Campus wächst weiter

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Spatenstich für das neue Uni-Gebäude, unter anderem mit Minister Spaenle (4.v.r.) und Präsident Ruppert (2.v.r.) Foto: RiegerPress
Spatenstich für das neue Uni-Gebäude, unter anderem mit Minister Spaenle (4.v.r.) und Präsident Ruppert (2.v.r.) Foto: RiegerPress
 
 
 

Die Uni Bamberg errichtet am Schillerplatz ein Institutsgebäude für Orientalistik.

Die Universität Bamberg bleibt der Innenstadt treu und erweitert ihren Campus auf historischem Grund: in unmittelbarer Nähe des Schillerplatzes auf dem Gelände des ehemaligen Klarissenklosters, welches dort zwischen 1340 und 1803 existierte. Nach der Säkularisation wurde das Gebäude als Kaserne genutzt und später komplett abgerissen. Jetzt soll dort ein neues Institutsgebäude für die Orientalistik entstehen.

"Es gibt nicht viele geisteswissenschaftliche Universitäten in Deutschland mit der Fachrichtung Orientalistik. Und noch weniger, die in unserer Liga mitspielen", betonte Universitätspräsident Godehard Ruppert beim Spatenstich des neuen Gebäudes. Während andere Hochschulen diese Fachrichtung eher abbauen würden, stelle die Otto-Friedrich-Universität Bamberg dafür ein ganzes Gebäude als neues Heim zur Verfügung.
Und zwar inmitten der Altstadt von Bamberg, fußläufig zu den Bibliotheken und in direkter Nachbarschaft zum Zentrum für Denkmalpflege und Denkmaltechnologie am Zwinger.


Inklusive Tiefgarage

Gebaut werden soll, so schilderte Jürgen König, Leiter der Staatlichen Bauamtes Bamberg, ein dreigeschossiges Gebäude mit einer Nutzfläche von rund 1000 Quadratmetern. "Darin werden mehrere Seminar- und Büroräume ebenso Platz finden wie ein Raum für eine Diathek mit Schriftensammlung und eine Tiefgarage mit 46 Stellplätzen", erläuterte König. Bezugsfertig soll das Institutsgebäude zum Wintersemester 2018/19 werden.
Allerdings hat es das Bauamt laut König mit keiner leichten Baustelle zu tun. Zum einen gab es bereits im Vorfeld umfangreiche archäologische Untersuchungen, bei denen unter anderem 37 Gräber und Gruften des ehemaligen Klosters ausfindig gemacht werden konnten. Auch die bereits bestehende Nachbarbebauung stelle eine Herausforderung dar, da es kaum Bewegungsmöglichkeiten für große Maschinen gebe.

Die Kosten für das neue Institut bezifferte der ebenfalls anwesende Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) auf rund 6,86 Millionen Euro, die aus den Mitteln der Technologie-Allianz Oberfranken (TAO) stammen. "Mit dem Neubau und dem baldigen Erwerb des Hallenbades baut die Uni Bamberg weiter ihren Campus in der Innenstadt aus und setzt zugleich ein eindeutiges Zeichen", lobte Spaenle. Denn der Uni sei es in den letzten zwanzig Jahren gelungen, im Herzen des Weltkulturerbe ein Leistungsspektrum aufzubauen, auf welches sie stolz sein könne.
Aufgrund eines Platztausches kann das Institutsgebäude aus Technologiemitteln finanziert werden. Denn in die ursprünglich für geistes- und kulturwissenschaftlichen Fächer vorgesehenen Räumlichkeiten im Universitätsgebäude auf der Erba-Insel sind die TAO-Professuren eingezogen, um die unmittelbar benötigte Nähe zu den Informatik-Fächern sicherstellen zu können. Mit dem Erweiterungsbau der Teilbibliothek 4 am Heumarkt sowie dem Gebäude am Schillerplatz wird nun ein Ausgleichsraum für die Orientalistik geschaffen.


Arabistik, Iranistik, Turkologie

Hier werden künftig die drei wichtigsten Philologien des islamisch geprägten Kulturraumes in Asien und Nordafrika vertreten sein: die Arabistik, die Iranistik und Turkologie. Das Lehrangebot erstreckt sich von der reinen Sprachausbildung über sprach- und literaturwissenschaftliche Themen bis hin zu religions-, kultur- und politikwissenschaftlichen Fragestellungen mit historischem oder gegenwartsbezogenem Bezug. Das Institut umfasst derzeit sieben Lehrstühle und Professuren.