Über Monate hat die Bamberger Brauerei "Greifenklau" ihre Brauerei umbauen lassen. Lieferprobleme hatten den Zeitplan durcheinander gebracht und für einen kurzzeitigen Biernotstand geführt. Jetzt gibt es aber das erste Lagerbier.
- Bamberger Brauerei "Greifenklau" schenkt erstes Bier nach Umbau aus
- "War sportlicher Zeitplan": Lieferschwierigkeiten verzögern Bierproduktion
- Brauerei kurzzeitig "leergetrunken": Kollegen-Brauerei muss aushelfen
- Bierhauptsorte seit kurzem fertig - weitere folgen
Die Bamberger Brauerei "Greifenklau" am Laurenziplatz 20 hat vor kurzem einen aufwendigen Umbau ihres Sudhauses beendet. Lieferschwierigkeiten machten dem Zeitplan zwischenzeitlich einen Strich durch die Rechnung, wodurch das Bier ausging. Doch Miteigentümer Sigmund Brockard Junior hat eine erfreuliche Nachricht: "Das Lager füllt sich."
Bamberger Brauerei "Greifenklau" erlebt Biernotstand: "Keiner konnte Engpässe vorhersehen"
Brockard führt die Brauerei "Greifenklau" in vierter Generation. "Unsere Brauanlage war über 50 Jahre alt und hat eine Reparatur nötig gehabt. Wir haben das komplette Herz erneuert und energetisch hoch optimiert, um auf den neusten Stand zu kommen und effizienter zu werden." Dabei habe es sich um die Anlagentechnik zum Bierbrauen, Lagern und um die Filtration gedreht. Strom- und Wasserleitung seien zudem modernisiert worden.
Die Abrissarbeiten begannen Ende Oktober 2021. Das Bamberger Unternehmen Kaspar Schulz habe einen neuen Braublock geliefert und den vorhanden Whirlpool hierfür optimiert. "Es wurden auch zwei weitere Gär- und Lagertanks installiert, um eine optimale Reifezeit zu garantieren", so Brockard. Ein Kran hob dafür die Brau- und Tankanlage über das Dach der Gaststätte, um sie im Brauhaus aufzustellen.
Anfang Mai 2022 habe die Familie mit dem ersten Bier gerechnet. "Es war ein sehr sportlicher Zeitplan", konstatiert Brockard. "Wir konnten ihn fast einhalten, aber keiner konnte die Lieferengpässe durch die Ukraine- und Corona-Krise vorhersehen." Einzelne elektronische Teile seien nicht schnell genug geliefert worden, der Brauprozess habe sich dadurch verzögert. Für einen Tag sei Familie Brockard daher das Bier ausgegangen. Auf Facebook hieß es in diesem Zuge am Samstag (21. Mai 2022): "Sapperlot und Respekt an Euch! Ihr habt es tatsächlich geschafft, unsere Brauerei leerzutrinken. Damit haben wir nicht gerechnet."
Qualität soll gleich bleiben - diese Biersorten sind in Planung
So habe die Bamberger Brauerei Keesmann kurzzeitig mit ihrem Bier aushelfen müssen. Am Dienstag (24. Mai 2022) konnten die Brockards der Öffentlichkeit jedoch das fertig ausgereifte Lagerbier präsentieren. Neben dieser Kernsorte solle bald auch ein Kellerbier, ein Helles und eventuell weitere Sorten hinzukommen. "Jetzt passt alles. Wir brauen fleißig und das Lager füllt sich." Die Gäste könnten sich auf die gewohnte Qualität des Bieres einstellen, betont Brockard Junior.