20 ist Laura Schmolke, die in Bamberg studiert und schon drei Fantasyromane veröffentlichte. Zwei weitere sollen heuer erscheinen. Gerne würde die Autorin, die uns Leseproben zur Verfügung stellte, fränkischen Kindern und Jugendlichen ihre Geschichten bei Lesungen vorstellen.
Mit zehn ersann Laura Schmolke ihren ersten Kurzkrimi: "Während einer Fahrradtour kam ich auf die Idee und notierte meine Einfälle auf kleinen Zetteln." Die erste Fantasy-Geschichte um einen magischen Ring folgte. Mit 13 hatte die Gymnasiastin den ersten Roman im Kasten, der prompt veröffentlicht wurde. Ja, und mittlerweile studiert die Autorin in Bamberg Psychologie, legt beim Schreiben aber weiterhin ein beachtliches Tempo vor, um Leser aus dem Hier und Jetzt in fantastische Welten zu ziehen. Dementsprechend gespannt kann man auf das vierte und fünfte Fantasyabenteuer aus der Feder Laura Schmolkes sein: zwei Bände, die heuer erscheinen sollen und sicher wieder viele Kinder und Jugendliche bannen.
Schneller tippen "Jeden Tag eine DIN-A4-Seite: Das war das Pensum, das ich mir schon zu Schulzeiten auferlegte", berichtet das aus Burghausen stammende Talent. Auf diese Weise entstand der erste Roman Laura Schmolkes: "Aragien." Die damals 13-Jährige hatte dafür eigens einen Schreibmaschinenkurs belegt, "damit ich schneller tippen konnte". Durch eine Falltür geraten zwei Geschwister in der Geschichte in ein magisches Universum, dessen Bewohner nach jahrelangem Krieg in Angst, Not und Elend leben. "Nur eine alte Prophezeiung verspricht Hoffnung": Demnach kämen zwei Menschen von der Erde, um dem Land den ersehnten Frieden zu bringen.
Eigene Welten designen "Das Fantasy-Genre ermöglicht es mir, eigene Welten zu designen, die keiner irdischen Logik unterworfen sind", sagt Laura Schmolke. Magische Türen öffnen sich, Zauberarmreife verleihen Protagonisten mystische Kräfte. Drachen, Elfen und andere Fabelwesen erscheinen auf den Romanseiten. Während der ewige Kampf zwischen "Gut und Böse" tobt, der Leser mitfiebern und vielleicht auch über das eigene Leben sinnieren lässt. "Ja, ich möchte Menschen zum Nachdenken bringen, letztendlich auch darüber, wofür es sich zu kämpfen lohnt."
Bei der Leipziger Buchmesse So freut sich die Autorin auf jedes Feedback, das bei Lesungen oder anderen Gelegenheiten kommt. An Schulen stellte die 20-Jährige schon ihre Fantasyabenteuer vor, einmal auch bei der Leipziger Buchmesse. "Am schönsten aber ist's, wenn mir Kinder mit leuchtenden Augen lauschen", sagt Laura Schmolke. Wie eine Drittklässlerin, die die Besucherin spontan umarmte und sich bei ihr für die tolle Geschichte bedankte.
Von kleinen Fantasyfans ließ sich die Nachwuchsautorin von Anfang an auch inspirieren: "Meinen Geschwistern las ich die ersten Geschichten vor, zu denen sie sich die Namen meiner Protagonisten einfallen ließen." Später waren es Schulfreundinnen, die Laura Schmolke ins Geschehen involvierte. Während der erste Rezensent der damals noch Zwölfjährigen der belesene Opa war: Hartlieb Schmolke. "Als Deutschlehrer ermutigte er mich, schon ,Aragien' zu veröffentlichen." Und tatsächlich erschien das Erstlingswerk zwei Jahre später bei Papierfresserchens MTM-Verlag. Gefolgt von "Aviranes - Das Licht der Elfen" und "Gefangene des Lichts - Teil 1 der Chroniken der Wandler" .
Gefühle manipulieren Unglaubliche Fähigkeiten besitzen die "Wandler", denen Schmolke noch zwei weitere heuer erscheinende Bände widmete: "Sie besitzen die Macht, Materie ebenso wie Gefühle und Träume zu manipulieren. Wobei ich es selbst wahnsinnig spannend fand, zu sehen, wie die Wandler mit diesen Stärken umgehen." So entwickelten die Protagonisten der 20-Jährigen in den vergangenen Jahren ein erstaunliches Eigenleben. Im Gegensatz zu früheren Charakteren, deren Schicksal die Autorin noch an einer Pinnwand im Zusammenhang mit dem Gesamtgeschehen plante. "Inzwischen aber reden und agieren die Figuren, was und wie sie wollen. "
Wie kam die Oberbayerin eigentlich nach Franken, wo sie nun schon im dritten Semester Psychologie studiert? "Ich lebte in einer Stadt nahe der österreichischen Grenze, mein Freund Sönke an der Nordseeküste. Irgendwo in der Mitte wollten wir uns während des Studiums treffen und zogen nach Bamberg."
Ein Fluch steht übrigens im Fokus der neuesten Fantasygeschichte, an der Laura Schmolke derzeit arbeitet. "Wie das Abenteuer endet, weiß ich allerdings erst, nachdem ich's geschrieben habe." Möchte die Psychologiestudentin ihr Hobby nach dem Abschluss zum Beruf machen? "Nein, ich möchte Bücher nicht unter Zeitdruck fertigstellen müssen. Dennoch werde ich in meiner Freizeit weiterhin kreativ sein", meint die Hochschülerin, die sich eine Tätigkeit als Schreibtherapeutin vorstellen kann. "Weil ich eben auch eine gute Zuhörerin bin."