Nach Söder-Aussage: So ist der Landkreis Bamberg auf einen befürchteten Blackout vorbereitet

2 Min
Befürchteter Blackout im Winter: So ist der Landkreis Bamberg vorbereitet
Mehrere bayerische Landkreise bereiten sich auf einen eventuellen Blackout im Winter vor. Wie gut ist der Kreis Bamberg hier gerüstet?
Befürchteter Blackout im Winter: So ist der Landkreis Bamberg vorbereitet
Boyan_Chen/Pixabay.com (Symbolbild)

Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat mit Aussagen zu einem möglichen Blackout für Wirbel gesorgt. Mehrere Landkreise bereiten sich bereits auf ein solches Szenario vor. Wie ist die Situation im Kreis Bamberg?

  • Landkreis Bamberg: Wie gut ist die Region auf eventuellen Blackout vorbereitet?
  • Nach Söder-Warnung: Mehrere bayerische Kreise haben mit Planungen begonnen
  • Wer erhält im Fall eines Blackouts Kraftstoff? Landratsamt Bamberg äußert sich
  • Infrastruktur, Anlaufstellen für Bevölkerung, Kommunikation - das passiert im Notfall

Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte am Montag, dem 5. September 2022, in den sozialen Medien vor einem Blackout im Zusammenhang mit der planmäßigen Abschaltung von Atomkraftwerken gewarnt - belegt hat er die Aussagen bisher nicht. Trotzdem haben sich in Bayern mehrere Landkreise bereits mit dem schlimmsten Szenario befasst. Wie der BR berichtet, laufen in den Kreisen Landkreisen Dachau, Freising, Pfaffenhofen und Eichstätt bereits die Planungen. Wie sieht es diesbezüglich in der Region Bamberg aus?

Langanhaltende Stromausfälle "ernsthaft zu betrachten" - Krisenstäbe sollen bei Blackout automatisch zusammentreten

"Stromausfälle sind realistische Szenarien. Lokal begrenzte Stromausfälle von einigen Stunden kommen häufiger vor, vor allem in Folge technischer Defekte an den Verteilnetzen, zum Beispiel durch Unfälle bei Baggerarbeiten, Wind- oder Schneebruch", erklärt eine Sprecherin des Landratsamts Bamberg. "Dass auch langanhaltende Stromausfälle in größeren Gebieten ernsthaft zu betrachten sind, zeigt zum Beispiel der mehrere Tage dauernde Stromausfall im Münsterland 2005", heißt es gegenüber inFranken.de

Ein langanhaltender Stromausfall gehöre "zu den wichtigsten Szenarien, die in der Katastrophenschutzplanung betrachtet werden, weil er ein sehr breites Spektrum an Belastungen abdeckt." Die Annahme eines Stromausfalls fließe daher "fortwährend in die Planungen ein", so die Sprecherin. Die Bürger und Bürgerinnen könnten in diesem Ernstfall "über die Medien und Warn-Apps (NINA) informiert werden, soweit und solange diese, beziehungsweise die Endgeräte, während eines Stromausfalls funktionieren", so die Behörde. Auch Lautsprecherdurchsagen und Aushänge seien denkbar. 

Abhängig von der Größe der betroffenen Region und der anzunehmenden Dauer würden dann "Krisenstäbe auf allen Verwaltungsebenen (Gemeinde, Landkreis, Bezirksregierung, Staatsregierung) mit Unterstützung aller Behörden- und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben und den Netzbetreibern eingerichtet werden, die fortlaufend die Situation analysieren, Informationen teilen und geeignete Maßnahmen veranlassen". "Diese Stäbe sollen bei einem Stromausfall automatisch zusammentreten, das heißt auch dann, wenn eine Alarmierung nicht mehr möglich ist", erklärt die Sprecherin.

Feuerwehren im Landkreis Bamberg kommt bei Blackout "überragende Bedeutung" zu

Einrichtungen der kritischen Infrastruktur, wie Krankenhäuser, Wasserversorgung und Krisenstäbe, treffen demnach eigene Vorkehrungen zur Notstromversorgung. So seien etwa das Landratsamt, einige größere Feuerwehrgerätehäuser und die Kreiskrankenhäuser mit fest installierten Netzersatzanlagen ausgestattet, heißt es. "Die Treibstofftanks sind in der Regel für einen Betrieb von mehreren Tagen ausgelegt und müssen bei Bedarf nachgetankt werden", so das Landratsamt Bamberg. Für die Katastrophenschutzbehörden seien regelmäßige Übungen der Verwaltungsstäbe sowieso vorgeschrieben.

Auch "den 185 Feuerwehren und 21 Löschgruppen mit eigenem Gerätehaus" komme beim lang anhaltenden Stromausfall eine "überragende Bedeutung zu", erläutert die Sprecherin. "Sie können durch Ihre flächendeckende Präsenz im Landkreis Bamberg Erstanlaufstellen für die Bevölkerung in Notfällen zur Verfügung stellen." Bei der Kraftstoffverteilung müsse "die kritische Infrastruktur gegenüber den Individualinteressen bevorzugt werden". 

Und wie kommunizieren die Behörden bei Stromausfall? "Die Behörden nutzen bei Stromausfall in Abhängigkeit der Verfügbarkeit alle möglichen Kommunikationsmittel, z. B. Festnetztelefonie, Mobilfunk, das BOS-Digitalfunknetz des Bundes und Satellitentelefonie. Auch motorisierte Melder sind in letzter Instanz möglich", so die Sprecherin des Landratsamts Bamberg zu einem Blackout-Szenario abschließend.