Zusammen mit Oberfrankens Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz leitete Oberhaids Bürgermeister Carsten Joneitis die hiesige Weinlese ein.
Von wegen, die Franken können nur Bier oder einen krachsauren Wein produzieren. Das Gegenteil beweist zumindest die Gemeinde Oberhaid: Die ersten Trauben, die von Oberfrankens Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz und Oberhaids Bürgermeister Carsten Joneitis (SPD) zum Startschuss der Weinlese von den Rebstöcken des Weingutes Dieter Laufer im Gemeindeteil Unterhaid abgeschnitten wurden, waren zuckersüß und sind bereit für die Ernte.
"Wir können nicht nur Sauerampfer. Denn auch die Rebstöcke in Unterhaid sind von der Sonne verwöhnt und so kommen am Ende auch liebliche Weine zu Tage", unterstrich Gabriele Laufer vom gleichnamigen Weingut. Angebaut werden hier die Rebsorten Regent, Müller Thurgau und Bacchus.
Aus der Ernte des rund 1,7 Hektar großen Weinberges "verwandelt" Kellermeister Johannes Weichert in den nächsten Wochen um die 12 000 bis knapp 14 000 Liter Wein.
"Mit der Qualität des Weines sind wir heuer sehr zufrieden. Zwar hatten wir im Frühjahr etwas mit einer Pilzerkrankung zu kämpfen, aber die Rebstöcke haben es gut überstanden", schilderte der Kellermeister. Auch habe man gerade noch rechtzeitig und mit Hilfe der Gemeinde die extrem trockenen letzten Wochen weitgehend gut überstanden. So habe man kurzerhand eine sehr effiziente Tropfbewässerung im Weinberg verlegt, so dass nicht wie letztes Jahr durch die große Hitzewelle fast die Hälfte der Trauben verloren gegangen sind. "Wir sind hier der Gemeinde sehr dankbar, die uns das Wasser zur Verfügung gestellt hat", dankte Gabriele Laufer. Zwar sei die Tropfbewässerung sehr sparsam, dennoch flossen zur Rettung des Rebsaftes rund 60 000 Liter Wasser in die Weinbergerde.
Durch die Rettungsaktion könne man sich zwar auf keinen Spitzenjahrgang, aber immerhin auf einen qualitativ guten bis sehr guten Wein freuen.
Sechs Hektar Weinanbau
Die Gemeinde Oberhaid, so erläuterte Bürgermeister Joneitis, ist abgesehen von Bamberg und seinem Weinanbaugebiet am Michelsberg die einzige Weinanbaugemeinde in ganz Oberfranken. "Wir haben hier in Unterhaid und Staffelbach rund sechs Hektar Weinanbauflächen und sind sehr stolz auf dieses Alleinstellungsmerkmal", sagte er. Angebaut werden in der oberfränkischen Gemeinde Sorten vom Müller Thurgau bis hin zum Schwarzriesling. Und selbst im November würde man noch leicht gefrorene Trauben für den Eiswein ernten.
Die Weinlese hat inzwischen begonnen und wird in den nächsten sechs Wochen abgeschlossen sein.
Für die Regierungspräsidentin war der Auftakt der Weinlese gleich eine doppelte Premiere: "Für mich ist es der erste Besuch in der Gemeinde Oberhaid, aber auch das erste Mal, dass ich in einem Weinberg beim Traubenlesen selbst Hand angelegt habe." Nachdem sie selbst mit der Schere unterwegs war, zollte die Politikerin den Erntehelfern und Weinbauern umso größeren Respekt. Denn nicht zuletzt durch die Steillagen der Hänge sei das Ernten doch echte "Knochenarbeit".
"Wir können wir stolz sein auf die Genussregion Oberfranken. Denn wir haben hier neben einer großen Palette an Brauereien auch unseren eigenen Wein, von den kulinarischen Genüssen ganz zu schweigen", würdigte Heidrun Piwernetz.