Cybercrime-Experten aus Bamberg halfen dem BLKA dabei, ein Drogennetzwerk auffliegen zu lassen, das jahrelang im Darknet tätig war. Bei Razzien fand die Polizei dann eine große Menge Beweismaterial.
Erfolg für die Bamberger Cybercrime-Experten: Den Ermittlern aus Bayern ist gemeinsam mit dem Bayerischen Landeskriminalamt (BLKA) gelungen, einen umfassenden Drogenhandel über das Internet aufzuklären. Im Zuge der mehrere Jahre dauernden Ermittlungen wurden sieben Beteiligte aus Berlin, Nordrhein-Westfalen und den Niederlanden ausfindig gemacht und zum Teil bereits verurteilt. Dies teilte die Zentralstelle Cybercrime Bayern bei der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg am Freitag (5. Januar 2024) mit.
In Gang gekommen waren die Ermittlungen nach dem Tod eines 44-Jährigen aus dem oberbayerischen Rosenheim, der sich Kokain über einen Shop im Internet bestellt hatte und unter anderem an einer Vergiftung gestorben war. Die Spur führte demnach zu einem 46-Jährigen in Berlin. In seiner Wohnung fanden Ermittler rund 35 Kilogramm Drogen.
Bamberger Cybercrime-Ermittler schnappen Drogendealer - nach Handel im Darknet
Einen weiteren Beteiligten nahm die Polizei ebenfalls in Berlin fest, in dessen Wohnung in den Niederlanden fanden sich demnach vier Kilogramm Drogen. Zusammen sollen die Männer rund 60 Kilogramm Drogen über das Darknet und das frei verfügbare Internet verkauft und damit mehr als 500.000 Euro verdient haben. Sie wurden vor dem Landgericht Bamberg zu mehr als sieben Jahren Haft verurteilt.
Die weiteren Ermittlungen führten den Angaben nach zu einer 31-Jährigen und einem 35-Jährigen in Nordrhein-Westfalen, die für den weltweiten Versand der Drogen zuständig waren. Beide wurden mittlerweile zu Haftstrafen von mehr als sechs Jahren verurteilt.
Aufgrund der Geständnisse der Verurteilten und andauernder Ermittlungen konnte die Polizei drei weitere mutmaßliche Beteiligte festnehmen, darunter ein 31-Jähriger aus den Niederlanden, der als Kurier tätig gewesen sein soll, und bei seiner Festnahme im August 2023 rund 20 Kilogramm Drogen bei sich führte. Die Ermittlungen gegen die drei Männer dauern an. Ein 28-Jähriger befindet sich derzeit in Auslieferungshaft in den Niederlanden.
Die Bamberger Cybercrime-Stelle hat erst kürzlich erschreckende Zahlen aus dem Jahr 2023 veröffentlicht: Demnach bemerken die Ermittler einen beunruhigenden Trend bei Internetverbrechen.
Vorschaubild: © Marijan Murat (dpa)