Die Sperrung der Bahnlinie zwischen Bamberg und Lichtenfels im kommenden Jahr könnte auch zu einem Chaos im Straßenverkehr führen. Davon betroffen wären im Landkreis Bamberg sogar noch Rattelsdorf und Scheßlitz.
Wenn im kommenden Jahr für neun Monate die Bahnstrecke zwischen Bamberg und Bad Staffelstein gesperrt wird, bringt das nicht nur für Fahrgäste der Bahn Unannehmlichkeiten mit sich. Es wird auch gravierende Auswirkungen auf den Straßenverkehr geben - und damit auch auf die Anwohner an den betroffenen Ausweichrouten vom Itzgrund bis hinüber auf den Jura bei Scheßlitz.
Denn es geht nicht nur um das erhöhte Verkehrsaufkommen auf der Straße durch stündlich drei Busse des Schienenersatzverkehrs in jede Richtung sowie durch Bahnpendler, die dann aufs Auto umsteigen. Entlang der Großbaustelle im Maintal für das sogenannte Überwerfungsbauwerk zwischen Unteroberndorf und Ebing wird es auch zu Straßenbaustellen und -sperrungen kommen.
So müssen etwa die Autobahnbrücken der A 73 bei Kemmern und Unteroberndorf abgerissen und neu gebaut werden, da die bestehenden Brücken nicht für eine viergleisige Bahnstrecke ausgerichtet sind. Das bedeutet, dass auf der A 73 in dieser Zeit nur jeweils eine Fahrbahn zur Verfügung steht, die einspurig in jede Richtung befahren werden kann.
Überwurf sorgt für Verwerfungen Auch die parallel verlaufende Staatsstraße 2197 zwischen Breitengüßbach und Zapfendorf muss nach den Plänen der Bahn an mehreren Stellen verlegt und deshalb zeitweise gesperrt werden. Für den Schienenersatzverkehr hat die Bahn deshalb auch schon eine zusätzliche Route über Rattelsdorf in ihre Planungen aufgenommen.
Sie führt von der Mainbrücke im Norden Zapfendorfs über die bestehende Gemeindeverbindungsstraße zur Kreisstraße BA 32 und auf der über Rattelsdorf zur Bundesstraße 4 im Itzgrund - auf dieser aber wieder zurück zum Nadelöhr Breitengüßbach.
Dort geht es dann zurück auf die A 73, wobei die Baustelle der Kemmerner Autobahnbrücke noch nicht passiert ist, oder durch den Ort hindurch. Dabei versucht Breitengüßbach schon seit vielen Jahren diesen Durchgangsverkehr zu vermeiden oder zumindest doch merklich zu verringern.
Für die Zapfendorfer ist die B 4 ohnehin keine Alternative. Denn es werden ja auch die bestehenden Bahnübergänge aufgelöst. Wer westlich der Bahnlinie wohnt oder dorthin will - auch der Schwerlastverkehr - wird eher noch zur A 70 ausweichen. Über die Kreisstraße BA 1 geht es vorbei an Roth und durch Windischletten hindurch nach Scheßlitz.
Behelfsausfahrt könnte entlasten In Scheßlitz sind darum die Befürchtungen groß, dass sich der gesamte Ausweichverkehr während der angekündigten Bahnsperrung vom 4. Januar bis zum 11. September 2016 mitten durch die Stadt wälzen wird. Denn von der BA 1, die die A 70 auf einer Brücke überquert, geht es über Hauptstraße und Oberend zur Anschlussstelle der Autobahn.
Das hat man offenbar auch in Zapfendorf erkannt. Denn von dort kam der Vorschlag, eine Behelfsausfahrt beziehungsweise - auffahrt. Diese Idee findet auch im Landkreis Lichtenfels Unterstützer. So haben sich auch der Ebensfelder Bürgermeister und der Lichtenfelser Landrat hinter diesen Vorschlag gestellt. Denn für die Bewohner einiger Orte im Südosten des Landkreises ist der Weg über die A 70 ohnehin der näherliegende nach Bamberg.
Ob eine solche Behelfsausfahrt in der Kürze der Zeit noch realisierbar ist, ist fraglich. Allerdings ist aber auch der bereits exakt datierte Baubeginn der Bahn noch nicht ganz sicher. Noch hat sie nämlich gar keine Baugenehmigung. Zunächst war der Planfeststellungsbeschluss für Ende 2014 erwartet worden, dann für Frühjahr 2015. Inzwischen heißt es Ende Juni.
Schienenersatzverkehr über Rattelsdorf? Wie soll das gehen? Offiziell werden in Zapfendorf beide Bahnübergänge während dieser Zeit geschlossen und umgebaut. Wie soll da die Mainbrücke bei Zapfendorf überquert werden. Den neuen Bahnübergang Zapfendorf Nord gibt es da ja auch noch nicht. Und wieso aufregen? Mitglieder des Zapfendorfer Gemeinderates sehen da kein Problem - man hat doch alles im Griff.
Und Breitengüßbach muß man erst einmal erreichen um weiterhin durch den Ort fahren zu können, es gibt die Verbindung Zapfendorf - Breitengüßbach nicht mehr. Und wer schon mal auf der Autobahn fährt, wird diese kaum verlassen um durch Breitengüßbach zu fahren (dort werden ja auch einige Brücken in dieser Zeit erneuert).
Man darf auch nicht vergessen, daß die A 73 zwischen Ebing und Unteroberndorf auch in jede Richtung nur einspurig befahrbar sein wird. Bei der bestehenden Autobahnbrücke über die Gleise muß für die beiden neuen Gleise eine weitere Brücke gebaut werden.
Ein Artikel über den Bahnausbau sollte alle Baustellen berücksichtigen.
die genannten Baustellen stehen doch alle drin