Die Markgemeinde hat als erste im Landkreis das Förderprogramm absolviert und das schnelle Internet in Betrieb genommen.
Manchmal benötigt auch die virtuelle Welt noch ein analoges Symbol. Also musste zum offiziellen Start des schnellen Internets ein großer roter Knopf her, auf den Bürgermeister Johannes Maciejonczyk (CSU) und die angereisten Politiker drücken durften. Unter ihnen auch Heimatminister Markus Söder (CSU). Denn Burgebrach ist in Sachen Breitbandausbau nicht irgendeine Kommune, sondern eine besonders schnelle. Und das nicht allein bei der Geschwindigkeit, die das Netzt mit mehr als 25 Kilometern neue verlegter Glasfaserkabel erlaubt. Besonders schnell war die Marktgemeinde auch beim Wettlauf um die staatlichen Fördermittel.
Burgebrach war im vergangenen Juli die erste Gemeinde im Landkreis Bamberg und die vierte in ganz Oberfranken, die nach dem im Januar 2014 beschlossenen neuen Förderrichtlinie einen Vertrag über den Ausbau abschließen konnte. Beinahe wäre man sogar zu schnell gewesen. Dann hätte es statt 60 Prozent nur 40 gegeben.
So kann sich Burgebrach über Fördermittel in Höhe von knapp 570 000 Euro freuen, bei einem Eigenanteil von rund 380 000 Euro. Und damit ist nicht nur der Kernort Burgebrach mit schnellem Internet versorgt, sondern die gesamte Marktgemeinde mit allen ihren 27 Ortsteilen im 88 Quadratkilometer großen Gemeindegebiet. "Ich bin besonders stolz, dass keine Gemeinde der zwei Geschwindigkeiten", sagte denn auch Bürgermeister Maciejonczyk beim offiziellen Start. Die sei nahezu einzigartig in Oberfranken und auch bayernweit. Auf den Tag genau ein Jahr hat es gedauert von der Übergabe des Förderbescheids bis zur Eröffnung der neuen Datenautobahn. Man habe das sogar ohne Beteiligung eines Planungsbüros geschafft, betonte Maciejonczyk und lobte seine Verwaltung.
Minister Söder verglich es dann mit Fußball: "Eine gute Vorlage kann man fünf Meter vor dem Tor reinmachen oder auch versäbeln." Burgebrach habe die Vorlage (das Förderprogramm des Freistaats) "in vorbildlicher Weise" vollendet. "Ihr seid die absolute Nummer eins in Oberfranken", stellte er fest. Ansonsten zeigte sich der Heimatminister froh, nach einer einwöchigen Tour durch Südbayern endlich wieder in Franken zu sein.
Im Gegenzug gab's als Geschenk eine weiße Gitarre aus dem Musikhaus Thomann. Das Unternehmen im Ortsteil Treppendorf profitiert mit seinem umfangreichen Online-Handel mit am meisten von der neuen Breitband-Infrastruktur. Landrat Johann Kalb (CSU) merkte dazu an: "Lieber Markus, hier siehst du, wo die Musik wirklich spielt."
Zum symbolischen Knopfdruck auf dem Platz vor dem Bürgerhaus läuteten dann auch noch die Kirchenglocken. Zufall oder geplant? Es war jedenfalls keine Extrahuldigung an die neue Datenautobahn, sondern das reguläre Zehn-Uhr-Läuten.