Ein neues Haus für die Neudorfer

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Den Richtspruch sprach Zimmermeister Hubert Hallmann, die Maurerarbeiten werden von Helmut Zillig geleitet. Von links Altstadtrat Peter Grasser, Ortssprecher Bernhard Grasser und die Vorsitzende des Gartenbauvereins, Irmgard Engert, rechts Alfred Deinlein. Foto: Markus Köhler
Den Richtspruch sprach Zimmermeister Hubert Hallmann, die Maurerarbeiten werden von Helmut Zillig geleitet. Von links Altstadtrat Peter Grasser, Ortssprecher Bernhard Grasser und die Vorsitzende des Gartenbauvereins, Irmgard Engert, rechts Alfred Deinlein. Foto:  Markus Köhler
Das neue Gemeinschaftshaus von Neudorf ist im Rohbau fertig. Bis Ende des Jahres soll auch die Innenausstattung abgeschlossen sein. Foto: Matthias Hoch
Das neue Gemeinschaftshaus von Neudorf ist im Rohbau fertig.  Bis Ende des Jahres soll auch die Innenausstattung abgeschlossen sein. Foto:  Matthias Hoch
 

Die Bürger des Scheßlitzer Stadtteiles investieren viel Eigenleistung in ihr Gemeinschaftshaus. Im Inneren entstehen ein Versammlungsraum mit Sanitäranlagen und ein Feuerwehr-Trakt. Der Vorgängerbau wurde abgebrochen.

Am Ende werden die Bürger von Neudorf wohl nicht nur ein neues Gemeinschaftshaus haben, sondern zudem ein sichtbares Zeichen ihres Gemeinschaftsgeistes. Diese Zwischenbilanz zogen beim Richtfest der Zweite Bürgermeister der Stadt Scheßlitz, Roland Kauper (CSU), Ortssprecher Bernhard Grasser und "Bauleiter" Alfred Deinlein. Beides sind für die Dorfgemeinschaft wichtige Dinge, und so durften die Neudorfer nicht nur feiern, sondern für ihren rührigen Einsatz viel Lob erfahren.

Schon seit etlichen Jahren gibt es in dem Scheßlitzer Stadtteil auf dem Jura Bestrebungen für einen Neubau. Das alte Gemeinschaftshaus war nach dem Krieg, so erinnert sich Alfred Deinlein, als Lagerhaus der örtlichen Raiffeisen-Genossenschaft gebaut worden. Nachdem die Raiffeisenkasse nach Scheßlitz abgewandert war und die beiden Gasthäuser des Ortes geschlossen hatten, wurde das Gebäude zu einem Versammlungsraum und einer Halle für die örtliche Maschinengemeinschaft umfunktioniert. Aber auch die Erweiterung um Schankraum und Küche schuf keine optimalen Verhältnisse, die zugigen Räume waren nicht mehr zeitgemäß.

Kosten durch drei geteilt


Im vergangenen Jahr sondierte deshalb die Stadt Scheßlitz die Fördermöglichkeiten und erstellte ein Finanzierungskonzept für das Vorhaben Gemeinschaftshaus.
Die Gesamtkosten von etwa 280 000 Euro wurden durch drei geteilt - ein Drittel übernahm die Dorfgemeinschaft Neudorf, die ihren Anteil aus Eigenleistungen erbringen wollte. Ein gutes weiteres Drittel wird an Fördergeldern aus Dorferneuerung (80 000 Euro) und der Feuerwehr-Förderung (45 000 Euro) erwartet, den Rest trägt die Stadtkasse, so Ortssprecher Grasser.

Der Stadtrat akzeptierte das Vorhaben und beauftragte den Architekten Peter Zang mit Planung und Bauleitung. Nach dem Eingang der Bewilligungsbescheide im Mai gingen die Neudorfer ans Werk. Mit dem Abriss des alten Gebäudes in Eigenleistung wurde ein erstes Zeichen gesetzt, jetzt ist an derselben Stelle das neue Haus im Rohbau fertig.

Die Ortsvereine - Feuerwehr, Obst- und Gartenbauverein und Kapellenbauverein - haben ganze Arbeit geleistet. Bei allen Einsätzen waren etwa fünf bis zehn Männer des Ortes im Alter zwischen 15 und 76 Jahren (Peter Grasser) dabei; so gesehen ist der Bau sogar ein richtiges Mehrgenerationenhaus. Die Stunden werden aufgeschrieben. "Der Einbau der Fenster ist vergeben, die Aufträge für Heizung und Sanitäranlagen gehen dieser Tage raus", sagt Alfred Deinlein. Nicht vernachlässigt wird in Neudorf das leibliche Wohl der Helfer. An jedem Arbeitstag sorgen die Frauen des Ortes unter der Leitung von Irmgard Engert für die Verpflegung auf der Baustelle, "das spart uns die Zeit für den Heimweg", sagt Alfred Deinlein. Die Getränke werden aus der Feuerwehrkasse gezahlt.

Das neue Haus verfügt über einen Versammlungsraum für etwa 70 Personen mit Küche und Lagerraum, Toiletten sowie den Feuerwehrbereich mit Gerätehalle, Schlauchtrocknung, Stiefelwaschraum, Umkleiden und Lager. Das Dachgeschoss ist für den weiteren Ausbau frei.