Bamberger Personenfähre legt bald wieder ab

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Ernstfallübung vor Saisonbeginn Mitte März: Franz Hellmann, einer der ehrenamtlichen Fährleute, wirft einen Rettungsring in die Regnitz. Fotos: Matthias Hoch/ Archiv Barbara Herbst
Ernstfallübung vor Saisonbeginn Mitte März: Franz Hellmann, einer der ehrenamtlichen Fährleute, wirft einen Rettungsring in die Regnitz. Fotos: Matthias Hoch/ Archiv Barbara Herbst
Christian Salomon (links) ist der für den Fährbetrieb zuständige Projektleiter beim Don-Bosco-Jugendwerk.
Christian Salomon (links) ist der für den Fährbetrieb zuständige Projektleiter beim Don-Bosco-Jugendwerk.
 
Ende September 2012 weihte Staatssekretärin Melanie Huml die Personenfähre ein.
Ende September 2012 weihte Staatssekretärin Melanie Huml die Personenfähre ein.
 
Hunderte säumten bei der "Schiffstaufe" das Regnitz-Ufer am Mühlwörth.
Hunderte säumten bei der "Schiffstaufe" das Regnitz-Ufer am Mühlwörth.
 

Die Winterpause geht zu Ende. Ab 26. März können in Bamberg Fußgänger und Radfahrer auf der Regnitz wieder zwischen Mühlwörth und dem Oberen Leinritt übersetzen.

16 Kilogramm wiegt der neue Anker, mit dem die Fähre im Hain künftig ausgestattet ist. Er ist ein ganzes Stück schwerer als der alte und muss für den höchst unwahrscheinlichen Fall an Bord sein, dass das Gierseil reißt, an dem das Wasserfahrzeug hängt. Sagt Christian Salomon, der Projektleiter. Der Umgang mit dem Anker, mit den Rettungsringen und der Rettungsweste sind einige der Punkte, die er in den vergangenen Tagen mit den ehrenamtlichen Fährleuten vor Ort besprochen hat.

Obwohl die Termine für die Einweisung an Bord und an Land in das späte Wintergastspiel Mitte März fiel, fanden sie statt - bei Schneegestöber und Frost traten die Helfer an und ernteten dafür ein Lob von Salomon. Die ersten Bewegungen der Fähre nach langer Winterpause blieben nicht unbeachtet: Einige Spaziergänger wären am liebsten gleich übergesetzt, wurden von Salomon aber auf die Zeit ab 26.
März vertröstet.



Am Dienstag vor Ostern startet sie in ihre erste "richtige" Saison: Bis Ende Oktober wird sie an sechs Tagen in der Woche Mühlwörth und Oberen Leinritt und somit Inselstadt und Stephansberg auf kurzem Weg miteinander verbinden, wie es an dieser Stelle schon früher der Fall war.

Offizielle Enthüllung am 26. März
An die Geschichte dieser Verbindung erinnert künftig eine Tafel des Vereins Flussparadies Franken. Sie wird am 26. März um 11 Uhr nahe der Schleuse 100 enthüllt. Mit der Einweihung der Tafel beginnt die Fähr-Saison und damit ein paar Tage früher, als geplant. Start sollte eigentlich im April sein.

Doch vom Osterwochenende versprechen sich Christian Salomon vom Jugendhilfe-Projekt "Zahltag" und Emil Hartmann als Gesamtleiter des Projektsträgers, des Jugendwerks Don-Boscos, schon einen ersten Ansturm - sofern das Wetter zum Spazierengehen in Hain und Altstadt einlädt.

Nach seinen Erwartungen für den Fährbetrieb 2013 gefragt, antwortet Hartmann: "Ich wäre froh, wenn die Saison so anfangen würde, wie sie aufgehört hat. Und zwar sowohl was die Zahlen angeht, als auch die Stimmung."
In den knapp fünf Wochen zwischen der Einweihung Ende September und dem Beginn der Winterpause wurden 3300 Passagiere befördert.

Kleine Neuerungen
Nur kleine Neuerungen soll es heuer geben. Zum Beispiel gedruckte Informationen über die ungewöhnliche Idee hinter der Fähre mit dem nicht minder ungewöhnlichen Namen "Chance Jugend": Handzettel werden für Interessierte in wetterfesten Kästen an den beiden Anlegestellen zum Mitnehmen bereit liegen.

Das Projekt "Zahltag" ist in doppelter Hinsicht Nutznießer des Fährbetriebs: Er bietet zum Einen arbeitslosen Jugendlichen Gelegenheit, sich ein paar Euro bar auf die Hand zu verdienen. Zum Anderen dienen die Einnahmen der Finanzierung des Jugendhilfe-Projekts.

Die "Tagelöhner" arbeiten immer zusammen mit einer Frau oder einem Mann aus dem Team der ehrenamtlichen Fährleute. 26 Bürgerinnen und Bürger machen bislang mit. Hartmann hofft, dass die "Mannschaft" heuer auf 50 wächst: "Wir müssen doch eine relativ lange Zeit und lange Tage abdecken. Das ist für 26 Leute ziemlich viel."