Drei Brauer aus dem Kreis Bamberg setzen Sud für Landkreisbier an

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Die Braumeister Josef Lindner und (links) und Hannes Grasser (rechts) vetrauen Landrat Johann Kalb die Hopfengabe an. Fotos: Matthias Hoch
Die Braumeister Josef Lindner und (links) und Hannes Grasser (rechts) vetrauen Landrat Johann Kalb die Hopfengabe an. Fotos: Matthias Hoch
Geruchsprobe gefällig: Roland Kundmüller lässt den Landrat am frischen Sud schnuppern.
Geruchsprobe gefällig: Roland Kundmüller lässt den Landrat am frischen Sud schnuppern.
 
 
 
 
 
 

Das künftige Landkreisbier soll einen typisch fränkischen Charakter haben. Drei Braumeister haben deshalb gemeinsam das Rezept für ein Märzen. Am 30. September ist Premiere.

Im Märzen spannt der Bauer die Rösslein an und der Brauer setzt einen besonders kräftigen Sud an. So war es früher. Die Pferde sind als landwirtschaftliche Arbeitskräfte völlig verschwunden. Das Märzenbier gibt es noch, aber diese traditionelle Biersorte ist in Franken doch etwas ins Hintertreffen geraten. Die drei Braumeister Hannes Grasser (Huppendorf), Roland Kundmüller (Weiher) und Josef Lindner (Drei Kronen/Scheßlitz) wollen Märzen nun neues Leben einhauchen - im Auftrag des Landrats. Johann Kalb (CSU) hat sich ein Landkreisbier gewünscht. Im September soll er es bekommen. Der erste Sud des neuen Stoffs wurde am Montag bei der Brauerei Kundmüller in Weiher (Viereth-Trunstadt) von den drei genannten Brauern eingebraut.

Grasser, Kundmüller und Lindner waren schließlich die, die sich mit dem Landrat zusammensetzten um gemeinsam ein Rezept zu erarbeiten , nachdem zuvor sämtliche Brauer im Landkreis angeschrieben worden waren. Das Rezept war ein echtes Gemeinschaftswerk, bestätigt Hannes Grasser. Dem Landrat seien dazu bei einem Treffen vor drei Wochen verschiedene Biere serviert worden, um herauszufinden, in welche Richtung das Wunschbier gehen sollte. Nach längerer Diskussion habe der Landrat schließlich klar entschieden.

Es soll ein kräftiges Bier werden, mit einem besonderen Extra. Vor allem aber soll es ein echtes fränkisches Bier werden. Ein Märzen ist kräftig und traditionell Fränkisch, meint Josef Lindner. Und Roland Kundmüller führt an, dass man auch voll und ganz auf fränkische Rohstoffe setze - mit einer kleinen Ausnahme. Neben der Hopfensorte Spalter Select aus Mittelfranken kommt auch noch die Sorte Hallertauer Gold zum Einsatz. Laut Roland Kundmüller eine sehr seltene Sorte, die allerdings für das besondere Etwas beim Geschmack sorgen soll.

Ausgerechnet diesen Hopfen durfte Johann Kalb als letzte Zugabe in den kochenden ersten Sud einstreuen. Nach einer ersten Messung war dann auch klar, dass der Wunsch nach einem kräftigen Bier erfüllt werden wird. 13,9 Grad Stammwürze werden für einen Alkoholgehalt von etwa 5,7 Prozent beim fertigen Märzen sorgen. Das wird zudem traditionell fränkische auch eine kräftige, dunkle Bernsteinfarbe haben und unfiltriert bleiben.

Etwa 40 Hektoliter werden zunächst gebraut. In den freien Verkauf soll der edle Stoff allerdings nicht kommen, schließlich will der Landkreis ja nicht in Konkurrenz zu den Brauern treten, sondern diese fördern. Es wird ein reines Präsentbier, abgefüllt 0,33- und 0,5-Liter-Bügelflaschen sowie 0,75-Liter-Champagnerflaschen. Ausgeschenkt werden darf es aber in den Gasthöfen der drei beteiligten Brauer. Die Premiere für das Landkreismärzen ist für den 30. September - das traditionelle Brauersilvester - im Bauernmuseum Frensdorf geplant.