Im Impfzentrum Bamberg werden keine Erstimpfungen mehr durchgeführt. Der Grund: Akuter Impfstoffmangel. Ein Ende der Durststrecke ist nicht in Sicht.
- Impfzentrum Bamberg: Alle Erstimpfungen vorerst ausgesetzt
- Hintergrund: Massiver Impfstoffmangel in allen bayerischen Impfzentren
- "Prognose ist schwierig": Impfzentrum nennt frühestmöglichen Wiederaufnahmetermin
- Zweitimpfungen nicht in Gefahr
Das Bamberger Impfzentrum hat vorerst alle Erstimpfungen ausgesetzt. Das bestätigt Isabella Dietel-Curtis, die Leiterin des Impfzentrums am Donnerstag (10.06.2021) gegenüber inFranken.de. Grund ist Dietel-Curtis zufolge der Impfstoffmangel, der mittlerweile alle rund 100 Impfzentren in Bayern betrifft. Das Impfzentrum nennt auch einen möglichen Wiederaufnahmetermin der Erstimpfungen - allerdings "ohne Gewähr".
Bamberger Impfzentrum führt keine Erstimpfungen mehr durch: "Impfstoffknappheit"
Im Moment würden keine Erstimpfungen mehr im Bamberger Impfzentrum durchgeführt, so die Leiterin. Der Grund sei Impfstoffknappheit. "Zur Sicherung der Zweitimpfungen können in bayerischen Impfzentren momentan keine Erstimpfungen durchgeführt werden", so Dietel-Curtis auf Nachfrage. Auch im Kreis Erlangen-Höchstadt wurden die Erstimpfungen ausgesetzt, wie das zuständige Landratsamt vorige Woche bekannt gab.
In Bamberg habe "die Sicherung der Zweitimpfung erste Priorität", so die Leiterin. Zweitimpfungen seien demzufolge nicht in Gefahr, weil es immer noch viel zu wenig Impfstofflieferungen gibt. Auch wer einen Termin für eine Erstimpfung bekommen habe, kann sich allerdings nicht hundert Prozent sicher sein, dass er auch eine Spritze bekommt. Wahrnehmen könne man den Termin, "solange der zugesagte Impfstoff geliefert wird", sagt Dietel-Curtis. Man könne den Menschen nichts raten, außer geduldig abzuwarten. Eine Prognose, wann wieder Erstimpfungen im Impfzentrum Bamberg möglich sind, sei "schwierig", so die Leiterin. "Vielleicht ab Kalenderwoche 25, aber ohne Gewähr", sagt sie.
Ab Montag, dem 21.06.2021, könnte es also wieder so weit sein. Doch das ist alles andere als sicher. Ziel sei es zunächst, durch vollen Impfschutz Infektionsketten zu unterbrechen und auch Schutz gegen Virusvarianten, etwa die erstmals in Indien aufgetretene Delta-Variante zu gewährleisten, so eine Sprecherin des bayerischen Gesundheitsministeriums gegenüber der Deutschen Presseagentur. Erstimpfungen würden aber weiterhin bei den niedergelassenen Ärzten und seit Montag auch über die Betriebsärzte durchgeführt. In der vergangenen Woche habe es in Bayerns Arztpraxen 150.000 Erstimpfungen gegeben.
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Unsinn ist auch, dass ein paar große und größere Betriebe mit viel Aufwand ein paar hundert Personen in der Woche impfen, während das groß und gut ausgebaute Bamberger Impfzentrum die oft lange voraus gebuchten Erstimpfungen nicht mehr durchführen kann.
verstehe wer will!?!?
Man kann es nicht oft genug wiederholen. In ein paar Monaten haben wir Bundestagswahlen. Dass wäre DIE Möglichkeit der derzeit unfähigsten Regierung zu zeigen, das es SO nicht geht. Aber mir schwant nichts Gutes wenn ich die letzten Landtagswahlen sehen.
