Die Kampagne "Fahrradstadt Bamberg" trägt erste Früchte.
Jubel bei den Zweiradfahrern:
Bamberg hat nun einen "Car Bike Port". Vertreter der "Initiative Radentscheid", Mitarbeiter aus dem Bamberger Rathaus und OB Andreas Starke (SPD) eröffneten die Installation am Freitag feierlich. Hinter dem englischen Begriff "Bike Port" versteckt sich eine zentrale Radabstellanlage. Am Kranen können künftig zehn Fahrräder an fünf stabilen Radbügeln geparkt werden.
Parkplatz mit Symbolkraft
Bei der Masse an Rädern allein in der Bamberger Innenstadt ein Tropfen auf den heißen Stein, könnte man meinen. Doch ist es vor allem die Symbolkraft - die sich auch in der Form der Abstellanlage widergespiegelt - die den Verantwortlichen wichtig war. Der neue Fahrradstellplatz ersetzt nämlich einen Kfz-Parkplatz: ein Auto gegen zehn Räder sozusagen.
Der unterschiedliche Flächenbedarf von Fahrrad und Auto soll durch die Gestaltung verdeutlicht werden. Auch ein Zeichen für die Zukunftsfähigkeit und Nachhaltigkeit des Radverkehrs soll gesetzt werden. Weniger Kraftfahrzeuge im Altstadtbereich bedeuten weniger Lärm, Luftschadstoffe und Schutz des Welterbes und natürlich der Bamberger Bürger.
Der "Car Bike Port" ist eine von vielen Maßnahmen im Zuge der Kampagne "Fahrradstadt Bamberg", auf die sich die Initiative Radentscheid mit dem Stadtrat als Ersatz eines Bürgerbegehrens Ende Januar 2018 verständigt hatte. Geplant sind insgesamt 5000 Fahrradstellplätze bis 2025 - neben der Installation am Kranen wurden in der letzten Woche Stellplätze in der Luisen- und Gaustadter Hauptstraße geschaffen. "Ein guter Tag für die Fahrradstadt Bamberg", verkündete Starke, bevor es für alle - bis auf den OB - mit dem Fahrrad zur nächsten Station für diesen Tag ging.
Ein Quartier für Radler
Im Wohnquartier "Mayersche Gärtnerei" endete die kurze Tour. Dort sind seit Freitag zwei neue Verkehrsschilder zu finden. Die Maria-Ward- und die Anna-Maria-Junius-Straße sind offiziell als sogenannte "Fahrradstraßen" ausgewiesen. Das Wohnareal besteht somit nur noch aus Fahrradstraßen und verkehrsberuhigten Bereichen.
Damit zählt die "Mayersche Gärtnerei" zu einem der fahrradfreundlichsten Gebiete der Stadt und wird zum ersten Bamberger "Fahrradquartier".
Ein zweites Fahrradquartier soll zwischen Ludwigs-, Luitpold-, Königs-, Siechenstraße und Memmelsdorfer Straße entstehen. Auch weitere Fahrradstraßen, zum Beispiel rund um die Schranne, sind geplant.
Info: Ein Straße für Radler?
Bei einer Fahrradstraße bekommt die ganze Fahrbahn die Funktion eines Radweges. Das Nebeneinanderfahren ist ausdrücklich erlaubt. Die Straße darf auch mit dem Auto befahren werden, allerdings mit einer Höchstgeschwindigkeit von 30 Stundenkilometern. Der Radverkehr darf weder gefährdet, noch behindert werden.
red
Es ist doch Augenwischerei und Unsinn, wenig befahrene Straßen zu Fahrradstraßen umzuwidmen, weil da ist es eh egal. Wo es brennt, das sind die hoch frequentierten Straßen der Innenstadt. An einer Sperrung der Innenstadt für motorisierten Individualverkehr kommt man über kurz oder lang nicht vorbei. In Italien klappt das Konzept der zona a traffico limitato seit Jahrzehnten.
Das ästhetische Parkproblem für Räder könnte man evt. durch Mitnutzung der ohnehin mehr als ausreichend vorhandenen Tiefgaragen lösen. Abtrennung kostenloser und ggf. kameraüberwachter Abstellplätze dürfte nicht so schwer sein.
Diese furchtbar geschmacklose und dazu sündteure Autosilhouette vor dem wunderschönen Altstadtblick, war das wirklich notwendig?
im grunde genommen gar keine so schlechte idee, wenn die damen und herren des radentscheids vlt sich mal durchringen könnten, den überall im stadtgebiet befindlichen fahrradmüll ihrer schwestern und brüdern im rücksichtslosen geiste zu beseitigen, und damit so was dann nicht mehr passiert, würde sich bestimmt ein workshop anbieten
Mehr als Symbolkraft hat es wirklich nicht. Wenn ich sehe, wo überall in der Stadt Fahrräder abgestellt werden, an den unmöglichsten Stellen, dann frage ich mich schon, ob bei den Radfahrern alles stimmt. Nicht nur, dass einige meinen, sie könnten sämtliche Verkehrsregeln brechen und einfach drauflosfahren, nein, sie nutzen jede Gelegenheit ihr Fahrrad in den Weg zu stellen, siehe als Beispiel vor dem Radhaus in der Brennerstr. Aber sich aufregen, wenn mal ein PKW für ein paar Minuten auf dem Radweg steht. Diese Doppelmoral vieler Fahrradfahrer in Bamberg ist einfach zum Kotzen.
Auf Deutsch: es sind ein paar neue Radstellplätze aufgestellt worden und auf ein paar Straßen dürfen Radfahrer jetzt auch legal nebeneinander fahren. Dürfte die meisten Bürger ungefähr genauso interessieren, wer der berühmte Sack Reis in China... Hat das Bamberger Rathaus nebst dem OB noch nichts von den eigentlichen Themen mitbekommen, die die Bamberger bewegen? Ach so, ich vergaß: Bamberg kann ja nichts dafür, sind andere dran Schuld und es kamen mehrere Zufälle zusammen (Ironie Ende).
"Nischentum", "Meinungsdiktat", "Ich bremse nicht"... Es ist teilweise erschreckend, was manche hier für ein Weltbild an den Tag legen. Rücksichtnahme, Vernunft und gesunder Menschenverstand scheinen Fremdwörter zu sein. Es wird halt mal nicht jeder Verkehrstote mit einem großen Meinungsartikel auf Seite 1 einer größeren Klatschpostille veröffentlicht. Wäre das der Fall, würden evtl. auch einfachere Gemüter den Radfahrern auf einmal mehr Gehöhr schenken...😒