Die Blaubar steht bei Bambergs größtem Volksfest auf der Kippe. Im Hintergrund schwelt offenbar ein Zoff mit den Veranstaltern.
Sandkerwa 2017: Volksfest in Bamberg abgesagt - Terrorgefahr Grund - Kommt Rettung?
Ab dem 24. August wird in
Bamberg die 67. Auflage der Sandkerwa gefeiert. Rund 300.000 Besucher werden wie jedes Jahr im und um das Sandgebiet erwartet - doch müssen sie dann wohl ohne die Blaubar auskommen: Das Konzept steht nach 17 Jahren vor dem Aus. "Das verbreitete Gerücht, wir würden nicht mehr wollen, ist falsch", sagt Betreiber Wolfi Losgar. Vielmehr gibt er gegenüber unserer Zeitung Differenzen mit der Sandkerwa Veranstaltungs GmbH als Grund an, warum es seine Blaubar mit Musikbühne im Innenhof von Schloss Geyerswörth nicht mehr geben soll.
Standortschwund
Der Betreiber mutmaßt, dass die Sandkerwa-Veranstalter "offensichtlich die Blaubar nicht mehr haben" wollen. "Die Gründe sind aus unserer Sicht vorgeschoben, beziehungsweise nicht nachvollziehbar",
schreibt das Blaubar-Team auf Facebook. Die Nachricht wurde vielfach geteilt und kommentiert. Die Besucher befürchten nicht nur, dass die beliebte Bar verschwindet, sondern damit auch eine weitere Bühne mit Live-Musik der Sandkerwa verloren gehen könnte.
In der jüngeren Vergangenheit sind bereits die Standorte am Katzenberg sowie am Grünhundsbrunnen dem verschärften Sicherheitskonzept zum Opfer gefallen. Die Hemingway-Bar öffnete im vergangenen Jahr wegen eines Nachbarschaftsstreits nicht mehr ihre Pforten. Auch zum Missfallen der Sandkerwa-Veranstalter: "Wir sind am Erhalt des Musikprogramms interessiert", erklärt Ulrike Heucken, Geschäftsführerin der Sandkerwa Veranstaltungs GmbH. So habe man unter anderem für die Bühne am Katzenberg gekämpft - allerdings ohne Erfolg.
"Interne Angelegenheit"
Im Fall der Blaubar scheinen die Probleme andere zu sein. Heucken spricht von einer "internen Angelegenheit", diese sei bereits im vergangenen Jahr mit dem Betreiber besprochen worden. "Es gibt Spielregeln, an die man sich halten muss", sagt die Geschäftsführerin nur knapp zu den Differenzen. Einblicke in die Gründe will sie nicht geben: "Ich will kein weiteres Öl ins Feuer gießen." Sie verweist auf entsprechend kritische Reaktionen, die bereits in den sozialen Netzwerken auf die Sandkerwa Veranstaltungs GmbH eingeprasselt waren.
Wolfi Losgar sagt hingegen, dass die Gründe ihm gegenüber nicht offen kommuniziert worden seien. Auf weitere Nachfragen habe er keine Antwort bekommen: Das sei nach Jahren der Zusammenarbeit schade. Stattdessen sei er vor vollendete Tatsachen gestellt worden: Die Veranstalter würden schließlich schon nach einem neuen Betreiber suchen.
Heucken betont, dass ihrem Team eine solche Entscheidung auch keinen Spaß mache, dennoch scheint die Trennung von der Blaubar definitiv. Die Geschäftsführerin bestätigt, dass die Suche nach einem neuen Betreiber laufe, was auch notwendig sei: Man wolle schließlich weiterhin Live-Musik haben. "Es wird auf jeden Fall Musik im Schloss Geyerswörth geben", erklärt sie.
Auf Suche nach Ersatzorten
Wolfi Losgar hätte die Blaubar gerne im Schloss Geyerswörth weitergeführt. Dorthin war sein Team 2011 umgezogen, das Konzept um den Frankenhof erweitert worden. Das sei nur durch das treue Stammpublikum möglich gewesen. "Der Ort galt am Anfang als nicht zu betreiben." Seitdem hätten 28 Bands gespielt und neun DJs aufgelegt, für einen Nachwuchsband-Wettbewerb habe er sogar die Unterstützung des Kulturamtes der Stadt erhalten. Aufgrund des Erfolgs hätten auch andere Stände profitiert.
Losgar hofft, dass er nun wenigstens einen Ersatzstandort für ein reduziertes Konzept seiner Blaubar finden kann: "Hiermit möchten wir daher auch einmal einen Appell an alle Bamberger richten, die eventuell einen Tipp haben. Diese können gerne an party@blaubar.com geschickt werden." Wohl wissend, dass das Festgebiet begrenzt ist und die Flächen bereits größtenteils vergeben sind.
"Es wäre einfach traurig, wenn mit der Blaubar die letzte Kultlocation der Sandkerwa nach 17 Jahren einfach so verschwindet", findet Losgar. Die Zeit ist knapp: Sollte nichts zustande kommen, müsse er sein Gewerbe abmelden. Möglicherweise schon im April.
und wieder stirbt ein Stück Sandkerwa Tradition.
Ich bin dafür die Sandkerwa ausschließlich in der Sandstraße zu feiern ! Alle anderen Straßen die Sand nicht im Namen haben gehören ausgeschlossen. Selbstverständlich müssen auch alle Verkaufsstände usw. die sich außerhalb der Sandstraße befinden auch weg. Wenn die Sandkerwa nur noch in der Sandstraße stattfindet, kann auch die teure Beschallungsanlage gespart werden und das Sicherheitskonzept brauchts auch nicht mehr.
Die Bamberger dürfen dann Donnerstag und Montag auch die Kerwa - die Touris dürfen dann aber nur Freitag und Samstag hin !
Wenn die Sandkerwa GmbH nicht mehr mag, sollen Si es halt gleich bleiben lassen !