Für Stunden gab es per Schiene zwischen Bamberg und Nürnberg am Montag keine durchgängige Verbindung. Der Grund: ein Defekt am Strommast neben den Gleisen.
Die Bahn kommt nicht aus den Schlagzeilen. Kaum ist der Streik der Lokführer beendet, hat die Bahn schon wieder Probleme. Zumindest in der Region zwischen Nürnberg und Bamberg. Denn hier gab es gestern zwischen Vormittag und frühem Nachmittag keine durchgängige Verbindung zwischen Nürnberg und Bamberg, zumindest nicht auf den Schienen.
Grund dafür war ein technischer Defekt an einem Hochspannungsmasten der Bayernwerke. Der Mast, der zu einer Stromtrasse gehört, die über die Bahntrasse führt, hatte nach einem technischen Defekt Feuer gefangen. Daraufhin wurde nicht nur der Streckenabschnitt temporär stillgelegt, auch Staatsstraße und B 4 ließ die Polizei aus Sicherheitsgründen sperren, "falls die Leitung herunter gefallen wäre", erklärt dazu Polizeipressesprecher Markus Wirth.
Wie auf Nachfrage bei Reiner Kolloch, Pressesprecher Bayernwerk AG zu erfahren war, hatte es um 8.33 Uhr einen
Versorgungsausfall gegeben - wegen eines Fehlers am Kabelüberführungsmast. Teile Hirschaids und Strullendorfs waren deswegen bis 8.57 Uhr ohne Strom gewesen. Ab 8.57 Uhr sei die Stromversorgung über eine Umleitunsgtrasse sichergestellt worden. Über die Bahn geführt wird die Niederspannungsleitung mit 20 KV (Kilovolt). Servicetechniker des Konzerns hätten sich so schnell wie möglich um die Reparaturen gekümmert. Dafür waren aus Sicherheheitsgründen Sperrungen auf Straße und Schiene nötig.
Gut 20 Aktive der Feuerwehren aus Hirschaid und Altendorf waren mit Sicherungsarbeiten beschäftigt, teilte der Hirschaider Feuerwehr-Kommandant Matthias Behm auf Nachfrage mit. Von der Bahn war ein Notfallmanager vor Ort.
Die S-Bahnen der Linie S 1 aus Richtung Bamberg verkehrten nur bis Hirschaid und endeten dort vorzeitig.
Die S-Bahnen der Linie S 1 aus Richtung Nürnberg fuhren ihrerseits nur bis Forchheim, für die Regionalzüge aus Richtung Würzburg/Lichtenfels war Bambergdie vorzeitige Endstation, für die Regionalzüge aus Richtung Nürnberg war es Forchheim.
Glück im Unglück war es für die Bahn, dass sich der Zwischenfall nicht während der Hochphase der Schülerbeförderung ereignete, war von der Bahnpressestelle in München zu erfahren. Denn so war es leichter, für Schienenersatzverkehr zu sorgen, also mittels Bussen den Abschnitt zwischen Bamberg und Forchheim zu bedienen. Über Anzeigetafeln und Bahnpersonal wurden die Reisenden zu den Bussen gelotst.
Insgesamt dauerte die Störung mehrere Stunden. Erst nach Rücksprache mit der Bahn konnte die Polizei die Strecke gegen 14.30 Uhr wieder freigeben, so Polizeipressesprecher Wirth.