Die Wiederwahl des 47-jährigen Finanzreferenten der Stadt Bamberg, Bertram Felix, war nicht gefährdet. Dennoch kam es auch zu Kritik.
"Ich freue mich sehr auf weitere vertrauensvolle Jahre mit Ihnen." Bertram Felix lässt sich nichts anmerken, als am Mittwochabend gegen halb neun fest stand, dass er auch in den künftigen sechs Jahren die finanziellen Geschicke der Stadt Bamberg wird steuern dürfen. Wenige Augenblicke zu vor hatte Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) das Ergebnis der geheimen Wahl verkündet, es war der Tagesordnungspunkt 97.
Es bestätigte die Erwartungen vieler, dass die Bestätigung des 47-jährigen Volkswirts niemals wirklich gefährdet war, zeigte aber auch, dass Felix, der im Mai 2021 seine dritte Amtszeit als berufsmäßiger Stadtrat beginnt, nicht wenige Kritiker im Stadtrat hat. Von insgesamt 44 abgegebenen Stimmen erhielt Felix 25. Sechs Stimmen waren ungültig, weil sie leer geblieben waren oder ein nein enthielten. 13 Stimmen gingen an andere Mitglieder im Stadtrat und Personen im Umfeld der Stadt, die gar nicht offiziell aufgestellt waren. Unter anderen erhielten Hans-Günter Brünker (Volt) fünf Stimmen, Wolfgang Metzner (SPD) zwei, Peter Neller (CSU), Martin Pöhner (FDP), Fabian Dörner (Die Partei), Vera Mamerow (Grünes Bamberg), Felix Holland (SPD) und Veit Bergmann (Stadtbau) je eine.
Vor der Wahl hatte Hans-Günter Brünker (Volt) eine Ausschreibung der Position des Finanzreferenten beantragt, musste sich aber mit nur acht Stimmen einer klaren Mehrheit geschlagen geben. Wie erwartet stimmte ein Teil der Grünen sowie die Stadträte der Linken für die Ausschreibung der Stelle, während ein Teil dagegen war. Auch die CSU, die nach eigener Darstellung zuvor versucht hatte, ein Bündnis gegen Felix zu schmieden, stimmte nun gegen den Antrag Brünkers und die Ausschreibung. "Wir wollen keine Schlachten schlagen, die von vorneherein verloren sind", hatte Ursula Redler (CSU-BA), diese widersprüchliche Position am Vortag erklärt.
Brünker begründete seine Forderung mit der bereits zwölfjährigen Amtszeit von Felix. "Er hat in diesen Jahren sichtbare Spuren hinterlassen. Aber 18 Jahre sind zu viel." Der Volt-Stadtrat, der Felix vorwarf, eine eigene politische Agenda zu verfolgen und den Stadtrat nicht genügend zu unterstützen, wurde von Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) scharf angegangen. "Missbrauchen Sie nicht die Plattform, um die Persönlichkeitsrechte von Herrn Felix zu verletzen", rief Starke ins Gremium, als Brünker auf Befürchtungen im Stadtrat zu sprechen kam.
Der OB bezeichnete den Kämmerer als exzellenten Fachmann, dessen guter Ruf weit über den Grenzen der Stadt hinaus bekannt sei. "Unser Ziel als Stadt ist es als Arbeitgeber, gute Leute zu behalten", sagte Starke. Dies gelte gerade auch für Felix, dessen Wirken bei vielen Projekte für die Stadt segenshaft gewesen sei. Mitten in der Corona-Krise eine solche Zusammenarbeit in Frage zu, sei gefährlich und riskant.
anders war es wohl nicht zu erwarten... was hätte er auch machen sollen wenn er nicht mehr gewählt werden würde. Ist schon ein hartes Los als Wahlbeamter
Ob wohl, die benötigten Jahre Wartezeit für eine Pension hat er ja schon erreicht.
... und das ist richtig so.
Philosophen sollten sich nicht einmischen, wenn es um wirtschaftlichen Sachverstand geht. Und der ist bei Bertram Felix unzweifelhaft vorhanden. Und Gott sei Dank ist er kein Bücknicker, der es versucht, jedem recht zu machen. Weiter so.
Ich zitiere:
"Von insgesamt 44 abgegebenen Stimmen erhielt Felix 25. Sechs Stimmen waren ungültig, weil sie leer geblieben waren oder ein nein enthielten. 13 Stimmen gingen an andere Mitglieder im Stadtrat und Personen im Umfeld der Stadt, die gar nicht offiziell aufgestellt waren. "
Was für ein Elend in diesem Stadtrat. Ein paar schreiben "nein" auf den Stimmzettel, und noch mehr Schlauberger hätten gerne jemanden zum Kämmerer, der gar nicht zur Debatte stand und schreiben dessen Namen drauf. Das ist schon hart, wenn solche Leute für das Wohl Bambergs verantwortlich sein wollen. Schon beim Wählen machen sie Fehler.
tja was soll man nun dazu sagen, ist halt nun mal unsere städtische elite, damit müssen wir leben
scheinbar kommt es gar nicht so richtig auf eine passende Qualifikation für dieses Amt an?
Klar, früher war so eine Wahl eher Formsache...
jetzt wird sie zum Klamauk der Spaß-Stadträte