Der nächste Meilenstein am Bamberger Klinikum

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Die Fotomontage zeigt, wie das Klinikum am Bruderwald nach Fertigstellung des vierten Bettenturmes aussehen wird. Foto: RiegerPress
Die Fotomontage zeigt, wie das Klinikum am Bruderwald nach Fertigstellung des vierten Bettenturmes aussehen wird. Foto: RiegerPress
Die Offiziellen bei der Grundsteinlegung
Die Offiziellen bei der Grundsteinlegung
 

Mit der Grundsteinlegung leitete die Sozialstiftung den Bau des vierten Bettenturms ein. Bis zum August 2018 soll Platz für 250 neue Betten entstehen.

Ist der Bau des vierten Bettenturms am Bamberger Klinikum ein reines Prestigeobjekt oder eine angemessene und notwendige Baumaßnahme? Diese Frage stellte Xaver Frauenknecht, Vorstand der Sozialstiftung, vor den zahlreichen Festgästen bei der Grundsteinlegung für den neuen Anbau am Bamberger Klinikum am Bruderwald und gab auch gleich selbst die Antwort: "Solange wir immer noch mit 40 bis 50 Betten überbelegt sind und solange noch immer Patienten auf den Gängen liegen müssen, ist der vierte Bettenturm unentbehrlich." Zudem plane die Sozialstiftung auch vorausschauend. Denn aktuell wachse die Stadt Bamberg jährlich um rund 1000 Menschen. Dies bedeute mit großer Sicherheit auch einen Zuwachs an Patienten, die untergebracht und versorgt werden müssten.

Der entscheidende Punkt für den Neubau des viertes Bettenturmes liegt für den Vorstandsvorsitzenden aber darin, dass damit die Zeit der Drei-Betten-Zimmer im Bamberger Klinikum so gut wie zu Ende gehe. "Unabhängig von der Krankenkasse werden unsere Patienten dann alle in Zweibettzimmern untergebracht. Außer bei einer Überbelegung", betont er. Für diesen Fall seien einige Zimmer vorgesehen, in denen dann vorübergehend ein drittes Bett hineingeschoben werden könne.

Für die Patienten bedeute diese Zwei-Bettzimmer-Strategie mehr Wohlgefühl. Ferner könnten die Betten im Zimmer je nach Bedarf individuell verschoben und so angeordnet werden, wie es für die Patienten am besten sei. Die Fertigstellung und Inbetriebnahme des neuen Bettenturmes soll laut Frauenknecht im August 2018 erfolgen - sofern es keine größeren Verzögerungen am Bau geben werde.


Eine echte Verbesserung

"Eine bauliche und qualitative Verbesserung am Klinikum jagt die nächste", freute sich Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD). Mit der Grundsteinlegung beginne ganz offiziell der Beginn des fünften Bauabschnittes. Dies sei ein ganz besonderer Tag für den Medizinstandort Bamberg und ein ganz besonderer Tag für die langfristige Zukunftssicherung des Klinikums, dessen Bettenzahl mit dem Anbau um 123 auf dann 1136 vollstationäre Betten erhöht wird.

Die Gesamtkosten des Neubaus betragen laut Starke fast 55 Millionen Euro. Davon bekomme die Sozialstiftung eine Förderung vom Freistaat Bayern in Höhe von rund 39,1 Millionen Euro. Dennoch bleibe ein stolzer Eigenanteil von 7,3 Millionen Euro, die die Sozialstiftung stemmen muss. "Sie kann dies leisten, da das Krankenhaus immer in kommunalen Händen war und ist", schilderte Starke. Es ist Arbeitgeber für rund 2400 Mitarbeiter und versorgt jährlich rund 44 000 Patienten stationär und rund 135 000 Patienten ambulant.

Eine wichtige Voraussetzung für ein gutes Gelingen der Baumaßnahme sah der Oberbürgermeister in der Anbindung des Baustellenverkehrs über die Weizendorferstraße. Dadurch trage die Sozialstiftung Sorge, dass die Anwohner der Buger Straße vom Baustellenverkehr entlastet werden.


Modernste Strukturen

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) betonte in ihrer Festansprache, dass mit dem Bau des vierten Bettenturms ein weiterer Meilenstein in der Bamberger Krankenhausgeschichte erreicht werde. "Mit dem Neubau setzt das Klinikum Bamberg als eine der tragenden Säulen der Krankenhauslandschaft in Oberfranken auf modernste medizinische Strukturen. Dies ist eine gute Nachricht für die Bürgerinnen und Bürger. Durch die umfassenden Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen der vergangenen Jahre kann das Klinikum seine Position als einer der zentralen Gesundheitsversorger in Nordbayern weiter festigen", so Huml weiter.
Allerdings werden im Neubau nicht nur neuen Bettenkapazitäten geschaffen, sondern auch für die Altersmedizin wird eine eigenständige Pflegeeinheit geschaffen.

Ganz neu etabliert wird zudem eine Station für die psychosomatische Versorgung von Kindern und Jugendlichen, welche die ebenfalls im vierten Bettenturm entstehende Erwachsenenstation für Psychosomatik ergänzt.
Für die ersten vier Bauabschnitte wurden nach Auskunft der Gesundheitsministerin mehr als 61 Millionen Euro eingesetzt. Davon konnte unter anderem das erste Herz-Hirn-Zentrum Deutschlands errichtet werden, das in Kürze eröffnet werden soll. Für den neuen Bettenturm als fünften Bauabschnitt kommen nun weitere 39 Millionen Euro dazu. Seit 1980 hat der Freistaat damit bereits über 355 Millionen Euro für das Klinikum am Bruderwald in Bamberg bereitgestellt.