Vater auf Rachezug: Jugendliche entführt, gewürgt und mit Fleischspieß bedroht

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Was klingt wie die Handlung eines Rache-Actionfilms wurde in Bamberg zur Realität. Ein Vater hat wohl Selbstjustiz ausgeübt, nachdem sein Sohn ausgeraubt wurde. Gegen ihn wird nun ermittelt.

Die Kriminalpolizei Bamberg ist aktuell mit zwei gewaltsamen Vorfällen auf dem Lagarde-Gelände beschäftigt. Nach neuesten Erkenntnissen könnten die Ereignisse vom vergangenen Freitag und Samstag in Verbindung stehen. Ein Vater soll demnach Selbstjustiz ausgeübt haben.

Am Freitag (7. November 2025) geriet ein 16-Jähriger auf der Lorenz-Krapp-Straße in eine Auseinandersetzung, als er im vierten Stockwerk eines Parkhauses auf bekannte Jugendliche traf. Während er das Parkhaus verlassen wollte, wurde er von einem 14-Jährigen von hinten gepackt, am Hals gehalten und bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt. Ein weiterer 14-Jähriger soll ihn geschlagen und getreten haben. Den Jugendlichen wird vorgeworfen, dem 16-Jährigen danach eine Bauchtasche entwendet zu haben. Die Polizei ermittelt wegen Raubes.

Vater aus Bamberg übt Selbstjustiz aus - Polizei ermittelt wegen Geiselnahme

Am Samstagnachmittag machte sich der Vater des 16-Jährigen selbst auf die Suche nach den vermeintlichen Tätern. Dabei führte es ihn zu zwei Jugendlichen, die er in eine Autowerkstatt brachte und dort über eine Stunde festhielt. In diesem Raum soll er die beiden geschlagen, gewürgt und mit einem Fleischspieß bedroht haben, um Informationen zu erpressen. Ein Werkstattmitarbeiter beendete die Situation, indem er alle hinauswarf. Die Polizei wurde damals nicht informiert, ermittelt jedoch nun wegen Geiselnahme.

Später am Samstagabend, gegen 21.30 Uhr, gab es einen erneuten Vorfall in der Lorenz-Krapp-Straße. Der Vater des Opfers soll Personen bedroht haben, die er mit dem Übergriff auf seinen Sohn in Verbindung brachte. Eine Schreckschusswaffe wurde dabei auf eine Personengruppe gerichtet. Die Situation eskalierte körperlich, Zeugen alarmierten die Polizei. Es wurden keine Schüsse abgegeben; der Mann wurde vorläufig festgenommen. Gegen ihn liegt ein Haftbefehl wegen Geiselnahme vor, der mit Auflagen außer Vollzug gesetzt wurde.

Im Verlauf dieser Woche sicherte die Polizei Beweismaterial und analysierte Videoaufnahmen. Die Ermittlungen werden von der Kriminalpolizei Bamberg unter Leitung der Staatsanwaltschaft Bamberg und mit Unterstützung der Polizeiinspektion Bamberg-Stadt durchgeführt. Zeugen, die Hinweise zu den Vorfällen geben können, werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 0951/9129-491 bei der Kriminalpolizei Bamberg zu melden.

Die Originalmeldung wurde übermittelt vom Polizeipräsidium Oberfranken. 

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Vorschaubild: © Oliver Killig/dpa-Zentralbild/dpa