Wir wissen nicht, ob die Anlage 25 000 Euro kostet. Das hängt auch davon ab, ob bereits Stromkabel verlegt sind oder die Bodenbeschaffenheit gut ist." Die technischen Möglichkeiten müssten noch abgeklärt werden. Beese sprach zudem eine "Bewusstseinsbildung nach außen" an, wenn Daten in Echtzeit an dem säulenartigen Gebilde angezeigt werden. "Das ist ein Zeichen für alle Verkehrsteilnehmer." Wo so eine Radzählanlage in Bamberg aufgebaut werden könnte, soll noch abgeklärt werden.