Sehendes Auge in den Abgrund.
Die Pandemie ist auch in Deutschland noch längst nicht ausgestanden, nicht bei diesem lahmen Impftempo; wo doch mal von einem Impfturbo geschwafelt wurde in der Politik. Okay, Turbos können halt auch schnell defekt gehen. Wurden nicht bis zum Ferienbeginn Versprechungen gemacht, dass ALLE ein Impfangebot bekommen sollen ? Wenn nicht endlich genügend Impfstoff angeschafft wird, fliegt uns Deutschen das ganze Geflecht ab Herbst gehörig um die Ohren. Wetten daß ?!
In der dritten Welle hat man sich entschieden, die Bevorratung der 2. Impfdosis aufzugeben, um mehr Leute mit einer Erstimpfung schützen zu können. Das war definitiv richtig.
Klar war nur auch, dass 6 Wochen später entsprechend viele Zweitimpfungen anstehen würden, und damit die Erstimpfung ins Stocken geraten wird.
Leider hat man es einmal mehr versäumt, diese Zusammenhänge rechtzeitig zu kommunizieren. Anstatt auf den Erfolg dieser Entscheidung verweisen zu können, entsteht jetzt wieder der Eindruck von Missmanagement.
Meiner Einschätzung nach wird es Ende Juni/Anfang Juli wieder zu Erstimpfungen im Millionenbereich pro Tag kommen...leider wird es dann wohl auch zu nachlassender Impfbereitschaft kommen, denn in vielen Köpfen scheint "alles wieder normal" zu sein.
Nach Pfingsten und Fronleichnam werden die Zahlen erst jetzt wieder aussagekräftig, hinzu kommen Schulen und Kitas im Normalbetrieb. Mit dem Blick nach Britannien ist die gute Lage hierzulande noch mit Vorsicht zu genießen...meine Meinung.
Grüße
Darf "vorerst keine Erstimpfungen mehr" nun wieder ausgesprochen werden? Hochrangige Politiker haben dieser Aussage ja Mitte Mai vehement widersprochen und stattdessen die Realität mit der Aussage "Priorität auf Zweitimpfungen gelegt" schön geredet. Wenn man beim Impfzentrum Bamberg mal nachfragt, dann stellt man fest, dass hier beides faktisch bereits seit Mitte Mai das Gleiche bedeutet...
Der Verweis auf Hausarztpraxen und Betriebsärzte ist meines Erachtens keine ernstzunehmende Lösung. Bei meinem eigenen Hausarzt bin ich (Prio-Gruppe 3) seit Mitte April registriert - ohne Aussicht auf einen zeitnahen Termin. Bei anderen Ärzten nachfragen bedeutet ca. 15-20 Minuten Warteschleife je Arzt, um dann von - verständlicherweise - entnervten Sprechstundenhilfen als "Nicht-Patient" entweder vollständig abgelehnt zu werden oder einen Termin im September (!!!) in Aussicht gestellt (also noch lange nicht zugesagt!) zu bekommen... Ich habe das rumtelefonieren abgebrochen, da ich Akutpatienten nicht das Erreichen ihrer Arztpraxis erschweren will.
Sollen nun alle Impfwilligen auf Terminsuche die Telefonkapazitäten der Arztpraxen blockieren und sich in X Wartelisten eintragen lassen? Realistisch betrachtet wird sich doch die Mehrzahl der Personen nach einer Impfung nicht mehr darum kümmern, sich von allen Wartelisten streichen zu lassen.
Glücklicherweise entspannt sich die Belastung unseres Gesundheitssystems durch Covid-Infektionen derzeit. Unsere sog. Volksvertreter schaffen aber durch das Fehlen einer zentralen Terminlogistik eine neue - mit gängigen technischen Mitteln des 21. Jahrhundert vermeidbare - Belastungswelle für das Praxispersonal.