Für das Großprojekt hat Miriam Langenbucher die anstehende Verbeamtung aufgegeben, weil sie fest vom Erfolg des Vorhabens überzeugt ist und sich darauf freut, als Leiterin von Anfang an mitwirken zu können.
Baumwipfelpfad. Für Miriam Langenbucher gibt es nichts anderes mehr. Um dieses Vorhaben realisieren zu können hat die Winzerstochter die anstehende Verbeamtung in Rheinland-Pfalz aufgegeben. Aus jedem ihrer Sätze zum Großprojekt spricht Begeisterung. Die 29-Jährige brennt für das, was sie sozusagen aus dem Nichts mitgestalten darf. Vieles ist Neuland für sie und die Staatsforsten. Das erste Jahr wird eines der Erprobung, die folgenden der Nachjustierung dienen. Der Erfolg der neuen Einrichtung steht für Miriam Langenbucher außer Frage.
Nach der Arbeit im Controlling der rheinland-pfälzischen Forstverwaltung ist die Forstingenieurin seit Oktober letzten Jahres bei den Bayerischen Staatsforsten angestellt - als Leiterin des Baumwipfelpfades bei Ebrach. Für den sind die Arbeiten, derzeit der Parkplatzbau, in vollem Gang. Der offizielle Spatenstich wird im Juli erfolgen.
Fürs kommende Frühjahr ist die Eröffnung geplant. Schon seit Monaten ist die 29-Jährige mindestens einmal pro Woche vor Ort.
Für die Umsetzung des rund 8 Millionen Euro teuren Projektes der Bayerischen Staatsforsten, das als Ergänzung zum "Steiger waldzentrum/Nachhaltigkeit erleben" im Handthal konzipiert ist, arbeitet die Forstingenieurin in einer mehrköpfigen Projektgruppe (Immobilien und weitere Geschäfte) bei den Bayerischen Staatsforsten in Regensburg, die das Vorhaben derzeit noch von dort aus koordiniert. Bereits fertig gestellt ist seitens des Straßenbauamtes die Abbiegespur zum Parkplatz, der seinerseits im Werden ist. Jede Woche finden mit Architekten Thomas Feigl Abstimmungstermine statt.
Gebaut werden soll neben dem über einen Kilometer langen und an die 20 Meter hohen Pfad mit seinem 40-Meter-Aussichtsturm rund um die so genannte Zentrumsbuche auch ein Verwaltungsgebäude und ein gastronomischer
Betrieb. "Für den Pächter ist die Ausschreibung gerade angelaufen", erklärt die Pfadleiterin. Ebenso wird im Moment die Frage geklärt, wer das Marketing übernimmt. Nach und nach werden die weiteren Personalien geklärt, so Langenbucher. Unter anderem werden Pfadläufer oder Kassenpersonal gesucht. Schließlich werden jährlich etwa 150 000 Besucher erwartet, bei ganzjähriger Öffnungszeit. Miriam Langenbucher spricht immer wieder von Synergie-Effekten und Kooperation, womit sie regionale Anbieter meint. "Es geht um Impulse für die gesamte Region." Spätestens im kommenden Jahr wird die 29-Jährige auch von der Oberpfalz ins Frankenland ziehen.
Ihren neuen Job betrachtet sie als "interessante Herausforderung". Die "Bedeutung der multifunktionalen Forstwirtschaft, die Auswirkungen nachhaltiger Nutzungen begreifbar zu machen", formuliert sie als ihre Ziele.
Wobei sie mit allen Projektpartnern "netzwerken" möchte, damit der Baumwipfelpfad zu einem attraktiven Ausflugsziel für alle wird. Dazu soll schließlich auch die Barrierefreiheit dienen. Denn der gesamte. ausschließlich aus heimischem Holz zu fertigenden Baumwipfelpfad wird barrierefrei gebaut.
"Ganz gut dabei" Die Leiterin des Ebracher Baumwipfelpfades hat sich selbstverständlich ähnliche Einrichtungen angesehen. Im Gegensatz dazu diesen wird man beim Ebracher Turm auf 40 Metern praktisch im Freien stehen. Etwas, das von etlichen Besuchern sicher Mut verlangen wird. "Den Turm gibt es in der Form praktisch noch nicht". Bekanntlich habe die Staatsforsten die Konzeption von der Erlebnisakademie Bad Kötzting übernommen.
Auf Nachfrage zum Zeitplan ist sie froh darüber, bestätigen zu können, dass man derzeit "ganz gut dabei" sei. Apropos dabei, das ist auch immer die treue Jagdhündin "Mara".
... dass für die Sicherheit des Parkplatzes und für die Restaurantfläche viele alte Biotopbäume und ausgewiesene Methusalembäume gefällt wurden - solche Bäume, die man auf dem Baumwipgelpfad eigentlich gerne gesehen hätte.
Und schade, dass der große Publikumsmagnet für den Baumwipfelpfad nicht rechtzeitig kommt: Das Prädikat "Nationalpark Steigerwald". So werden auf Staats(forst)kosten viele Millionen verbaut, die nie wieder herein gewirtschaftet werden.