Ein neuer Rundwanderweg soll ab 2015 Touristen die Region rund um Bamberg erschließen. Als Thema wurde der Wasserreichtum gewählt: Der "Sieben-Flüsse-Wanderweg" orientiert sich 200 Kilometer lang an den fränkischen "Wasserstraßen".
Das hat dem Tourismus in Franken noch gefehlt: Ein neuer Weg soll das Wandererlebnis zu Land mit den fränkischen Flusslandschaften verbinden. Der "Sieben-Flüsse-Wanderweg" ist als Rundwanderweg mit Bamberg als Zentrum angelegt, geht mit 200 Kilometern Länge aber auch schon als Fernwanderweg durch.
Ein Novum ist der Weg, der vorhandene Pfade nutzen wird, deshalb, weil für das Projekt über die Landkreis- und Bezirksgrenzen hinweg gedacht und kooperiert wird - ähnlich wie beim "Flussparadies Franken", das den Wassertourismus auf/am Main ankurbeln will.
Das prägende Element "Daraus und im Zusammenhang mit der Landesgartenschau in Bamberg ist die Idee für den Sieben-Flüsse-Wanderweg entstanden", sagt die Regionalmanagerin des Landkreises Haßberge, Jennifer Knipping. Da der Tourist sich nicht an politischen Grenzen orientiert, sondern Regionen erkunden will, setzt das "Flüsse"-Projekt auf das prägende Element der fränkischen Landschaft: Der Main, die Aurach, Rauhe und Reiche Ebrach sowie Itz und Baunach, die der Wanderer auf dem Weg überquert, sollen den Fremdenverkehr in Haßbergen, Steigerwald, Fränkischer Schweiz und am Obermain kanalisieren.
100.000 Euro sind für das Projekt veranschlagt, das aus Leader-Mitteln (Europäische Union) gefördert wird. Das Geld fließt bis 2015 in die Beschilderung und Werbung. Da tut man sich recht leicht: Der Fluss-Pfad knüpft mit dem Weltkulturerbe Bamberg und dem Mainradweg ja bereits an zwei touristische Highlights der Region an.
Grundsätzlich begrüße ich neue Wander- und Radwege sehr. Wie man aber dem Artikel entnehmen kann, wurde beim "Sieben-Flüsse-Wanderweg" kein Meter neu gebaut, sondern vorhandene Pfade genutzt. Für die Beschilderung und Werbung 100.000,00 EURO auszugeben, ist meiner Meinung nach übelste Verschwendung. An anderen Stellen, wie Schulen, um nur ein Beispiel zu nennen, werden die dringend benötigten Reparaturen und Sanierungen in nicht verantwortlicher Weise verschoben. Gibt man aber ein Projekt den richtigen Namen, können sogar EU-Mittel problemlos fließen.
Hätte man für wenig Geld die Beschilderung ehrenamtlichen Helfern, wie lokalen Wandervereine etc., anbringen lassen und auf die Werbung verzichtet, wäre viel Geld für wichtigere Sachen geblieben.
Ein guter Wanderweg braucht keine teuere Werbung.