In den Gotteshäusern der Stadt wurde die Osternacht festlich begangen. Die zentrale Feier im Dom war besonders eindrücklich.
Ostern ist kein leichtes Fest. Obwohl der Anlass für Familientreffen, Ferien und arbeitsfreie Tage den Kern christlichen Glaubens betrifft. Jesus ist von den Toten auferstanden: Der Menschenverstand steht vor dem Unbegreiflichen. Kann nur glauben, dass Jesus nach Folter und Kreuzigung, nach dem Hinabstieg in das Reich des Todes lebt. Umso eindrücklicher klang die Versicherung in den Bamberger Kirchen an diesem Osterfest. "Jesus lebt!" Erzbischof Ludwig Schick rief diese Gewissheit den vielen Menschen zu, die die Osternacht im Dom erlebten. "Sie ist eine Nacht, die vom Licht erhellt ist, die das Licht Christi bringt, das nie wieder erlöscht", versicherte er.
Symbolreiche Riten unterstrichen diese Worte. Die Osternachtfeier, die live vom Bayerischen Fernsehen übertragen wurde, begann schon mit sicht- und spürbarem Licht. Vor dem Fürstenportal loderte das Osterfeuer, das "Altes verbrennen und Neues entzünden will", erklärte der Erzbischof beim Segnen des Feuers. Von diesem Feuer entflammte die große Osterkerze, die Diakon Georg Paszek in den dunklen Dom trug. Kein elektrisches Licht brannte. Drei Mal sang der Diakon "Lumen Christi", drei Mal antwortete die versammelte Gemeinde "Deo gratias".
Dieses "Licht Christi" wurde von der Osterkerze weitergereicht an die vielen kleinen Osterlichter, die die Gläubigen bereithielten. Und dann erklang das "Exsultet": "Frohlocket ihr Chöre der Engel! Geschwunden ist das Dunkel", sang Diakon Paszek. Und. "Dies ist die selige Nacht, in der Christus die Ketten des Todes zerbrach."
Und dann wird es hell
Nach den Lesungen aus dem Alten Testament - die Schöpfungsgeschichte (Genesis), der Auszug aus Ägypten (Exodus), die Fülle des Lebens im Gelobten Land (Jesaja) - wurde es ganz hell im Dom: Die Lampen erstrahlten. Mit dem Licht brauste die Orgel auf, das "Gloria" erschallte, und die Kirchenglocken, die seit Gründonnerstag geschwiegen hatten, läuteten. Die Domkantorei unter der Leitung von Domkapellmeister Werner Pees sorgte herausragend für die festliche liturgische Gestaltung nicht nur dieses Gottesdienstteils.
Erzbischof Schick griff in seiner Predigt das Osterevangelium auf, in dem Lukas die Geschichte der Frauen am leeren Grab erzählt. Und wie sie den Jüngern diese Botschaft von der Auferstehung Jesu überbringen. Die Botschaft vom Leben: "Dieses neue Leben ist Freiheit, Vertrauen, Hoffnung, Liebe, Einsatz". Dieses neue Leben aus der Begegnung mit Jesus Christus werde übertragen durch die Taufe. Deshalb gehörten Ostern und Taufe eng zusammen, so der Erzbischof. Und deshalb sei die Osternacht in der Kirche schon immer der eigentliche Tauftermin gewesen: "Der lebendige Jesus Christus überträgt sein neues Leben auf die Menschen durch das Wasser der Taufe, das den alten Menschen wegspült und das neue Leben hervorbringt."
Abschluss nach Mitternacht
So spendete Schick auch in dieser Osternacht der Erwachsenen Karin die Sakramente der Taufe und der Eucharistie. Mit Karin empfing der Erwachsene Günther ebenfalls das Sakrament der Firmung. Diese Handlungen waren eingebettet in das Glaubensbekenntnis und die Anrufung der Heiligen in der Litanei um Fürbitte.
Die Osternachtfeier im Dom fand nach Mitternacht ihren Abschluss. In anderen Bamberger Kirchen begann diese erst in den frühen Morgenstunden, noch in der Dunkelheit. Gleich ob katholische oder evangelische Christen: Eine große Ostergemeinde feierte in der Stadt Auferstehung.
Als evangelischer Ruhestandspfarrer freut mich der breite Raum, den der Fränkische Tag der Osterbotschaft widmet. Marion Krüger-Hundrup fasst dabei den Kern des Ostergeschehens treffend zusammen: "Der lebendige Jesus Christus überträgt sein neues Leben auf die Menschen durch das Wasser der Taufe, das den alten Menschen wegspült und das neue Leben hervorbringt." ... "Dieses neue Leben ist Freiheit, Vertrauen, Hoffnung, Liebe, Einsatz." So zitiert sie Erzbischof Ludwig Schick.
An dieser Stelle unterscheidet sich der Glaube von evangelischen und katholischen Christen nicht. Seit Ostern wissen wir: Der Tod hat nicht mehr das letzte Wort. Es gibt ein neues Leben für uns.
Mich würde nun interessieren, wie die Menschen heute das sehen?!
Was heißt es für das eigene Leben, wenn es sich nicht mehr nur auf diese Welt beschränkt? Wo wird für uns konkret, dass wir auf ein neues, ewiges Leben zugehen? Was tun Menschen aus diesem Grund, was lassen sie - und wo sehen sie noch Defizite? Was würden heutige Menschen gerne noch sagen, tun oder lassen im Vertrauen auf das ewige Leben?
Hierüber würde ich gerne mehr lesen.
Es heißt absolut nichts, wie der SPIEGEL in seiner aktuellen Ausgabe sehr treffend titelt: "Wer glaubt denn sowas?"
"Foeds" und den "Spiegel" möchte ich gern auf zwei Dinge hinweisen:
Am Ende des zu Grunde liegenden Artikels heißt es: Eine große Ostergemeinde feierte in der Stadt (sc. am Ostersonntag) Auferstehung.
Und auf dem Bild Nr. 13 in der Bilderstrecke sind deutlich mehr als 100 Menschen zu sehen.
So wenige scheinen es also gar nicht zu sein, die das glauben.
In der repräsentativen Umfrage glauben 55% an einen Gott, 54% davon an die Wiederauferstehung, also knapp 30%. Da kommen natürlich hie und da ein paar Hundert oder gar Tausende zusammen, Tendenz stark fallend. Die absurd mirakulösen Geschichtchen sind natürlich in einer aufgeklärten Welt eher irritierend und abstoßend als hilfreich. Kaum innovativer als die Osiris- oder Mithrasmythen und kann sich von der Wertigkeit einreihen bei Homöopathie und Astrologie.
Zahlen und Umfragen sind nicht meine Sache. Mir geht es um persönliche Aussagen. Deshalb sind mir die Mythen anderer Religionen auch nur interessant, wo sie Menschen helfen.
Die Auferstehung allerdings war zu ihrer Zeit sehr innovativ – und heftig umstritten. Die Botschaft ist „den Juden ein Ärgernis und den Heiden eine Torheit“ schreibt die Bibel. Das ist sie bis heute.
Aber was hilft denn sonst im Blick auf Krankheit, Leid und Tod? Wie gehen Sie damit um? Welchen Trost können Sie Menschen anbieten? Das war – und ist – meine Frage.