Coburger Studenten illuminieren die "Villa Geyerswörth"

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Die "Eulenburg" vor zehn Jahren. Davor das Areal, auf dem Architekt Karl-Diethard Geyer das Stadthotel Geyerswörth im toskanischen Stil entstehen ließ. Saniert wurden im Zuge der Maßnahme auch zwei angrenzende Villen aus dem späten 19. Jahrhundert. Foto: Helga Brauner
Die "Eulenburg" vor zehn Jahren. Davor das Areal, auf dem Architekt Karl-Diethard Geyer das Stadthotel Geyerswörth im toskanischen Stil entstehen ließ. Saniert wurden im Zuge der Maßnahme auch zwei angrenzende Villen aus dem späten 19. Jahrhundert. Foto: Helga Brauner
Das Haus, das man als "Eulenburg" kennt, heute Foto: Matthias Hoch
Das Haus, das man als "Eulenburg" kennt, heute Foto: Matthias Hoch
 
Eine der beiden Villen aus dem späten 19. Jahrhundert, die heute als Restaurant zur Hotelanlage gehört. Foto: Horst Lange
Eine der beiden Villen aus dem späten 19. Jahrhundert, die heute als Restaurant zur Hotelanlage gehört.  Foto: Horst Lange
 
Die Eulenburg vor der Sanierung Foto: Helga Brauner
Die Eulenburg vor der Sanierung Foto: Helga Brauner
 
Foto: Helga Brauner
Foto: Helga Brauner
 
Foto: Helga Brauner
Foto: Helga Brauner
 
Der Garten, der zur "Eulenburg" gehörte, vor zehn Jahren Foto: Helga Brauner
Der Garten, der zur "Eulenburg" gehörte, vor zehn Jahren Foto: Helga Brauner
 
Foto: Helga Brauner
Foto: Helga Brauner
 
Foto: Helga Brauner
Foto: Helga Brauner
 
Foto: Helga Brauner
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Foto: Helga Brauner
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Die "Eulenburg" während der Sanierung mit dem Rohbau des Hotels davor Foto: Helga Brauner
Die "Eulenburg" während der Sanierung mit dem Rohbau des Hotels davor Foto: Helga Brauner
 
Foto: Helga Brauner
Foto: Helga Brauner
 
Foto: Helga Brauner
Foto: Helga Brauner
 
Foto: Helga Brauner
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Die "Eulenburg" neben dem neu gebauten Hotel heute Foto: Helga Brauner
Die "Eulenburg" neben dem neu gebauten Hotel heute Foto: Helga Brauner
 
Lange Zeit vergessen Foto: Helga Brauner
Lange Zeit vergessen Foto: Helga Brauner
 

Leuchten soll die "Villa Geyerswörth". Coburger Studenten illuminieren das Bamberger Vier-Sterne-Hotel am 31. August auf einem Areal, das bis vor zehn Jahren im Dornröschenschlaf lag. Der gesamte Bereich bis hin zur "Eulenburg" verwandelte sich, woran die Hochschüler erinnern.

Verwildert waren die Gärten. Inmitten von Schutt und Sperrmüll fristeten verwunschene Schönheiten des 19. Jahrhunderts ein tristes Dasein: Man hatte die Skulpturen auf dem Areal zwischen der Nonnenbrücke und dem früheren Stadtbad vergessen. Dem Verfall waren sie ebenso preisgegeben wie die "Eulenburg". Vor zehn Jahren aber erweckte man den gesamten Bereich, zu dem auch zwei denkmalgeschützte Villen zählen, zu neuem Leben. Ein städtebaulicher "Schandfleck" inmitten von Bambergs Altstadt erstrahlte in altem und neuem Glanz: Daran erinnern Studenten der Fachhochschule Coburg ab 31. August mit einer Lichtinszenierung, die bis 15. September allabendlich ab 21 Uhr zu bewundern ist.

Aber blicken wir zurück ins 14.
Jahrhundert, in dem sich eine Nürnberger Familie in Bamberg niederließ und das erste Kapitel von Schloss Geyerswörth schrieb: So errichteten die Namensgeber die Anlage zu einer Zeit, in der auch die ursprüngliche "Eulenburg" entstand. In einer Urkunde tauchte die Bezeichnung 1384 erstmals auf, wie die Autoren der Reihe "Kunstdenkmäler von Bayern" berichten. Wobei den Namen wohl der damals schon verwaiste Bau prägte, den nurmehr "Eulen" bewohnten.


Garten mit "Lusthäuslein"

Die Ruine verschwand samt ihrer gefiederten Bewohner. Der Name "Eulenburg" blieb. Viele Schicksale verbinden sich mit dem Anwesen, das im 16. Jahrhundert beispielsweise einem "Doktor der Rechte" gehörte: Johann Reuß, genannt Türk. Mit seiner Frau Barbara lebte der Jurist am Nonnensteg. Zur "Eulenburg" gehörten damals neben dem Haupthaus ein Hof, ein Garten und das "Lusthäuslein" des Paares. Bis Reuß den Komplex 1579 an Fürstbischof Johann Georg I. Zobel von Giebelstadt verkaufte - für 200 Florentiner. Womit das Areal zu Schloss Geyerswörth gehörte, das parallel dazu in den Besitz des Hochstifts wanderte.

Wie entwickelte sich der gesamte Bereich in den kommenden Jahren! Ein Renaissancegarten mit Orangen- und Pomeranzenbäumen entstand, von dem Joseph Heller als fränkischer Pionier der modernen Kunstgeschichte noch Jahrhunderte später schwärmte: "Dieser Lustgarten war es, der der Gegend um Bamberg den Namen des kleinen Italien erwarb."

An den bayerischen Staat fiel Schloss Geyerswörth 1803 im Zuge der Säkularisation. Ein Teil des Gartens wurde zur Promenade, das "Eulenburg"-Gelände verkauft. Michael Anton Bayerlein erwarb das Anwesen 1819, um darauf ein Lagerhaus zu bauen: Das Gebäude, das der Bamberger Wirtschaftsprüfer Herbert Brauner vor zehn Jahren parallel zum Bau des Hotels "Villa Geyerswörth" sanierte.


Als Privatklinik

Zwischendurch war das Haus, das man heute mit dem Begriff "Eulenburg" verbindet, noch zur Privatklinik geworden: Dr. Adolf Hübscher hatte den Besitz 1920 als Chirurg erworben und entsprechend umgestaltet. In den Gärten baute man Obst und Gemüse an, um Patienten mit gesunder Kost zu versorgen.

Vielleicht erinnern sich Senioren noch an den Milchladen, der sich nach dem Krieg in der "Eulenburg" befand? Dann aber sank das Anwesen schon in den Dornröschenschlaf, aus dem es Brauner weckte. "Ich weiß noch, wie mich das verfallene Haus als Kind faszinierte", erinnert sich Helga Brauner, die Schwester des heutigen Eigentümers. Ihrem Bruder steht die Bambergerin im Büro zur Seite und machte die "Eulenburg" somit auch zu ihrem Arbeitsplatz.

Ins rechte Licht rücken ab 31. August Coburger Studenten aber die "Villa Geyerswörth". Leuchten soll der Hotelkomplex samt seiner denkmalgeschützten Gebäude aus dem späten 19. Jahrhundert und an die wundersame Wandlung des Areals vor nunmehr zehn Jahren erinnern.