3,20 Euro für ein Rauchbier im 0,4-Liter-Glas? Viele Biertrinker in Bamberg wollen lieber dem Seidla treu bleiben - bei gewohnten Preisen. Foto: Ronald Rinklef
Ein Trend greift um sich in Bamberger Kneipen und Restaurants: Bier wird immer öfter in 0,4-Liter-Einheiten ausgeschenkt.
Tatort Innenstadt. Eine Bamberger Traditionsgaststätte mit Blick auf das Brückenrathaus. Auf den ersten Schluck schäumt das Schlenkerla im Glas wie immer. Auf den zweiten schleicht sich ein Gefühl der Flüchtigkeit in die Gaumenfreude: Ein 0,4-Liter Eichstrich an einem Gefäß, das gut und gerne einen halben Liter fassen könnte?
Kein Einzelfall: Immer mehr Restaurants in Bamberg setzen auf reduzierte Ausschankeinheiten. Der Bamberger Bierkosmos ist artenreich, aber auch teuer geworden. Kleine Biere mit 0,25, mittlere mit einem Drittel Liter Gerstensaft bevölkern die Landschaft. Und neuerdings macht auch das Mini-Seidla mit 0,4 Litern der traditionsreichen Halben Konkurrenz.
Freilich: Die wachsende Verbreitung eines Seidla-Artigen irritiert die fränkische Bierseele. "Entweder trinke ich Bier oder ich nasche. Aber ich nasche kein Bier", ärgert sich Markus T. auf unserer Facebookseite über den neuen Trend. "Das nennt sich versteckte Preiserhöhung! Ich dachte a Seidla wär typisch fränkisch", findet Marina.
Eine Art Kompromissangebot
Ist das 0,4-Liter-Bier tatsächlich nur eine Mogel-Packung, wie manche glauben? Was sagen die Gastronomen und Brauer dazu? Ralf Schmidtlein, Herr über sieben Bamberger Restaurants, bietet im "Little Italy" ein Zirndorfer Landbier, 0,4 Liter, für 3,60 Euro an. Er spricht von einem "nicht zu stoppenden Trend hin zu kleineren Biermengen im Ausschank". Schon heute sei in seinen Restaurants das 0,3 -Liter-Bier das meist getrunkene. Der Chef von 240 Mitarbeitern bestreitet nicht, dass diese Entwicklung auch etwas mit Geld zu tun hat. Indem sie die Einheit verkleinern, können die Wirte Preisanhebungen leichter kaschieren. Die Gastronomie reagiere damit auf stark gestiegene Einkaufspreise für das Bier, auf höhere Lohnkosten und andere finanzielle Belastungen. Das Mini-Seidla sei deshalb ein Kompromissangebot an preisbewusste Gäste: "Bei Premium-Bieren müsste man sonst für einen halben Liter fünf Euro nehmen."
Vier oder gar fünf Euro für einen halben Liter Bier? Es gab schon kleinere Summen, die Bambergs Biertrinker auf die Barrikaden getrieben haben. Doch glaubt man Schmidtlein, machen die Bamberger einen Fehler, wenn sie sehnsüchtig auf die Bierpreise im Umland blicken. "Bamberg kann man nicht mit Frensdorf vergleichen. Man muss Bamberg mit anderen Universitätsstädten vergleichen."
Preissensible Bamberger
Dennoch wird man ein "Preussen-Seidla" mit 0,4 Litern in Bambergs Brauereigaststätten vorerst wohl nicht erleben. Für das Mahrs-Bräu in der Wunderburg zumindest schließt es Stephan Michel aus, schon weil eine solche Größe zwischen dem 0,3-Liter-Bier und der Halben wenig Sinn machen würde. Gleichwohl kann Michel die Kollegen verstehen, die angesichts drückender Kosten nach dem Vorbild des Lebensmittelhandels vorgehen und den Preis belassen, aber den Inhalt reduzieren. Michel, der im vergangenen Jahr den Seidla-Preis von 2,60 auf 2,80 Euro angehoben hat, weiß aus eigener Erfahrung, wie sensibel die Biertrinker in Bamberg sind. "Die Wertigkeit für Bier ist allgemein recht schwach ausgeprägt bei uns. Und in Bamberg muss man alles verschenken", bedauert er.
Preisdruck und steigende Kosten sind aber nicht die einzigen Gründe, die für kleinere Ausschankeinheiten sprechen. "Für manche unserer Besucher ist die klassische fränkische Größe schon eine gewisse Herausforderung", sagt Markus Raupach, der in Bamberg die Deutsche Bierakademie betreibt und immer wieder erlebt hat, wie halb volle Biergläser im Schlenkerla zurückgelassen wurden. Auch Raupach spricht von einem Trend zu kleineren Einheiten und langsamerem Trinken. Obwohl er die panische Angst vieler Bamberger Wirte vor Preisanhebungen gut kennt, hält er den Preis als Kaufargument für überbewertet. Er habe das Gegenteil erlebt. "Viele Biertrinker sind gerne bereit etwas mehr zu bezahlen, wenn Qualität und Service stimmen."
Kommentator Jens macht sich seinen eigenen Reim auf die Entwicklung: "Wären die Bamberger von einem Bierpreis zwischen 3,50 und 4,00 Euro nicht geschockt, gäbe es auch wieder Seidla anstatt Fingerhüt."
