Ein betrunkener Kradfahrer war auf der Autobahn mit hoher Geschwindigkeit unterwegs, stürzte daraufhin und verletzte sich schwer. Als die Rettungskräfte vor Ort waren, wurden sie allerdings von einem Drängler gestört.
Ein betrunkener Motorradfahrer hat auf der A73 bei Bamberg einen schweren Unfall gebaut. Die Einsatzkräfte beschäftigte aber auch ein Autofahrer, der einfach dreist hinter der Feuerwehr durch die Rettungsgasse fuhr und gestoppt werden musste.
Der 61-jährige Kradfahrer war am Donnerstagabend (24. August 2023) auf der Autobahn in Richtung Nürnberg unterwegs und sei dabei "offensichtlich gerast", wie die Verkehrspolizeiinspektion Bamberg am Freitagvormittag meldet. Er sei aufgefallen, weil er andere Verkehrsteilnehmer, die bereits selbst mit hoher Geschwindigkeit fuhren, nochmals deutlich schneller überholt habe.
Schwerer Unfall auf A73 bei Bamberg: Motorradfahrer stürzt nahe Strullendorf
Direkt nach einem Überholmanöver verlor er aber ohne ersichtlichen Grund die Kontrolle über seine Maschine, stürzte zu Boden und schlitterte die Mittelschutzplanke entlang. Das Motorrad fuhr noch etwa 200 Meter alleine weiter und fiel dann erst um. Unfallzeugen setzten schnell einen Notruf ab, sodass Notarzt und Rettungsdienst vor Ort die Versorgung des Verletzten übernehmen konnten.
Der 61-Jährige wurde mit mittelschweren Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht. Ein Rettungshubschrauber war ebenfalls vor Ort, wurde für den Transport aber nicht benötigt. Bei einer ersten Befragung gab der Kradfahrer an, dass er sich einfach nur "verbremst" hätte. Allerdings sei den Polizeibeamten ein deutlicher Alkoholgeruch aufgefallen. Ein Alkotest war aufgrund seiner Verletzungen und der laufenden medizinischen Versorgung zwar nicht möglich. "Aber der Verdacht auf eine maßgebliche Alkoholisierung war eindeutig", fügt die Polizei an.
Zwei Blutentnahmen wurden angeordnet, die später im Krankenhaus erfolgten. Die Staatsanwaltschaft Bamberg ordnete auch die sofortige Sicherstellung seines Führerscheins an. Das Motorrad war mit geschätzten 2500 Euro ein wirtschaftlicher Totalschaden und musste abgeschleppt werden. Es entstand aber kein Fremdschaden. Der Fahrer muss sich nun wegen Trunkenheit im Straßenverkehr verantworten und laut Polizei wahrscheinlich für längere Zeit auf seinen Führerschein verzichten.
Rettungsgassen-Drängler auf A73 von Feuerwehr gemaßregelt
Durch den Unfall bildete sich ein Rückstau, da für die Rettungsarbeiten zumindest kurzfristig die komplette Fahrbahn in Richtung Nürnberg gesperrt werden musste. Die Freiwillige Feuerwehr fuhr durch die gebildete Rettungsgasse zur Unfallstelle, bemerkte dabei aber ein Auto, das ihnen folgte. Der Rettungsgassen-Drängler wurde daraufhin von der Feuerwehr angehalten, vom Gruppenführer angesprochen und zurück in die Fahrzeugschlange verwiesen.
Die Feuerwehr meldete den Vorfall der Polizei zur Anzeigenerstattung. Der Fahrer muss mit einem Bußgeldverfahren rechnen. Die Verkehrspolizei bedankt sich bei allen eingesetzten Feuerwehren für den Einsatz. Laut dem aktuellen Bußgeldkatalog drohen nicht berechtigten Verkehrsteilnehmern beim Befahren einer Rettungsgasse 240 Euro Bußgeld, zwei Punkte ins Flensburg sowie ein Monat Fahrverbot, wie der ADAC erklärt.