Bambergs Oberbürgermeister Andreas Starke präsentierte den "Abfallhai" - einen Hightech-Mülleimer mit großem Fassungsvermögen.
Für Kunsthändler Walter Senger ist der neue Mülleimer schon ein "Kunstwerk". Doch ausgerechnet vor seinem edlen Antiquitätengeschäft in der Karolinenstraße sei dieses Objekt wohl "deplatziert", meinte er vorsichtig.
Doch auch Sengers so behutsames Vortasten stieß bei Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) auf offene Ohren: "Während der Präsentation habe ich festgestellt, dass es einen besseren Standort gibt", räumte der OB ein. So entscheide er "unbürokratisch, dass der Behälter einige Meter weiter gen Osten verschoben wird".
Gefräßig wird der "Abfallhai" - so heißt der knapp 1500 Euro teure Hightech-Mülleimer - auch an dem genehmeren Standort sein. Der Abfallhai, ein Zylinder aus Edelstahl mit breitem "Maul", ist deutlich größer und pflegeleichter als die bisherigen Eimer. "Bamberg soll sauberer werden", begründete der OB die Anschaffung von insgesamt zwanzig "Haien", die an stark frequentierten Straßen oder Plätzen aufgestellt werden. Durch den Trend zum To-Go-Geschirr seien die Mülleimer in der Innenstadt so schnell voll, dass man mit dem Leeren nicht hinterherkomme. Durch den Einsatz der modernen Müllbehälter solle verhindert werden, dass der Abfall auf der Straße lande.
Dass das funktionieren kann, hat Starke während eines Aufenthaltes in Freiburg gesehen. In der Breisgauer Universitätsstadt schlucken solche Abfallhaie schon geraume Zeit den Müll. Der dortige Oberbürgermeister erzählte seinem Bamberger Kollegen sogar von einem Gestaltungswettbewerb, aus dem diese innovativen Saubermänner hervorgegangen sind. Für OB Starke stand fest: "Wir kopieren!" Und so bekommt das fränkische Rom zwar nicht das Mittelmeer aus dem Stadtsäckel geliefert, aber immerhin Haie.
Und hier stehen die Abfallhaie: Luidpoldstraße Ecke Ludwigstraße; Luidpoldstraße 17; Obere Königstraße Kettenbrücke; Hauptwachstraße 19 Calypso Kleberstraße; Wegmannufer bei Treppenabgang Kleberstraße; Rathaus Einfahrt; Maxplanz Hinz; Franz-Ludwigstraße Ecke Hauptswachtstraße; Franz-Ludwigstraße C&A; Lange Straße 11; Grüner Markt Obstmarkt; Hauptwachstraße Telecom; Obstmark Am Kranen; Brucknersteg; Sandstraße Kulturraum; Obere Sandstraße bei Sandstern; Obere Sandstraße; Obstmarkt Untere Brücke; Geyerswörthplatz.
Jetzt gäbe es nur noch ein Problem zu lösen, Herr Starke:
Unsere mit üppigen Renten versorgten Senioren, die sich mit absoluter Regelmäßigkeit aus unserem Wohlstandsmüll versorgt haben, kommen bei diesen Hightech-Eimern nicht mehr die weggeworfenen Flaschen, Gutscheine, etc.
Wollen Sie das jetzt mit höheren Hartz4-Zuwendungen, oder mit der Schaffung von öffentlichen Suppenküchen lösen?
Vor 3 Wochen haben die Kehrichtkübel noch 2000,--€ gekostet.
Oder sind es doch "Rednerpulte" für weitere Veranstaltungen.
siehe:
http://www.infranken.de/regional/bamberg/Wie-Bamberg-gegen-wachsende-Muellberge-kaempft;art212,2756885
Kann denn der normale Bürger so einen "Hightech"-Mülleimer überhaupt bedienen?
Einer geht noch!
Siehe Text zum Bild:
"reuen sich, dass die Abfallhaie von nun an Bambergs Müll schlucken..."
Kunst + Krempel
Foto (von links): OB Starke, Abfallhai Simone Senger-Kundmüller, Walter Senger...