Jammern auf hohen Niveau, so mancher Gastronom fährt mit einer schicken Limousine beim Einkauf vorm CC vor ! Original Lederjacke vom feinsten, die Nase hoch und sich als etwas besseres fühlen, da ja die Örtliche Prominenz im Laden verkehrt ! Das Seidla als 0,4 l zu verkaufen ist Purer Kapitalismus. Denn, der Tourist lässt aus Überraschung der Stärke des Bieres 1/4 stehen. Da denkt der Wirt ,, Das hätte ich verkaufen können " . Ich als Bamberger, meide die Innenstadt seit Jahren. Ich zahle für keinen Seidla 3,50 €. Das sind 7 Mark . Vor Einführung des Euros kostete ein Seidla im Schnitt 2,50 Mark. Das ist immerhin erst 15 Jahre her. Sollen sich doch die Gastronomen auf Touristen einstellen, ein Normalverdiener besucht die Innenstadt von Bamberg nicht. Die Gastronomie ist extrem Überteuert und auf Touristen zugeschnitten. Jetzt wird aus Gier , daß Seidla abgeschafft und höchstwahrscheinlich aus weniger mehr Geld geschäffelt! Mei Opa, hot immer zu mir gsocht, a Bamberger der sich ka Bier mer leisten kon, is a arma Sau !
Das Seidla abzuschaffen, ist für mich Kulturverlust ! 0,4 l ist ka Seidla !
Vor 100 Jahren hätte man einen Wirt, der auch nur auf die Idee gekommen wäre, aus der Stadt geprügelt.
Frankenfregger
Nachgedacht:
Wenn jemand halbvolle Gläser stehen lässt, dann sind die bezahlt, und damit kann es dem Wirt egal sein. Die Kalkulation hat doch damit nix zu tun. So ein Gschmarri !
Hauptroblem ist doch die Inflation unterzubringen ohne großen Aufstand !
Evtl. sollte auch ein Wirt das Seidla ab 99ct./Monat anbieten. Dann läuft es wieder das Geschäft. Siehe Autohersteller und Elektronikmärkte.
Schönen Sonntag ! Der Frankenfregger
Ruebenboetz
Hab ich des jetzt richtig verstanden - weil ein paar Touristen ihr Bier net austrinken sollen wir alle nur noch homöopathische Einheiten erhalten. Drehen wirs halt mal um. Nur weil wir Franken in der Regel mehr als zwei Seidla neibringen muss jeder Tourist a Mooß bestellen. Die muss dann auch im Verhältnis nicht so teuer sein, weil der Wirt ja mehr verkauft. Die Bayern sind nicht so blöd wie wir Franken - die stellen den Touristen im Hofbräuhaus einfach a Mooß hin - ob die Chinesen des dann austrinken ist dem Wirt doch wurscht.
Dafür, dass es neben Zigaretten eine der beliebtesten Volksdrogenist und so viel Geld damit gemacht werden könnte, ist die Plörre immer noch erstaunlich günstig. Bei den Zigaretten sind die Druffis ja auch gerne bereit, immer mehr zu bluten, warum nicht auch beim Alk?
Jammern auf hohen Niveau,
so mancher Gastronom fährt mit einer schicken Limousine beim Einkauf vorm CC vor !
Original Lederjacke vom feinsten, die Nase hoch und sich als etwas besseres fühlen, da ja die Örtliche Prominenz im Laden verkehrt !
Das Seidla als 0,4 l zu verkaufen ist Purer Kapitalismus.
Denn, der Tourist lässt aus Überraschung der Stärke des Bieres 1/4 stehen. Da denkt der Wirt ,, Das hätte ich verkaufen können " .
Ich als Bamberger, meide die Innenstadt seit Jahren. Ich zahle für keinen Seidla 3,50 €. Das sind 7 Mark .
Vor Einführung des Euros kostete ein Seidla im Schnitt 2,50 Mark. Das ist immerhin erst 15 Jahre her.
Sollen sich doch die Gastronomen auf Touristen einstellen, ein Normalverdiener besucht die Innenstadt von Bamberg nicht. Die Gastronomie ist extrem Überteuert und auf Touristen zugeschnitten.
Jetzt wird aus Gier , daß Seidla abgeschafft und höchstwahrscheinlich aus weniger mehr Geld geschäffelt!
Mei Opa, hot immer zu mir gsocht, a Bamberger der sich ka Bier mer leisten kon, is a arma Sau !
Das Seidla abzuschaffen, ist für mich Kulturverlust ! 0,4 l ist ka Seidla !
Vor 100 Jahren hätte man einen Wirt, der auch nur auf die Idee gekommen wäre, aus der Stadt geprügelt.
Nachgedacht:
Wenn jemand halbvolle Gläser stehen lässt, dann sind die bezahlt, und damit kann es dem Wirt egal sein. Die Kalkulation hat doch damit nix zu tun. So ein Gschmarri !
Hauptroblem ist doch die Inflation unterzubringen ohne großen Aufstand !
Evtl. sollte auch ein Wirt das Seidla ab 99ct./Monat anbieten. Dann läuft es wieder das Geschäft. Siehe Autohersteller und Elektronikmärkte.
Schönen Sonntag ! Der Frankenfregger
Hab ich des jetzt richtig verstanden - weil ein paar Touristen ihr Bier net austrinken sollen wir alle nur noch homöopathische Einheiten erhalten. Drehen wirs halt mal um. Nur weil wir Franken in der Regel mehr als zwei Seidla neibringen muss jeder Tourist a Mooß bestellen. Die muss dann auch im Verhältnis nicht so teuer sein, weil der Wirt ja mehr verkauft. Die Bayern sind nicht so blöd wie wir Franken - die stellen den Touristen im Hofbräuhaus einfach a Mooß hin - ob die Chinesen des dann austrinken ist dem Wirt doch wurscht.
Dafür, dass es neben Zigaretten eine der beliebtesten Volksdrogenist und so viel Geld damit gemacht werden könnte, ist die Plörre immer noch erstaunlich günstig. Bei den Zigaretten sind die Druffis ja auch gerne bereit, immer mehr zu bluten, warum nicht auch beim Alk?