Ein kleines Mädchen ist am Sonntag von einem Fuchs gebissen worden. Experten streiten über den Umgang mit den wildlebenden Tieren in Deutschland.
Eine seltene Tierattacke hat sich am Sonntagvormittag (28. Dezember 2025) in Northeim im südlichen Niedersachsen für Aufsehen gesorgt: Ein Fuchs, der zunächst zutraulich wirkte, griff ein fünfjähriges Mädchen an. Davon berichtet die Polizeiinspektion Northeim.
Demnach sei bereits im Laufe des Sonntagvormittags über den Polizeinotruf mehrfach ein Fuchs im Northeimer Stadtgebiet gemeldet worden. Das Tier habe wenig Scheu gezeigt, konnte jedoch zunächst nicht mehr gefunden werden.
Fuchsattacke in Northeim: Mädchen verletzt
Zum Angriff kam es dann gegen 11.35 Uhr: Der Fuchs biss das Mädchen (5) ins Bein, das zur weiteren medizinischen Versorgung in ein Krankenhaus in Göttingen gebracht.
Nach einer intensiven Suche wurde das Tier schließlich gegen 13.10 Uhr in der Göttinger Straße entdeckt und eingefangen. Nach Rücksprache mit einer Tierklinik und dem Veterinäramt Northeim sei aufgrund des Verhaltens des Tieres nur "eine fachgerechte Tötung in Betracht" gekommen, erklärt die Northeimer Polizei. Diese sei "durch einen Jäger in einem Waldstück durchgeführt" worden.
Northeim liegt im südlichen Teil von Niedersachsen, etwa 20 Kilometer nördlich von Göttingen und rund 100 Kilometer südlich von Hannover.
Füchse in Deutschland: Kulturfolger mit wachsender Präsenz
Füchse gehören zu den erfolgreichsten Kulturfolgern in Deutschland. Ihre Population hat sich in den letzten Jahrzehnten deutlich erholt, insbesondere seit der Tollwut durch gezielte Impfkampagnen ausgerottet wurde. Heute sind Füchse in städtischen Gebieten keine Seltenheit mehr.
Mit ihrem hohen Anpassungsvermögen haben sie gelernt, sich in urbanen Räumen zu bewegen und dort Nahrung zu finden. Parks, Hinterhöfe und Müllcontainer bieten ihnen einfache Möglichkeiten zur Nahrungssuche. Diese Nähe zum Menschen führt jedoch zunehmend zu Konflikten, da die Tiere ihre natürliche Scheu verloren haben und manchmal als aggressiv wahrgenommen werden, wie der NABU erklärt.